02.04.2024
Die Entwicklungspolitische Konferenz der Kirchen und Werke in Deutschland fand vom 19. bis 20. März im Evangelischen Tagungshaus auf dem Heiligen Berg in Wuppertal statt. Rund 80 Teilnehmer*innen aus verschiedenen kirchlichen Organisationen nahmen auf Einladung von Brot für die Welt an der Veranstaltung teil. Das zentrale Thema "Die Zukunft der Entwicklungszusammenarbeit in einer krisenbehafteten Welt - Neue Wege der Partnerschaft für globale Gerechtigkeit" wurde aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet.
Andar Parlindungan, Generalsekretär der VEM, eröffnete die Konferenz mit einem Blick auf das Erbe von Kolonialismus und Imperialismus. Er betonte, dass globale Gerechtigkeit immer noch durch diese historischen Ungerechtigkeiten beeinträchtigt wird, wie etwa bei der ungleichen Verteilung von Impfstoffen während der Corona-Pandemie. Parlindungan forderte Europa, einschließlich der Kirchen und Regierungen, dazu auf, sich aktiv für globale Gerechtigkeit zu engagieren und sich ihrer kolonialen Vergangenheit bewusst zu werden.
Die erste Podiumsdiskussion befasste sich mit der Definition des "globalen Südens". Angelina Davydova von der Global Reference Group von Brot für die Welt betonte, dass der Begriff eine Vielzahl unterschiedlicher Länder umfasst und keine homogene Gruppe darstellt. Es wurde deutlich, dass eine Differenzierung und Klärung des Begriffs notwendig ist, um Missverständnisse zu vermeiden.
Pfarrerin Norita Sembiring teilte ihre Erfahrungen mit multikultureller Bildungsarbeit in der internationalen VEM. Die Leiterin der Abteilung Bildung der VEM hob hervor, wie multikulturelle Teams bereits in der Seminarentwicklung einbezogen werden. Der gemeinsame Lernprozess des Teams beginnt schon in der Planung. Sembiring verwies auf ein internationales Seminar der VEM in Sri Lanka: Hier gelang es der VEM-Mitgliedskirche MC-SL, die Vielfalt der religiösen und gesellschaftlichen Gruppen zu integrieren, auch, weil die Kirche auf Vertrauen in der Bevölkerung aufbauen kann.
Die Podiumsdiskussion am zweiten Tag konzentrierte sich auf neue Wege kirchlicher Partnerschaftsarbeit. Valerie Viban vom Evangelischen Werk für Diakonie und Entwicklung betonte, dass sich Partnerschaften nicht ausschließlich um Geld drehen dürften, da dies ein Ungleichgewicht zwischen Geber*innen und Empfänger*innen verstärken könne. Es wurde angeregt, sich vermehrt auf Fachthemen zu konzentrieren, bei denen auch die südlichen Partner*innen Beiträge leisten können.
Marie-Luise Frost von der Humboldt-Universität zu Berlin betonte die Bedeutung religiöser Institutionen in der Entwicklungszusammenarbeit. Sie hob hervor, dass nachhaltige Entwicklung in Afrika nur mit Einbeziehung religiöser Akteure möglich ist. Frost forderte eine Offenheit seitens Deutschlands für die Zusammenarbeit mit religiösen Institutionen.
*MC-SL = Methodist Church of Sri Lanka (Methodistische Kirche in Sri Lanka)
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