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04.12.2023

Haltet das Recht und tut Gerechtigkeit!

Von links nach rechts: Pfarrer Dr. Jochen Motte, Mitglied im Vorstand der VEM und Leiter der Abteilung JPIC; Hayat Chaoui, Leiterin des WoW - Women of Wuppertal-Chores; Pfarrer Markus Schaefer, Ökumene-Dezernent der Evangelischen Kirche im Rheinland; Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal; Pfarrer Volker Martin Dally, VEM-Generalsekretär; Thea Hummel, VEM-Diversity and Inclusion Coordinator; Pfarrerin Dr. Dyah Ayu Krismawati, Mitglied im Vorstand der VEM und Leiterin der Abteilung Asien. Foto: Lara Diederich Fotodesign

Von links nach rechts: Thea Hummel, VEM-Diversity and Inclusion Coordinator; Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal; Pfarrer Dr. Jochen Motte, Mitglied im Vorstand der VEM und Leiter der Abteilung JPIC; Frank Schwabe MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit. Foto: Lara Diederich Fotodesign

„Kriege, Krisen und Unrecht bewegen uns in der VEM in diesen Jahrzehnten bis heute“, sagt Pfarrer Dr. Jochen Motte, Mitglied im Vorstand der VEM und Leiter der Abteilung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung: „Die VEM engagiert sich seit 1993 in besonderer Weise für Menschen in ihrer Gemeinschaft, die von Krieg, Unrecht, Gewalt und Umweltzerstörung / Klimawandel betroffen sind.“

Die diesjährige Menschenrechtsaktion steht unter dem Motto „Haltet das Recht und tut Gerechtigkeit! 75 Jahre universale Menschenrechte – schützt Opfer von Unrecht und Gewalt!“. Sie steht damit einerseits in der 75jährigen Tradition der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, andererseits in der 30jährigen Tradition der internationalen VEM, für diese Menschenrechte einzutreten.

 

Zu diesem Anlass hat die VEM nach Wuppertal eingeladen:

Frank Schwabe MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, sah zwar einerseits „shrinking spaces“ in verschiedenen Ländern, andererseits aber auch eine positive Entwicklung: „Inzwischen führen wir diese Diskurse! Da hat sich seit den 1990er Jahren unwahrscheinlich viel getan!“ Er wünschte sich innerhalb der Religionen weltweit einen stärkeren Dialog zwischen denjenigen, die in ihrem Land eine Mehrheit darstellen, und denjenigen, die mit derselben Religion in einem anderen Land eine Minderheit bilden. So könnte im inner-religiösen Gespräch viel für die Rechte religiöser Minderheiten getan werden.

 „Es kommt darauf an, dafür zu sensibilisieren, was Glaube für eine Ressource ist. Das stellt ja in allen Religionen den guten Kern dar, der jedem einzelnen einen Kompass gibt, wenn etwas ins Rutschen gerät. Wenn zum Beispiel eine CDU-Seniorengruppe eine Moschee besucht, da entsteht ja ganz viel an Begegnung. Da kommt es für die Wuppertaler Stadtgesellschaft auch darauf an, von der internationalen und interreligiösen Erfahrung der VEM zu lernen, auch für den Dialog zwischen den Religionen,“ sagte Prof. Dr. Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister von Wuppertal. Er betonte die Relevanz der VEM für die Wuppertaler Stadtgesellschaft.

Für Pfarrerin Dr. Dyah Ayu Krismawati, Mitglied im Vorstand der VEM und Leiterin der Abteilung Asien, ist die Arbeit an der Situation der Menschenrechte eine bleibende Herausforderung für die VEM und ihre Mitgliedskirchen in Asien. Diese Arbeit ergibt sich für sie nicht nur aus der Situation der Christ*innen in Indonesien als Minderheit von ca. 10% der Bevölkerung, sondern auch aus der Verantwortung für die Menschen in Indonesien: „Mit der VEM arbeiten wir kontinuierlich an der Situation der Menschenrechte.“

Pfarrer Markus Schaefer, Ökumene-Dezernent der Evangelischen Kirche im Rheinland, berichtete davon, wie Menschenrechte inhärent zum christlichen Glauben gehörten, gerade auch an der Basis. Gottes Solidarität mit den Menschen sei hier Vorbild für die Solidarität der Gläubigen untereinander und mit anderen. Das werde in der aktuellen Debatte immer wichtiger: „Die Willkommenskultur in Deutschland ist gerade quasi nicht mehr vorhanden. Das erschwert es sehr für Menschen, die hier ankommen. Dabei sind es doch Menschen! Mit Rechten! Gerade auch dann, wenn sie von ihren Rechten Gebrauch machen.“ Hier müsse sich Kirche unbequem machen und auch unbequem bleiben.

„Bis heute wird Menschen of Color abgesprochen, ‚wirklich‘ aus Deutschland zu kommen, wird ihre Zugehörigkeit und ihre Menschlichkeit infrage gestellt. Das ist Rassismus. Er fängt im Alltag an, und wie wir am NSU und dem Mord an Walter Lübke gesehen haben, tötet er“, sagte Thea Hummel, Diversity and Inclusion Coordinator der VEM. Sie verwies darauf, dass in Deutschland 25% der Erwachsenen und 45% der Kinder laut Mikrozensus einen sog. Migrationshintergrund haben.

VEM-Generalsekretär Pfarrer Volker Dally moderierte das Gespräch und dankte insbesondere den Mitarbeitenden der Abteilung für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung für ihren Einsatz bei dieser Aktion und in den vergangenen 30 Jahren.

 

Begleitet wurde die Eröffnung der Menschenrechtsaktion vom Chor WoW – Women of Wuppertal, der über 30 Sprachen vereint und mit Liedern aus unterschiedlichen Ländern Menschen verbindet, dirigiert von Hayat Chaoui, Fachleiterin Gesang an der Bergischen Musikschule in Wuppertal.

 

Abschließend sagt Jochen Motte über die Eröffnung: „Wir freuen uns, heute gemeinsam des Bestehen der Menschenrechte seit 75 Jahren zu gedenken und es zu würdigen, aktuelle Herausforderungen zu erörtern und uns gemeinsam zu ermutigen, in schwierigen Zeiten für Menschenrechte in Deutschland und weltweit einzutreten.“

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