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14.12.2021

Die Omicron-Variante und das Scheitern der globalen Solidarität

Pastor Pieter Grove, Moderator der Kap-Synode der Vereinigenden Reformierten Kirche im Südlichen Afrika (URCSA); © Foto: Martina Pauly / VEM

Ende November 2021 entdeckte ein Labor in Südafrika eine neue Variante des COVID 19-Virus. Die südafrikanischen Behörden meldeten sie umgehend der WHO. Diese neue Variante erhielt den Namen Omicron. Die Meldung erfolgte zeitgleich mit der Entdeckung, dass die neue Mutante außer in Südafrika und Botsuana auch in anderen Ländern verbreitet war, nämlich in Belgien, Israel, Hongkong, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Italien und der Tschechischen Republik.

Die südafrikanischen Behörden waren sehr beunruhigt, dass die transparente Berichterstattung von England, den USA und einigen europäischen und afrikanischen Ländern kurzerhand mit Reiseverboten geahndet wurden.

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Omicron-Variante in vielen weiter entwickelten Ländern, zum Beispiel in Holland und den USA, beobachtet. Das gleiche Verbot wurde jedoch nicht auf diese Länder angewandt, was die Frage aufwirft, warum Südafrika und die SADEC-Länder diskriminiert werden. Diese Entwicklung zeigt, dass die Kurzschlussreaktion der westlichen Regierungen in der Tat willkürlich und diskriminierend war.

Die medizinische und wissenschaftliche Gemeinschaft weiß, dass sich Viren vermehren und mutieren, wenn die Abwehrkräfte unzureichend sind. Die westlichen Länder haben die Impfstoffe, die gegen das Virus schützen, in beunruhigender und kurzsichtiger Weise gehortet. Länder mit niedrigem Einkommen weltweit, vor allem aber in Afrika, haben nur 0,6 Prozent der weltweiten Impfstoffe erhalten.

Die COVID-19-Pandemie und ihre jüngste Entwicklung sowie die weltweite Reaktion darauf verdeutlichen die Denkweise so vieler Industrieländer: Abschottung und Ausgrenzung der weniger Glücklichen.

Südafrika wurde während der Apartheidjahre von Solidaritätsbewegungen in aller Welt unterstützt, die erkannten, dass dieses ungerechte globale System das direkte Ergebnis jahrhundertelanger Plünderung und Eroberung ist. Die Pandemie zeigt, dass es immer noch sehr lebendig ist.

Die VEM ist ein bescheidener, aber sehr wichtiger Teil unseres globalen Zeugnisses und unserer Solidarität. Wir arbeiten zusammen, planen, entwerfen und setzen gemeinsam um. In solchen Zeiten muss sich die christliche Solidarität durchsetzen, egal ob wir viele sind oder wenige.

Deshalb bitten wir um das Gebet und die Solidarität unserer Schwestern und Brüder, dass die Welt unsere gegenseitige Abhängigkeit erkennt, und dass Hilfe in Gerechtigkeit wurzelt und nicht in Wohltätigkeit.

Pfarrer Pieter Grove, Kapstadt, Südafrika

 

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