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18.11.2016

Diakoniepraktikum in Sri Lanka - ein Reisebericht

Hanna Faber (26) verbrachte im Sommer 2016 drei Monate in Sri Lanka, um begleitet von der VEM ein Praktikum im Bereich der sozialen Arbeit zu absolvieren. In diesen drei Monaten war sie mit einer Gruppe anderer Freiwilliger unterwegs und konnte so einen Einblick in die sozialen Einrichtungen und in die Kultur des Landes gewinnen. Lesen Sie nachstehend ihren Reisebericht: Sri Lanka ist mit seiner überschaubaren Landesfläche, die etwa dem dreifachen des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen entspricht und der dafür verhältnismäßig hohen Einwohnerzahl von 22 Millionen, eine Insel im indischen Ozean. Auf das warme Klima, die hohe Luftfeuchtigkeit und die Mentalität dieser Kultur hatte ich mich zu Beginn meiner Reise versucht einzustellen. Dennoch hat mich die Vielzahl an Religionen und das Zusammenleben dieser überrascht. Im Land sind das Christentum, der Hinduismus, der Islam und der Buddhismus verbreitet. Für mich war es sehr faszinierend so viel Unterschiedlichkeit in so kurzer Zeit wahrzunehmen. Durch die Organisation waren wir vor Ort viel mit der Methodistischen Kirche in Kontakt, haben christliche Gottesdienste besucht und Gemeinschaft mit anderen Christen gehabt. Vieles war ähnlich wie das, was ich aus Gottesdiensten in Deutschland kenne und mit den Menschen vor Ort teilen konnte. Ein Beispiel war das Feiern des Abendmahles. Interessant war es einen Einblick in andere Kulturen zu erlangen, der mir bisher verwehrt blieb. So besuchten wir beispielsweise einen Hinduistischen Tempel, den man nur barfuß betreten durfte. Meine Wahrnehmung wurde überwältigt von Farben, Skulpturen hinduistischer Götter, Tönen und Klängen, sowie unbekannten Gerüchen. Wenn man durch das Land reist, ob mit einem privaten Kleinbus oder öffentlichen Verkehrsmitteln, sieht man nicht nur hinduistische Tempel, es bleibt auch nicht aus einer Vielzahl an Buddha Statuen oder Altären zu begegnen, welche die buddhistische Religion vertreten. Die Buddha Statuen am Weg- oder Straßenrand erinnerten mich an Kruzifixe, die in einigen, vorwiegend katholischen, Bundesländern Deutschlands häufig zu finden sind. Auch der muslimische Glauben macht sich in Sri Lanka bemerkbar, nicht nur dadurch, dass sich manche Muslime anders kleiden, sondern auch durch den Ruf des Muezzins, der mehrmals am Tag erklingt.Unterschiede zu dem, was mir vertraut ist, begegneten mir nicht nur in der Religion, sondern auch im alltäglichen Miteinander und Leben der Menschen vor Ort. Wir besuchten verschiedene soziale Einrichtungen, u.a. eine Schule für gehörlose Kinder und Jugendliche, ein Frauenhaus und ein Mädchenheim. Besonders beeindruckt hat mich die Gastfreundschaft der Menschen in Sri Lanka. Essen hat dabei einen hohen und wichtigen Stellenwert. Das konnten wir zum Beispiel daran erkennen, dass sich die Leiterinnen der Einrichtung immer zuerst darum gekümmert haben, dass wir versorgt sind mit allem, was wir brauchen. In manchen Einrichtungen war es uns als Gäste nicht erlaubt, unser Geschirr selbst abzuspülen oder den Tisch abzuräumen, geschweige denn bei der Zubereitung der Speisen zu helfen. Anfangs war das ungewohnt und schwierig für mich, da ich nicht in ein fremdes Land kommen wollte, um mich bedienen zu lassen. Es war teilweise sogar unangenehm, dass die Menschen vor Ort meine alltäglichen Aufgaben übernehmen wollten. Das bedeutete für mich, dass ich für mich im Kopf umdenken musste. Wegschauen von meinen selbstbestimmten und selbstständigen Denkmustern, hin zu einer Form der Gastfreundschaft, die dort anders