21.05.2025
Zu Besuch in der deutschen Botschaft Kigali: Neben Pfarrer Dr. John Wesley Kabango (l.) nahm auch sein designierter Nachfolger teil, Pfarrer Dr. Emmanuel Muhozi (2.v.l.), sowie die Vizepräsidentin der EPR, Pfarrerin Julie Kandema (8.v.l.). Empfangen wurden sie von Botschafterin Heike Uta Dettmann (5.v.l.). Foto: EPR
Gedenkstätten aus Deutschland und Ruanda kommen ins Gespräch über Erinnerungskultur: Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen (NRW) gibt es 32 Gedenkstätten an die nationalsozialistische Diktatur und die von ihr verübten Völkermorde. In Ruanda erinnern 172 Gedenkstätten an den Völkermord an den Tutsi. In beiden Ländern gibt es Mitgliedskirchen der Vereinten Evangelischen Mission (VEM): Sie arbeiten regelmäßig mit den Gedenkstätten zusammen, feiern Gottesdienste zum Thema und arbeiten an einer demokratischen Gesellschaft, die sicher für alle ist. Hier voneinander zu lernen, ist ein großes Potential dieser Verbindung, die durch die VEM hergestellt wird.
Vom 23. April bis zum 4. Mai 2025 reisten 15 Vertreter*innen nordrhein-westfälischer Gedenkstätten und Erinnerungsorte nach Ruanda. Die Begegnungs- und Bildungsreise fand auf Einladung der EPR* statt, einer Mitgliedskirche der VEM. Organisiert wurde sie in Kooperation mit der VEM und mit Unterstützung der Landeszentrale für politische Bildung NRW.
Ziel der Teilnehmenden aus beiden Ländern war es, die ruandische und die deutsche Erinnerungskultur kennenzulernen, die historischen Ursachen des Holocaust 1939-1945 und des Völkermords an den Tutsi 1994 zu verstehen und sich mit gesellschaftlicher Aufarbeitung in beiden Ländern auseinanderzusetzen. Ebenso stand die Auseinandersetzung mit der deutschen und belgischen Kolonialgeschichte und deren Nachwirkungen auf dem Programm.
Die Delegation besuchte zentrale Gedenkstätten, Orte des Verbrechens, Verstecke und Fluchtrouten von Überlebenden. Im Mittelpunkt standen Begegnungen mit Überlebenden sowie Mitgliedern sogenannter „Licht-Gruppen“, die sich für Versöhnung zwischen Opfern und Täter*innen engagieren. Außerdem nahm die Gruppe an Gedenkveranstaltungen im Rahmen von Kwibuka 31 („Erinnerung 31“) sowie an christlichen Gottesdiensten teil, die für die ruandische Gesellschaft eine bedeutende Rolle im Erinnerungsprozess spielen.
Begleitet wurde die Reisegruppe von Pfarrer Dr. John Wesley Kabango, Leiter der Division Afrika/Deutschland und Mitglied im Vorstand der VEM. Er erklärte: „Ich bin allen deutschen Teilnehmenden sehr dankbar, dass sie unser Land im Rahmen von Kwibuka 31 besucht haben. Mit großer Aufmerksamkeit und Geduld setzten sie sich intensiv mit den traumatischen Erfahrungen des Völkermords auseinander. Die Delegation zeigte sich tief bewegt – sowohl von den persönlichen Schilderungen als auch von der Entschlossenheit der ruandischen Bevölkerung, sich zu erinnern, sich zu erneuern und sich für ein ‚Nie wieder‘ zu vereinen.“
Die Reise verdeutlichte auch die Rolle der Kirchen in Ruanda: Viele soziale, ökologische und wirtschaftliche Projekte wurden und werden maßgeblich von ihnen initiiert. Die Kirchen leisten damit einen zentralen Beitrag zur Heilung der Gesellschaft.
Alle Beteiligten vereinbarten, den begonnenen Dialog fortzusetzen und gemeinsam an einer langfristigen Partnerschaft zwischen den Erinnerungsinitiativen in NRW, den ruandischen Akteuren und der VEM zu arbeiten.
Hier lesen Sie die Pressemitteilung zu dem Austausch der Gedenkstätten.
*EPR = Eglise Presbytérienne au Rwanda (Presbyterianische Kirche in Ruanda)
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