03.05.2013
"Soviel Du brauchst" heißt das Motto des Kirchentags 2013. Da stellt sich selbstverständlich auch die Frage danach, wo die von uns genutzten Rohstoffe herkommen. Die Podiumsdiskussion "Mineralische Rohstoffe: Segen oder Fluch für den Kongo" ging dieser Frage nach. Eingeladen dazu hatte das Ökumenische Netz Zentralafrika.
Übergriffe von Rebellengruppen
Für die Vereinte Evangelische Mission erzählte Jean Gottfried Mutombo, Pfarrer der Kirche Christi im Kongo, über die Lage in der Demokratischen Republik Kongo und von der unsicheren Lage besonders im Ost-Kongo, das immer wieder Übergriffe verschiedener Rebellengruppen erleiden muss. Die Gier nach Rohstoffen sei dabei sicherlich nicht der alleinige, aber ein Grund.
Abbau unter unmenschlichen Bedingungen
Weil sich große Firmen dort zurückgezogen hätten, passiere der Abbau von Gold oder Tantal dort oft unter unmenschlichen Bedingungen mit Schaufel oder Spitzhacke, mit selbstgegrabenen, ungesicherten Stollen, ergänze Friedel Hütz-Adams vom Südwind-Institut. Bei Erdrutschen kämen immer wieder Menschen um, die Arbeitsbedingungen seien extrem. Zudem fördere die Gier nach den Edelmetallen die Kämpfe mit den Rebellengruppen - jeder wolle etwas von den hohen Gewinnen abhaben. Man müsse sich klar machen, dass wir damit etwas zu tun hätten - schließlich werde Tantal in jedem Laptop und jedem Handy gebraucht.
Regierung verdient mit
Das Problem sei nicht neu, aber es passiere kaum etwas, beklagte auch Paul Simon Handy, Direktor des ISS Institutes for Security Studies aus Südafrika. Erstens habe die Regierung keine Kontrolle üner das Territorium, zweitens verdienten viele Regierungsmitglieder an der illegalen Ausbeutung der Rohstoffe mit.
Kirche setzt sich ein
Die Kirche tue, was sie könnte, betonte Jean Gottfried Mutombo. Sie habe etwa Gespräche mit Unternehmen geführt, dass diese beim Abbau oihre soziale Verantwortung besser wahrnehmen. Sie habe auch erreicht, dass Verträge überarbeitet worden seien und jetzt wenigstens an einigen Stellen Steuern für den Abbau gezahlt würden. Sie sorge auch für die Menschen, die solche Arbeiten annehmen müssten, um zu überleben. "Aber das Problem ganz alleine zu lösen, dazu haben wir nicht genug Macht. Selbst der Staat scheint sie ja nicht zu haben."