22.07.2025
Irma Simanjuntak (vorne l.), Advocacy Officer Asia, und Süd-Nord-Freiwillige Akanyana Impundu (vorne r.) im Plenum der Tagung.
Für Pfarrer Godwin Ampony (l.) ist Diakonie Kirche - und Kirche ist Diakonie.
Für Sabine Hübner (4.v.r., mit Mikro) gehört ein bewusster Umgang mit Macht zu den Aufgaben von Kirche und Theologie.
Die Tagung „Macht in der Praxis“ war eine gemeinsame Initiative des Regionalen Dienstes, der EKiR*, der Missionsakademie Hamburg und der Universität Bonn. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Macht wirkt – in Diakonie, Bildung, Seelsorge, Predigt und Mission, allgemein im kirchlichen Leben – insbesondere in unserer vielfältigen, globalen Gesellschaft.
Der Regionale Dienst der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) unterstützt Gemeinden und Kirchenkreise, ökumenische Vielfalt zu entdecken und internationale Verbundenheit zu stärken. Das siebenköpfige Team aus Tansania und Deutschland ist in allen Regionen der EKiR aktiv.
Dimensionen von Macht
Rund 50 Teilnehmende aus Europa, Afrika, Asien und den Amerikas kamen Mitte Juni in Bonn zusammen. Darunter waren Studierende, Wissenschaftler*innen, kirchliche Leitungspersonen, sowie Aktivist*innen aus Kirche und Gesellschaft. Sabine Hübner, Teamleiterin des Regionalen Dienstes, betonte, wie viele verschiedene Richtungen des Christentums vertreten waren: „Die konfessionelle Bandbreite reichte von lutherisch, presbyterianisch und baptistisch über reformiert, pietistisch, pfingstkirchlich und evangelikal bis hin zu römisch-katholisch, ostkirchlich und indisch-orthodox.“ Die 14 Redner*innen sprachen nicht nur aus verschiedenen gesellschaftlichen Perspektiven, sondern brachten auch Erfahrungen aus vielen unterschiedlichen Ländern ein. Pfarrer Godwin Ampony, Leiter Internationale Diakonie bei der VEM, wies in seinem Vortrag darauf hin, wie sich verschiedene Dimensionen diakonischer Macht überschneiden: Pragmatische Kraft, Seelsorge und prophetische Verletzlichkeit. Alle drei Dimensionen in ihren Dienst einzubringen gebe der Kirche eine ganz besondere Kraft, um diakonisch zu handeln, so Ampony.
Im Verlauf der beiden Tage bot die Konferenz Raum für Vorträge, Kleingruppendiskussionen und intensive Gespräche, die deutlich machten, dass Macht sich in vielen Formen zeigt: sichtbar und verborgen, formal und informell. Manche Menschen erben Macht, anderen wird sie verliehen oder sie beanspruchen sie bewusst. Die Frage kann deshalb nicht sein, ob Macht wirkt, sondern wie. Dabei ging es sowohl um die Analyse destruktiver Strukturen als auch darum, Empowerment zu ermöglichen. Hübner fasst es zusammen: „Die Tagung hat gezeigt, wie wichtig es ist, Macht in all ihren Facetten sichtbar zu machen – gerade in einer so vielfältigen und global vernetzten Kirche. Nur so können wir gemeinsam an gerechten und kraftvollen Formen des Miteinanders arbeiten.“
VEM: Macht in der Mission verteilen
In der VEM sind Macht und ihre Verteilung seit der Internationalisierung 1996 ein besonders wichtiges Thema: In der Vollversammlung, ihrem höchsten beschlussfassenden Organ, sind alle Mitgliedskirchen aus Asien, Afrika und Deutschland vertreten. Die Kirchen aus Asien und Afrika halten dabei eine Mehrheit der Stimmen. Frauen und junge Erwachsene treffen sich vor jeder Vollversammlung zu eigenen Vorkonsultationen, um ihre spezifischen Belange zu diskutieren und so strukturelle Nachteile auszugleichen. Die nächste Vollversammlung findet im September 2025 in Dar Es Salaam, Tansania, statt. Hier lesen Sie mehr zum Regionalen Dienst der VEM, einschließlich eines ausführlicheren Berichts zu dieser Tagung unter „Nachrichten und Berichte“.
*EKiR = Evangelische Kirche im Rheinland
IBAN: DE45 3506 0190 0009 0909 08
SWIFT/BIC: GENODED1DKD
spenden@vemission.org
0202-89004-195
info@vemission.org
0202-89004-0
presse@vemission.org
0202-89004-135
CRDB BANK PLC / Branch 3319
Account# 0250299692300
Swift code: CORUTZTZ
Bank BNI
Account# 0128002447
Swift code: BNINIDJAMDN
info@vemission.org
presse@vemission.org