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05.05.2021

Der Ost-Kongo findet keinen Frieden

Statue gegen Gewalt auf dem Campus Moses der ULPGL-Universität der Großen Seen in Goma (DR Kongo). Foto: Volker M. Dally/VEM.

In der Vergangenheit veröffentlichten wir an dieser Stelle vielfach Berichte über die sich verschlechternde Sicherheitslage in der Ostregion der Demokratischen Republik (DR) Kongo. Im rohstoffreichen Osten des Landes agieren schätzungsweise 122 bewaffnete Gruppen von unterschiedlicher Größe. Viele von ihnen befeuern die seit den 1990er Jahren andauernden regionalen Kriege im Osten des Landes. Seit vielen Jahren berichten die Kirchen vor Ort von Massakern an unschuldigen Zivilisten, die niemand stoppt. Die VEM und ihre Mitgliedskirchen haben die von der Baptistischen Kirche in Zentralafrika (ECC-CBCA) immer wieder erbetene Nothilfe mit Unterstützungsmaßnahmen beantwortet. Aktuell gibt es einen anhaltenden Appell, der auf das Töten unschuldiger Menschen in den ostkongolesischen Regionen Nord- und Süd-Kivu aufmerksam macht.

Gefahr eines Völkermordes

David Fechner, VEM-Friedensfachkraft des kirchlichen Netzwerks für Frieden in der Region der Großen Seen "APRED", schickte den Hilferuf eines Mitglieds des Friedenstheater-Ensemles Badilika an die VEM. Er schreibt: "Voller Bitterkeit und Traurigkeit informiere ich Sie über die prekäre Lage, die sich durch die gewaltsamen Zusammenstöße in der letzten Woche in Süd-Kivu weiter verschlechtert hat." Der Advocacy-Mitarbeiter der VEM in der Region Afrika, Pfarrer Dr. Kahongya Kambale, bemerkt dazu: "Die unsichere Lage und ihre negativen Folgen in allen Lebensbereichen der Menschen im Osten der DR Kongo sind weiterhin sehr besorgniserregend. Aufgrund der jüngsten Entwicklungen sowohl im Norden als auch im Süden der Region zeichnet sich ab, dass dieser Konflikt zu einem interethnischen Krieg wird, der zu einem Völkermord zu werden droht."

Das Mitglied der Leitung der Kirche Christi im Kongo (ECC), Pfr. Moses Gbema, bestätigt die Lage und bittet die internationale VEM-Gemeinschaft um Fürbittengebete für die Demokratische Republik Kongo: "Bitte beten Sie für die Wiederherstellung von Sicherheit und Frieden und dafür, dass den abscheulichen Massakern und der Zwangsvertreibung, denen die Menschen im Osten des Landes zum Opfer fallen, ein Ende gesetzt wird".

In Beni City, in Nord-Kivu, verbrachten Schülerinnen und Schüler aufgrund der unsicheren Lage in der Stadt die Nacht im Rathaus von Beni. Sie forderten, dass der Präsident der DR Kongo nach Beni kommt. Genauso wie ihre Eltern und die gesamte Gemeinde sind auch die Schüler*innen und Student*innen des Krieges, der katastrophalen Sicherheitslage und der zahllosen Ermordungen unschuldiger Menschen überdrüssig. Mehrere Dutzend junge Menschen kampierten seit dem 23. April 2021 mehrere Wochen lang vor dem Rathaus von Beni und forderten den Abzug der UN-Friedenstruppe MONUSCO. Sie demonstrierten und verbrachten aus Protest Tage und Nächte vor dem Rathaus. Zu den Demonstrant*innen gehörten auch Kinder im Alter von 7 bis 11 Jahren. Sie fordern mit Nachdruck die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft mit Blick auf die in Beni stattfindenden Ermordungen. Ein 11-jähriges Mädchen sagte: "Wir appellieren an den Präsidenten der Demokratischen Republik Kongo, Felix Tshisekedi, persönlich nach Beni zu kommen, um dem Töten ein Ende zu setzen. Wie andere Kinder auch wollen wir in Frieden leben und in die Schule gehen können. Wir bitten den Präsidenten, zu uns zu kommen und das Leiden in unserer Region anzusehen".
In seiner Antwort auf diese Forderung versicherte der kongolesische Präsident der Bevölkerung, dass die kongolesischen Behörden gegenwärtig in Verhandlungen mit der kenianischen Regierung stünden. "Bald werden kenianische Militärs in Beni eintreffen, um gemeinsam mit der kongolesischen Armee gegen die Verursacher der unsicheren Lage vorzugehen. Unsere Antwort wird unbarmherzig sein", so der Präsident der Demokratischen Republik Kongo laut des lokalen Radiosenders in Beni.

Morde, Flucht und Leid in Süd-Kivu

Am 29. April 2021 schreibt der Kirchenpräsident der Baptistischen Kirche in Zentralafrika, Pfarrer Dr. Samuel Ngayihembako, an die internationale VEM-Gemeinschaft und bittet um Fürbittengebete zur Abwendung der eskalierenden Situation in der ostkongolesischen Provinz Süd-Kivu, die schätzungsweise 40.000 Menschen in die Flucht getrieben und viel menschliches Leid verursacht hat. "In den letzten Tagen haben die Spannungen zwischen den ethnischen Gruppen in den Gebieten Uvira, Fizi und Mwenga in Süd-Kivu zugenommen. Seit mehr als zwei Jahrzehnten leiden die Menschen dort unter der zunehmenden Unsicherheit in der Region", so Pfarrer Dr. Samuel Ngayihembako.

Pfarrer Dr. John Wesley Kabango, Leiter der Abteilung Afrika der VEM

Referenzen: https://youtu.be/aCsRPYZ_P90  https://nation.africa/kenya/news/africa/dr-congo-announces-state-of-siege-in-two-provinces-3383666

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