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07.01.2022

Jesus Baby – Black or White?

Sarah Vecera © Foto: Johannes Schermuly/VEM

„Der uns an Weihnachten geborene Retter der Welt war Person of Color. Punkt.“ Sarah Vecera, die Bildungsreferentin mit dem Schwerpunkt „Rassismus und Kirche“ und stellvertretende Leiterin der Region Deutschland der VEM, hatte Mitte Dezember auf ihrem Instagram-Kanal (moyo.me) dazu aufgerufen, Darstellungen und eigene Vorstellungen vom weißen Jesuskind infrage zu stellen.

Hier der Originaltext von Sarah Vecera:

"Er ist allgegenwärtig: der holde Knabe im lockig blonden Haar. White Jesus Baby. Die weiße heilige Familie umgeben von einer Schar weißer männlicher Hirten und dem weißen Engel Gabriel.
Was machen diese alt vertrauten Bilder eigentlich mit uns? In der Menschwerdung Gottes kommt Gott uns nah und wird einer von uns. Da ist es doch klar, dass man sich Jesus bildlich so vorstellt, wie die Menschen hier eben aussehen, denkst du vielleicht. In diesen Gedanken stecken allerdings zwei entscheidende Punkte, die nicht berücksichtigt sind:
Wie sieht denn „einer von uns“ aus? Dahinter steckt die Annahme, dass Deutsch gleich weiß ist. Das sind wir zum einen lange nicht mehr, denn 25% aller Erwachsenen und 42% aller Kinder unter 5 Jahren haben Migrationsgeschichte und wenn wir mal alle weiß gewesen wären (was wir nie waren), dann nur, weil in Deutschland über Jahrhunderte hinweg PoCs verbannt wurden.
Für weiße europäische Menschen besteht eine besondere Gefahr hinsichtlich dessen, sich Jesus (quasi Gott selbst) anzueignen. Mit der Geschichte weißer Vorherrschaft im Gepäck kommt dies nämlich Hand in Hand mit ungleichen Machtverhältnissen einher, die wir geschichtlich und strukturell nicht ausklammern dürfen als Kirchen. Es waren europäische Christ*innen, die die Rassenideologie mit erfunden haben.
Und mal abgesehen davon, sah der Jude aus Nazareth einfach niemals so aus, wie der europäische Hipster Dude aus den meisten Jesus-Filmen und Bibeln. Der uns an Weihnachten geborene Retter der Welt war Person of Color. Punkt.
Jetzt kannst du natürlich sagen „Aber so Schwarz wie auf diesem Bild waren Jesus und Maria auch nicht!“ aber mal ganz ehrlich: über Jahrhunderte haben wir Jesus weiß gemacht, da empfinde ich es nicht nur als ausgleichende Gerechtigkeit, wenn er jetzt auch mal auf 1-2 Bildern Schwarz ist, sondern erlebe es auch als befreiend und als Widerstand von rassifizierten Menschen."


Die Veröffentlichung auf ihrem Instagram-Kanal Mitte Dezember 2021 hatte eine lebhafte Debatte zum Thema hervorgerufen und viele positive Stellungnahmen zur Folge. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die vielen wichtigen Impulse. Sie bestätigen, dass es wichtig und relevant ist, dass „Rassismus und Kirche“ ein Schwerpunktthema in der Bildungsarbeit der VEM geworden ist.

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