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09.01.2018

Wie gelingt der Dialog für ein friedliches Miteinander?

Die Synodalen der Evangelischen Kirche im Rheinland hören aufmerksam zu als die Journalistin Bettina v. Clausewitz die beiden ökumenischen Synodengäste nach ihren Erfahrungen mit dem interreligiösen Dialog fragt. Die Interviewpartner haben auf den ersten Blick sehr verschiedene Hintergründe: Bischof Alex Malasusa ist Leiter der Ostküsten-Diözese in Dar-es-Salaam (Tansania) und Pfr. Suko Tiyarno stammt von der javanischen GKJW-Kirche in Indonesien. Beide kennen sich über die VEM. Pfr. Tiyarno arbeitete für einige Jahre als Süd-Süd-Mitarbeiter der VEM auf der tansanischen Insel Sansibar und widmete sich hier vor allem dem interreligiösen Dialog. Sansibar ist zu über 90 Prozent muslimisch geprägt, während Tansania insgesamt ein relativ ausgeglichenes Verhältnis zwischen Christen und Muslimen aufweist. In Indonesien, dem weltweit größten muslimischen Land, befinden sich Christen hingegen mit rund 9 Prozent eindeutig in der Minderheit. Beide Gesprächspartner berichten von Kirchen, die in Brand gesetzt wurden und von einer Zunahme an religiös-extremistischer Gewalt mit unterschiedlicher Intensität. Auf die Frage nach der Ursache dieser beunruhigenden Entwicklung machen sowohl der tansanische Bischof als auch der Pfarrer aus Indonesien kleine gewaltbereite extremistische und oftmals von Saudi-Arabien beeinflusste Gruppen für die religiös-motivierten Konflikte in ihrem Land verantwortlich. Bischof Malasusa will muslimische Extremisten aber nicht als Repräsentanten einer gesamten Religion verstanden wissen und nennt Beispiele für eine gelungene Kooperation mit den mehrheitlich moderaten Muslimen in seinem Land. So veranstalten die diversen Religionsführer in Tansania regelmäßige Treffen für einen gemeinsamen Austausch und für Absprachen. Erst kürzlich war beispielsweise der Versuch, die Sharia-Gesetzgebung in die Verfassung Tansanias zu verankern an der Intervention dieser Gruppe an Religionsführern gescheitert. Pfr. Suko Tiyarno berichtet über die sogenannte Proexistenz von Christen und Muslimen in seinem Land, mit der das aktive, bewusste und respektvolle Zusamamenleben von Christen und Muslimen beschrieben wird. Als Beispiele nennt der Javane die gegenseitige Unterstützung im Falle von Naturkatastrophen und die Tatsache, dass die Religionsgrenze oftmals quer durch die Familie verläuft, und zwar auf friedliche Art und Weise. Der in der Regel von den Kirchen angestoßene interreligiöse Dialog dient Bischof Malasusa zufolge in erster Linie der Bewahrung des religiösen Friedens. Als Voraussetzungen für diesen Dialog nennt er die Standfestigkeit im eigenen Glauben und Kenntnisse über den Glauben des jeweils anderen. Und wie steht's mit der Bekehrung? "Es ist nicht der Mensch und nicht die Kirche, die die Bekehrung vollziehen, es ist der heilige Geist, der hier wirkt," so Pfr. Suko Tiyarno. Dr. Martina Pauly

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