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12.04.2017

Neue Projektstelle bei der VEM für nachhaltige Textilien

Seit dem 1. April ist Pfarrer Dietrich Weinbrenner bei der VEM als Beauftragter für nachhaltige Textilien tätig. Die Frage danach, warum dieses Thema auf der Tagesordnung steht, beantwortete Weinbrenner wie folgt: "Was ist der wahre Preis der Kleidung? Klar, der Preis der Kleidung steht auf dem Etikett. Das ist doch der wirkliche Preis – oder nicht?  Doch nicht nur wir, die VerbraucherInnen, bezahlen einen Preis für unsere Hemden und Hosen, sondern viele Menschen, die an der Wertschöpfungskette von Textilien beteiligt sind. Diese Menschen sind für uns unsichtbar. Sie leben in sog. „Billiglohnländern“, in Asien, Mittelamerika oder auch in EU-Staaten wie Rumänien oder Bulgarien. Sie zahlen einen hohen Preis, weil sie oft unmenschlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind, gegen die sie sich nicht wehren können. Seit den Katastrophen in Fabriken, bei denen Menschen verbrannt sind oder unter einstürzenden Gebäuden begraben wurden, sind diese Zustände in der globalen Textilproduktion immer wieder Gegenstand von Medienberichten. Meist ist dabei das Nähen im Fokus. Hier sind Löhne unter dem Existenzminimum an der Tagesordnung, sowie überlange Arbeitszeiten, Gefährdung von Sicherheit und Gesundheit der ArbeiterInnen und die Behinderung gewerkschaftlicher Organisierung. Doch vor diesem letzten Arbeitsschritt gibt es weitere, in denen die ArbeiterInnen noch viel ungeschützter und verwundbarer sind. Zehnjährige Kinder sind Wanderarbeiter bei der Herstellung von Baumwollsaatgut oder bei der Baumwollernte. In indischen Entkernungsfabriken, in denen die Samenkörner von den Fasern getrennt werden, arbeiten Saisonkräfte in 12-Stunden-Schichten für Hungerlöhne. Es gibt keinen Arbeitsvertrag, keine Lohnabrechnung, keine soziale Absicherung. Armutslöhne bekommen auch die HeimarbeiterInnen, die Stoffe weben und pro Stück bezahlt werden – in völliger Abhängigkeit von Mittelsmännern. Wer die ganze Wahrheit über den Preis der Kleidung wissen will, muss alle Produktionsstufen in den Blick nehmen. Vom Baumwollfeld bis zum Kleiderbügel. Dass auch deutsche Unternehmen eine Mitverantwortung für die Arbeitsbedingungen haben, unter denen ihre Produkte hergestellt werden, ist inzwischen unstrittig. Leider nehmen die meisten Unternehmen diese Verantwortung nicht wahr. Die Vereinte Evangelische Mission ist jedoch der Überzeugung, dass Wirtschaft dem Leben dienen muss, dass Gesundheit und Leben von Arbeiterinnen und Arbeitern absoluten Vorrang haben vor der Gewinnmaximierung von Unternehmen. Das „Bündnis für nachhaltige Textilien“, das der Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung im Oktober 2014 ins Leben gerufen hat, will nachprüfbare soziale und ökologische Verbesserungen in der gesamten Wertschöpfungskette von Textilien und Bekleidung zu erreichen, z.B. durch die Zahlung von existenzsichernden Löhnen. Die VEM ist Mitglied in der Kampagne für Saubere Kleidung (CCC), die sich für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in der weltweiten Bekleidungsindustrie einsetzt.  Wie das Amt für MÖWe in der Ev. Kirche von Westfalen arbeitet auch die CCC im Textilbündnis mit. In Kirche und Diakonie geht es jetzt darum, beim Einkauf von Textilien ökologische und soziale Kriterien mit einzubeziehen. Dazu soll die neue VEM-Projektstelle für nachhaltige Textilien einen Beitrag leisten." Weiterführende Informationen unter: https://www.textilbuendnis.com/de/
http://www.saubere-kleidung.de/

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