13.12.2011

Kongo: ÖNZ fordert Neuauszählung nach Wahlen

Zwei Wochen nach den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 28. November ist die Situation in der Demokratischen Republik Kongo angespannt. Nachdem der amtierende Präsident Joseph Kabila zum Wahlsieger erklärt wurde, werden gewaltsame Zusammenstöße zwischen Oppositions- und Regierungsanhängern befürchtet. Noch sei die Lage vergleichsweise ruhig, berichtet das Ökumenische Netz Zentralafrika (ÖNZ), zu dem auch die Vereinte Evangelische Mission (VEM) gehört. Das ÖNZ berichtet aber gleichzeitig von schweren Manipulationen bei Wahlen und Auszählung.

"Zahlreiche Manipuliationsversuche"

„Der Vorbereitungsprozess der Wahlen verlief chaotisch. Viele der etwa 62.000 Wahlbüros wurden nicht rechtzeitig mit Material beliefert, um den 32 Millionen Wählerinnen und Wählern pünktlich den Urnengang zu ermöglichen. Die Wahlbeobachter der EU, die der Afrikanischen Union, des amerikanischen Carter Center und tausende weitere Inspekteure berichteten über zahlreiche Versuche, das Ergebnis zu Gunsten Kabilas und seiner Partei zu manipulieren“, so das ÖNZ.

Wahllokale überfallen

Die wichtigsten Radio- und TV-Stationen würden durch die Regierung kontrolliert und hätten in den Wochen vor den Wahlen Propaganda für den amtierenden Präsidenten gemacht. Wähler berichteten von Bestechungs- und Einschüchterungsversuchen, in einigen Orten seien Wahllokale überfallen oder niedergebrannt worden. Das ÖNZ fordert jetzt unter anderem eine Neuauszählung des Wahlergebnisses und die Einsetzung einer unabhängigen Untersuchungskommission.

VEM setzt sich für Frieden ein

Auch VEM-Vorstandmitglied Dr. Jochen Motte hofft auf eine friedliche Lösung des Konfliktes. „Wir werden uns gemeinsam mit unseren Mitgliedskirchen und den ökumenischen Partnern weiter für Frieden und Versöhnung im Kongo einsetzen.“