20.05.2011
Bei der Eröffnung der Internationalen Friedenskonvokation in Kingston/Jamaica hat die ehemalige Ratsvorsitzende der EKD, Margot Käßmann, die rund tausend Delegierten der Kirchen aus aller Welt dazu aufgerufen, sich bei ihren jeweiligen Regierungen für einen grundsätzlichen Stopp von Rüstungsproduktion, Finanzierung und -handel einzusetzen. "Es ist ein Skandal, dass Waffenproduktion und -handel eine Quelle wirtschaftlichen Reichtums sind", sagte Käßmann, die für ihre Rede anhaltenden Applaus erntete.
VEM dabei
Mit der Tagung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Kingston/Jamaika vom 17. bis 23. Mai 2011 endet die Dekade zur Überwindung von Gewalt, die 2001 in Berlin eröffnet wurde. Die VEM ist mit zwei Workshops dabei - am heutigen Freitag zum Thema Klimagerechtigkeit, am kommenden Montag zum kirchlichen Eintreten für Menschenrechte (mehr dazu hier). Zahlreiche Delegierte aus Mitgliedskirchen der VEM aus Afrika, Asien und Deutschland nehmen teil an der Tagung .
Krieg überwinden
Unter dem Titel "Eine neue Welt ist möglich" ermutigte bei der Eröffnungder anglikanische Priester Paul Ostreicher die Delegierten, auf die Abschaffung von Krieg hinzuwirken. So wie es einst undenkbar gewesen sei, die Sklaverei abzuschaffen, die von Kirchen aktiv unterstützt worden sei, so müsse es auch heute möglich sein, grundlegende Überzeugungen zu überwinden und den Krieg ein für alle mal als Mittel von Politik zu ächten. In diesem Zusammenhang kritisierte Oestreicher die Militärseelsorge der Kirchen, da sie Soldaten in der Ausbildung zum Töten begleiten.
Gegen Gewalt in Medien
Ganz andere Akzente setzte der dritte Redner bei der Eröffnung, Metropolit Hilarion aus Russland. Er sprach sich gegen die Darstellung von Gewalt und anderen Ausdrucksformen des Bösen in Filmen und Fernsehen westlicher Medien aus und fordert die Kirchen auf, den Schutz von verfolgten Christen in den Mittelpunkt ihres Einsatzes zur Überwindung von Gewalt zu stellen.