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09.12.2016

Menschenrechte können nur dann wirken, wenn sich Zivilgesellschaft und Kirche für sie einsetzen

Einen Tag vor dem internationalen Tag der Menschenrechte am 10. Dezember stellte Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland die jährliche Menschenrechtsaktion der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) unter dem Motto „Für Menschenrechte, die wirken“ vor. Mit Blick auf die Frage, ob sich die Kirche auf die Menschenrechtsdiskussion einlassen sollte betonte Rekowski, dass sich die Kirche nicht allein auf Mildtätigkeit und Barmherzigkeit reduzieren lassen dürfe. Es gehe darum, dass die Kirche „hemmungslose Lobby-Arbeit“ für diejenigen Menschen unternimmt, die abgehängt werden. Dies stehe auch im Zusammenhang mit den universell geltenden Menschenrechten. „Die Auftragslage ist hier leider besser als wir uns wünschen“, so der Präses. Rekowski dankte der VEM ausdrücklich dafür, das Thema Menschenrechte beharrlich und fokussiert innerhalb der Kirche wach zu halten. In der Diskussion wies der frühere Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung und Mitglied des Bundestages Christoph Strässer darauf hin, dass das System zur Durchsetzung von Menschenrechten, das in den vergangenen 60 Jahren aufgebaut wurde, zunehmend erodiert. In vielen Ländern ist der Trend zu beobachten, dass der Handlungsspielraum für Nicht-Regierung-Organisationen und die Zivilgesellschaft durch Verbote eingeschränkt wird. Im Umgang mit den aktuellen Fluchtbewegungen aus Afrika bezeichnete der Politiker die immer wieder ins Gespräch gebrachten Grenzsicherungsmaßnahmen als den falschen Weg. „Die Menschen werden immer Wege finden, um ihr Land zu verlassen. Stattdessen sollte darauf geachtet werden, dass aus den Freihandelsabkommen, die auf EU-Ebene mit afrikanischen Staaten ausgehandelt werden, eine Win-Win-Situation entsteht, um auf wirkungsvollere Weise die wirtschaftlichen Fluchtursachen in Afrika zu bekämpfen“, so Strässer. Der stellvertretende Direktor des Deutschen Institutes für Menschenrechte, Michael Windfuhr lehnte die Infragestellung der Universalität der Menschenrechte ab. Sein Argument lautete: „Die Unrechtserfahrung prägt die Universalität der Menschenrechte. Niemand findet es gut, wenn eigene Kinder verschwinden, wenn gefoltert und unterdrückt wird.“ Er forderte die Zivilgesellschaft und Kirchen dazu auf, sich für Menschenrechte weltweit einzusetzen und diese selbstbewusst gegen die Diktatoren dieser Welt zu verteidigen. In dem Festakt wurde auch an 20 Jahre VEM-Menschenrechtsaktion erinnert, die von Jochen Motte, Mitglied des Vorstandes der VEM und Leiter der Abteilung Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung initiiert wurde. Pfarrer Volker Martin Dally, Generalsekretär der VEM stellte klar, dass die Menschenrechtsarbeit Kern des missionarischen Auftrages der VEM ist. Unterstrichen wird dies durch die Bibelworte, die jeder Menschenrechtsaktion zugrunde liegen. Die Arbeit von Motte fasste er mit folgender Formel zusammen: „20 Jahre Menschenrechtskampagne heißt konkret: Erinnern. Fordern und Handeln.“ (Text: Martina Pauly/VEM)

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