gelebt wird. Was für uns als Deutsche oft als höflich definiert wird, wäre in einem solchen Land mit dieser Mentalität eine Beleidigung. So ist es also nicht selbstverständlich, dass man als Gast dabei hilft den Tisch abzuräumen, sondern würde damit eventuell vermitteln, dass der Gastgeber kein Guter ist. Besonders reizvoll war es für mich mit den Händen zu essen, statt wie gewöhnlich mit Messer und Gabel. Durch das Essen mit den Händen machen sich die Menschen eins mit ihrem Körper. Es wird eine Verbindung zwischen beidem hergestellt. Anfangs war es schwierig den Reis von den Händen in den Mund zu bekommen und jetzt ist dies eines der Dinge, die ich am meisten vermisse. Es ist ein völlig anderes und zwangloseres Gefühl des Essens, wenn dabei nicht mit Messer und Gabel herum hantiert werden muss. Gewöhnungsbedürftig war für mich die Tatsache, dass in Sri Lanka hauptsächlich Reis gegessen wird, serviert mit verschiedenen Currysoßen. An die Schärfe des Essens kann man sich gewöhnen und je länger man in diesem Land verweilt, umso mehr alternative Köstlichkeiten lernt man kennen.In den Einrichtungen verbrachten die Kinder, Jugendlichen und Frauen viel Zeit zusammen auf engem Raum, somit bestand nicht immer die Möglichkeit sich zurückziehen zu können. Ich gewann den Eindruck, dass die Menschen in Sri Lanka viel miteinander teilen, als wären sie alle eine große Familie. Dabei ging es weniger darum selbst stark zu sein, sondern Erfolge, Schwächen, sowie Freude und Leid miteinander zu teilen. Ich wurde während des Praktikums sehr oft mit meinen eigenen, mich überwältigenden Emotionen und Gefühlen konfrontiert und durfte gleichzeitig miterleben, wie sich Kinder gegenseitig trösteten, auf erbauten oder Mut zusprachen, wenn es jemandem schlecht ging. Ich nahm das Ganze als eine Mentalität des Helfen und sich Helfen lassen wahr und ich glaube, dass ich davon viel lernen konnte.Außerhalb der Einrichtungen und in der Freizeit habe ich mich an der Schönheit des Landes satt gesehen. Es ist seltsam für mich nach Deutschland zurück zu kehren und nicht nur das warme Wetter, sondern auch den Anblick von Palmen zu vermissen. Ich persönlich liebe die vier Jahreszeiten, die wir in Deutschland genießen, dennoch habe ich gemerkt wie gut es dem Gemüt geht, wenn das Standardwetter aus warmer Luft und Sonne besteht. Somit kann Sri Lanka mit seinem Klima, den wundervollen Stränden und der einzigartigen Vegetation, die auch eine enorme Vielfalt besitzt, den Menschen sehr verwöhnen. Während an den Stränden im Süden hauptsächlich Palmen vorzufinden sind, bietet das Hochland in der Mitte Sri Lankas wundervolle Berge mit einem unendlich weitem Blick und vielen Teeplantagen. Es muss nicht erwähnt werden, dass Sri Lanka vor allem für seinen einzigartigen Ceylon Tee bekannt ist, doch ich tue es trotzdem, denn der Tee ist für mich etwas ganz charakteristisches für dieses Land. Die Zeiten des Genießens und des Tee Trinkens haben mich Tag täglich erfrischt. Es ist vergleichbar mit der Zeit, die ich mir jeden Morgen in Deutschland nehme, um meinen Kaffee zu genießen. Umso interessanter war es für mich eine Teeplantage zu besichtigen und mir die Herstellung des Tees zeigen zu lassen.Ich bin sehr dankbar für die vielen Einblicke und zahlreichen Erlebnisse in diesen drei Monaten. Voller Dankbarkeit schaue ich zurück auf eine Zeit, die nicht immer einfach war, mich jedoch charakteristisch gestärkt und meinen Blick erweitert hat. Unvergessliche Momente der Menschlichkeit schenkten mir die Menschen in Sri Lanka, durch ihre Offenheit, Freundlichkeit und Gastfreundschaft. Hanna Faber

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