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17.10.2017

Da‘wa und Mission führen zum Dialog

„Als Christen und Muslime, die voll und ganz Gott vertrauen, sind wir von der Wahrheit unseres jeweiligen Glaubens überzeugt. Aber weil es Gott ist, der uns zu dieser Überzeugung führt, respektieren wir gegenseitig die Aufrichtigkeit des Glaubens der anderen.“ Dieser Satz findet sich in der gemeinsamen Erklärung der Teilnehmenden einer internationalen, christlich-muslimischen Konsultation zu „Mission und Da‘wa“, die am vergangenen Wochenende in Witten zu Ende ging. Die Vereinte Evangelische Mission hatte dazu christliche und muslimische Vertreterinnen und Vertreter jeweils paarweise eingeladen. Zehn Tage lang diskutierten die Teilnehmenden aus Kamerun, Tansania, Ruanda, Indonesien, den Philippinen, der Türkei und Deutschland über das Verständnis christlicher Mission, das Verständnis von Da‘wa, der Einladung zum Islam, und die Herausforderungen durch die Säkularisierung. Beispiele guter Zusammenarbeit wie auch konkrete Konfliktsituationen und persönliche Erfahrungen wurden intensiv erörtert. Außerdem besuchten die Teilnehmenden christliche und muslimische Gottesdienste und Einrichtungen und lernten den interreligiösen Dialog in Deutschland kennen. „Mit dieser Veranstaltung sind wir ein Risiko eingegangen“, erklärte Dr. Claudia Währisch-Oblau, Leiterin der Abteilung Evangelisation der VEM und eine der Organisatorinnen der Konsultation. „‘Mission und Da‘wa‘ ist eines der schwierigsten Themen im christlich-muslimischen Gespräch, denn hier geht es ja um die Einladung zum jeweils eigenen Glauben. Aber wir konnten gemeinsam formulieren, wie diese Einladung jeweils offen, werbend, aber nicht manipulativ ausgesprochen und gelebt werden soll, und dass die Antwort darauf frei sein muss.“ In der am Ende der Tagung verabschiedeten gemeinsamen Erklärung heißt es zu Da‘wa, sie sei die „gemeinsame Pflicht [der Muslime], anderen den islamischen Glauben nahe zu bringen. Die Verantwortung besteht nur im Vermitteln, während die Empfänger frei sind, die Botschaft anzunehmen oder nicht.“ Parallel heißt es zur christlichen Mission: „Als Teilnehmende an der christlichen Mission hoffen wir auf Bekehrung und auf die Verwandlung der Welt, aber wir wissen, dass nur Gott sie bewirken kann. […] Christliche Mission sät den Samen, überlässt die Ernte aber Gott.“ Folgerichtig heißt es in der Erklärung weiter: „Wenn wir über Da‘wa und Mission reden, dann müssen wir über Freiheit sprechen: Freiheit, den eigenen Glauben mitzuteilen, Zeugnis abzulegen, selbst eine Religion zu wählen, seinen Glauben zu wechseln, oder gar keiner Religion anzuhängen. Es tut weh, wenn jemand unsere Religion verlässt, aber wir müssen diese Entscheidung akzeptieren.“ Die Erklärung weist darauf hin, dass stets bedacht werden muss, ob eine Mehrheit oder eine Minderheit zu einer Religion gehört. „Jede Religion – wenn sie in der Mehrheit ist – steht in der Versuchung, ihre Position zu missbrauchen und andere zu dominieren.“ Darum gehöre zu Mission wie zu Da’wa der Schutz religiöser Minderheiten: „Da‘wa schützt das Recht zur Mission, und Mission schützt das Recht zur Da‘wa.“ Die Teilnehmenden der Konsultation erklären, dass interreligiöser Dialog für sie keine Alternative zu Mission und Da‘wa sei, sondern deren Konsequenz. Darum verpflichten sie sich, selbstkritisch Fehlentwicklungen in Mission und Da‘wa aufzuarbeiten, das Recht auf Mission und Da‘wa in ihrem jeweiligen Kontext zu verteidigen, die Freiheit der Religionswahl anzuerkennen und miteinander „Brücken von gegenseitigem Verständnis, Vertrauen, Solidarität und Zusammenarbeit“ zu bauen. Die englische Originalfassung der Erklärung kann hier herunter geladen werden. Die deutsche Übersetzung der Erklärung kann hier herunter geladen werden. Weiter Informationen bei Dr. Claudia Währisch-Oblau, Vereinte Evangelische Mission, Tel 0202-89004-190, E-Mail gospel[at]vemission.org.

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