31.10.2014
Für den 18. Oktober hatte die Asienabteilung der VEM zu einer besonderen Veranstaltung ins Missionshaus in Wuppertal eingeladen, zur Präsentation des Films »The Act of Killing« mit anschließender Diskussion. Etwa 20 Gäste aus verschiedenen Kirchen und Gemeinden nahmen an der Veranstaltung teil.
Produziert wurde der Film von Joshua Oppenheimer, einem US-amerikanischen Filmregisseur. Er erzählt die Geschichte des Massakers an Millionen von Kommunisten, das von Mitgliedern der paramilitärischen »Pancasila-Jugend« in Indonesien begangen wurde. Anwar Congo, einer der Anführer des Massakers, berichtet in diesem Film, wie sie die Opfer grausam ermordeten. Alle Täter sind bis heute auf freiem Fuß und genießen sogar hohes Ansehen in ihrer Gesellschaft und seitens der Regierung.
Dr. Andar Parlindungan, Leiter der Abteilung Training und Empowerment bei der VEM, beleuchtete die Aspekte einer Theologie der Erinnerung und bezog sich dabei auf den deutschen Theologen Johann Baptist Metz. Durch die memoria passionis, die Erinnerung an das Leiden Gottes, sei die Erinnerung an menschliches Leiden ein wesentlicher Bestandteil christlicher Theologie. Dieser Film versuche, der indonesischen Bevölkerung die menschliche Tragödie in Erinnerung zu rufen, die sich 1965 in Indonesien ereignet habe, und wolle eine gemeinsame Solidarität fördern, damit sich diese Geschichte niemals mehr wiederholen könne.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer diskutierten anschließend darüber, wie sich ein Sich-Erinnern gestalten sollte, damit Erinnern Heilung und Versöhnung für die Opfer bedeutet. Es wurde auch vorgeschlagen, dass die Kirche Gewaltopfer in stärkerem Maße begleitet, unter anderem durch »Storytelling«, Symbole und durch die Liturgie – nicht um alte Wunden aufzureißen, sondern um Frieden und Versöhnung zu ermöglichen. Zum Schluss der Veranstaltung lud Sonia Parera-Hummel die Gäste ein, Kerzen anzuzünden und damit ihren Wünschen und Gebeten Ausdruck zu geben.