10.10.2011
Der Festgottesdienst: Gemeinsam vor Gott Es war ein bewegender Jubiläums-Festgottesdienst am Freitag-Abend in der Unterbarmer Hauptkirche. Ein indonesischer Chor aus Bielefeld, der Posaunenchor „Blechwerk“ aus Wuppertal und der Chor der Vereinten Evangelischen Mission trugen zur feierlichen Atmosphäre bei. Unter den rund hundert Teilnehmern befanden sich viele indonesische Gäste aus dem gesamten Bundesgebiet. Einige waren sogar aus den Niederlanden angereist. Gemeinsam mit den deutschen Gottesdienstbesuchern sangen sie die zweisprachigen Lieder und hörten auf die Predigt von Oberkirchenrätin Barbara Rudolph. Die Leiterin der Ökumene-Abteilung der Evangelischen Kirche im Rheinland predigte über das kommende Friedensreich Gottes (Micha, Kapitel 4). Diesen Text hatte Missionar Ludwig Ingwer Nommensen (1834-1918) für seine erste Predigt auf Sumatra ausgewählt. Rudolph führte die zuhörende Gemeinde über alle Zeiten und Orte hinweg zu der Erkenntnis, dass alle Völker auf Gott angewiesen sind. „Da gibt es nicht die einen, die schon wissen, schon das Heil erlangt haben, da gibt es nur ein gemeinsames Hinlaufen, hören, lernen“, so Rudolph. Mission hat Wuppertal geprägt „Die Mission hat die Stadt Wuppertal mit geprägt“, sagte Wuppertals erste Bürgermeisterin Silvia Kaut in ihrem Grußwort beim anschließenden Empfang. Die VEM werde als Teil der Stadt angesehen. Sogar der indonesische Generalkonsul Damos Dumoli Agusman war aus Frankfurt angereist, um an der Feier teilzunehmen. „Danke, Gott, dass du die Missionare zu uns gebracht hast“, sagte der evangelische Christ in seiner Ansprache. Die Missionare hätten neben dem Evangelium vor allem Bildung nach Indonesien gebracht, und das Werk Nommensens und seiner Kollegen wirke bis heute fort. Regine Buschmann, Moderatorin der VEM, meinte „Vor 150 Jahren hätte sich Nommensen sicherlich nicht träumen lassen, dass heute Batak-Christen Vorstandsmitglied oder Frauenreferentin der Mission in Wuppertal oder ökumenischer Mitarbeiter in Bethel sein würden“. Das Symposium: Mission und Kirche von heute auf dem Prüfstand „Die Kirche in Indonesien muss sich wieder mehr mit dem befassen, was die Menschen wirklich bewegt“, hieß es am Samstag in der Diskussionsrunde im AudiMax der Theologischen Hochschule in Wuppertal. Ausrichter des Symposiums waren die VEM und ihre Archiv- und Museumsstiftung. Über 60 Personen hatten sich dazu angemeldet, fast die Hälfte davon in Deutschland lebende Indonesier. Podiumsgäste waren der Generalsekretär des Protestantischen Christenrates in Indonesien (PGI) Gomar Gultom, VEM-Ratsmitglied Eirene Gulö und Pfarrer im Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) Christian Sandner. Zuvor hatte man in Arbeitsgruppen Mission und Kirche auf ihre Beziehung zu anderen Religionen, zum Staat, zur Rolle der Frau und zur traditionellen Kultur (Adat) kritisch beleuchtet. Sonia Parera-Hummel, Leiterin der Abteilung Asien bei der VEM, zog als Fazit: „Der Weg, den wir vor uns haben, ist lang und steinig. Aber genau wie den Missionaren damals wird Christus uns auch heute bei der Erfüllung unserer Aufgaben helfen.“