Jetzt Spenden

02.06.2020

Virtuelles Abschlussseminar der Süd-Nord-Freiwilligen

Das virtuelle Abschlussseminar (Foto: Julia Waczynski/VEM)

El Pacific Binagha Miyisa aus Ruanda (Foto: privat)

Die COVID-19-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen haben in den letzten Monaten so einige Pläne verändert. Auch der Verlauf des Süd-Nord-Freiwilligendienstes 2019/2020 der VEM wurde von der Corona-Entwicklung überrollt. Zwar befanden sich die Freiwilligen fast am Ende ihres Freiwilligendienstes, doch das letzte, meist emotionalste und sehr wichtige Abschlussseminar stand noch bevor. Hier hätten alle die Chance gehabt, sich wiederzusehen, sich voneinander zu verabschieden und gemeinsam auf ihren Freiwilligendienst zurückzublicken.

Leider ging im März alles sehr schnell und Entscheidungen mussten sehr zügig getroffen werden. Zunächst musste das Abschlussseminar, aufgrund der Ansteckungsgefahr, abgesagt werden. Kurz danach wurde relativ schnell klar, dass der Flugverkehr bald eingestellt und es schwer für die Freiwilligen werden würde, zu ihren Familien zurück zu kehren. In kurzer Zeit wurden Flüge organisiert, sodass fast alle Freiwilligen zurück zu ihren Familien reisen konnten.

Nach der Rückkehr befanden und befinden sich die Freiwilligen in sehr unterschiedlichen Situationen. Einige haben kurz nach ihrer Ankunft begonnen, im Gesundheitsbereich zu arbeiten, eine andere Gruppe der Freiwilligen verbringt momentan viel Zeit Zuhause. Zwei Freiwillige konnten aufgrund des Lockdowns noch nicht zu ihren Familien reisen und leben zurzeit in Gastfamilien oder bei Familienmitgliedern. Eine Freiwillige befindet sich weiterhin in Deutschland, da die Ausreise aufgrund der Einreisesperre in ihr Heimatland nicht möglich war.

Trotz der unterschiedlichen Situationen war es sehr wichtig, dass ein Abschlussseminar stattfindet. Da die Freiwilligen sich in unterschiedlichen Zeitzonen mit unterschiedlichen Internetverbindungen befinden und dazu unterschiedliche Tagesabläufe haben, konnten wir kein Seminar anbieten, das jeden Tag für eine ganze Woche stattfindet. Deswegen organisierten wir zwischen April bis Ende Mai verschiedene Zoom-Treffen, an denen wir unterschiedliche Themen bearbeiteten.

Nun besprachen wir hier nicht nur die Themen, die bei den „normalen“ Abschlussseminaren auf dem Programm stehen, denn die aktuelle Situation hatte natürlich einen großen Einfluss darauf, was die Freiwilligen beschäftigte. Das bedeutete, dass wir uns viel über die aktuelle Situation austauschten. Es fanden aber nicht nur Zoom-Meetings statt, die Freiwilligen haben zudem verschiedene Gruppenaufgaben auch gemeinsam über Messenger-Dienste erledigt. In den Treffen standen der Austausch zwischen den Freiwilligen im Vordergrund und das gegenseitige Stabilisieren und "Empowern". Neben COVID-19 wurden aber auch Themen wie „Kulturschock – Rückkehr mit Hindernissen und wie gehe ich damit um“ sowie der Themenblock „Zukunft“ behandelt.

Ein virtueller Abschied stellte das Ende unseres Online-Abschlussseminars dar und obwohl wir sehr weit voneinander entfernt waren, kam doch eine Abschiedsstimmung auf. Es wurde auf das Einsatzjahr zurückgeblickt, auf die schönen Momente, die gemeinsamen Seminare und die Freundschaften, die geschlossen worden waren und so konnte, trotz der sehr spontanen Abreise, das Jahr in guter Erinnerung gehalten und abgeschlossen werden.

Auch wenn wir uns das Ende des Freiwilligenjahrganges 2019/2020 anders gewünscht hätten, so hat uns die Situation gezeigt, dass Online-Plattformen eine Möglichkeit sind, auch nach dem Freiwilligenjahr in Kontakt und im Austausch zu bleiben. Wir planen, auch in Zukunft auf diese Erfahrung in unterschiedlichen Situationen zurückzugreifen, um ehemaligen Freiwilligen die Chance zu bieten, auch nach ihrem Freiwilligendienst in der VEM mit Freunden weiterhin in Kontakt zu bleiben.

Julia Waczynski (Julia Waczynski ist zusammen mit Lena Salewski Referentin in Elternzeitvertretung für das Süd-Nord-Freiwilligenprogramm der VEM)

 

Gruß von El Pacific Binagha Miyisa

El Pacific Binagha Miyisa aus dem Ostkongo kam in seinem verkürzten Freiwilligenjahr im Wuppertaler Missionshaus der VEM zum Einsatz und hat eine sehr persönliche Nachricht:

"Hallo, ich bin El Pacific, Süd-Nord Freiwilliger des Jahrgangs 2019/2020. Mein Aufenthalt wurde verkürzt und wie die anderen Freiwilligen bin ich zurück geflogen, ohne mich von Bekannten zu verabschieden. Ich und meine Familie waren nicht krank, wir sind alle gesund. Seit meinem Rückflug aus Deutschland halte ich mich zusammen mit meinem Vater in Kigali, Ruanda, auf. Ich verbringe meine Tage damit, Bücher zu lesen, meine Projekte zu entwerfen und meinen Erfahrungsaustausch mit den Jugendlichen meiner Gemeinde vorzubereiten. Ich nehme mir persönlich Momente, um die Bibel zu lesen, zu meditieren und zu beten. Die Situation verbessert sich hier. Diesen Juni werde ich an einem internationalen Seminar teilnehmen, das von der Praxis Academy aus den USA organisiert wird. Trotz der Tatsache, dass wir uns nicht verabschiedet haben, hatten wir Zeit, mit anderen Freiwilligen in einem Online-Seminar über Zoom zusammen zu sein. Es war ein wichtiger Moment und wir haben viel darüber gelernt, was wir tun müssen, um unsere Zukunft vorzubereiten. Mein Dank geht an die VEM, die Referent*innen und alle Freiwilligen für diesen wunderbaren Moment! 

Viele Grüße aus Kigali

El Pacific Binagha Miyisa"

Spendenkonto

IBAN: DE45 3506 0190 0009 0909 08

SWIFT/BIC: GENODED1DKD

Spenderservice

spenden@vemission.org

0202-89004-195

Kontakt

info@vemission.org

0202-89004-0

Pressestelle

presse@vemission.org

0202-89004-135

X

Wir verwenden Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige sind notwendig, während andere uns helfen, diese Website und Ihre Erfahrung zu verbessern.

Piwik-Code