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12.04.2021

Sicherheitslage im Nord-Kivu nochmals verschlechtert

Beispielhafte Straßenszene in Butembo, DR Kongo. (Foto: R. Buschmann / VEM)

Am Ostersonntag erreichten uns neue Nachrichten von Pfarrer Samuel Ngayihembako, Leiter der Bapistenkirche CBCA in Goma, über die sich nochmals verschlechternde Sicherheitslage in Butembo und Beni in der Provinz Nord-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Seit drei Jahren unterstützt die VEM kontinuierlich Nothilfemaßnahmen für die notleidenden Gemeindemitglieder der kongolesischen VEM-Mitgliedskirche CBCA in Beni. Heute berichten lokale Zeitungen und Medienagenturen im Osten des Landes, dass sich die Sicherheitslage in der Provinz Nord-Kivu abermals verschlimmert hat.

Schlechte Sicherheits- und Menschenrechtslage spitzt sich zu

Unter Bezugnahme auf verschiedene lokale Medien im Osten des Landes schreibt Pfarrer Dr. Samuel Ngayihembako an die VEM mit der Bitte um Fürbittengebete der internationalen Gemeinschaft: "Die Regionen Butembo und Beni verdienen die besondere Aufmerksamkeit der gesamten internationalen VEM-Gemeinschaft. Bitte beten Sie dafür, dass die aktuellen Morde gestoppt werden, vor allem angesichts der bedauerlichen Tatsache, dass die internationale Gemeinschaft zu diesen Vorgängen schweigt".

Weiterhin wird berichtet, dass bewaffnete Gruppen ihr Unwesen unter der Bevölkerung in der Provinz Nord-Kivu und hier insbesondere im Gebiet von Beni treiben. Heute seien mehrere Dörfer nach Massakern, die von mutmaßlichen Kämpfern der Alliierten Demokratischen Kräfte (ADF) trotz der starken Präsenz von Truppen der nationalen Armee und der UN begangen wurden, menschenleer. Tausende Menschen seien vertrieben worden und lebten jetzt in völliger Unsicherheit. Zudem wird berichtet, dass die verlassenen Dörfer von Unbekannten besetzt worden seien. Diese Vorgänge scheinen die These zu stützen, dass hinter den Massakern gegen die im Nord-Kivu lebende ethnische Gruppe der Nande ein territorialer Verdrängungsplan steckt.

Reaktionen aus der Zivilgesellschaft

Laut den Medien im Ostkongo wurden angesichts der Grausamkeit der Gräueltaten und der vermeintlichen Passivität des kongolesischen Staates und der internationalen Gemeinschaft eine Reihe von Protestmaßnahmen seitens zivilgesellschaftlicher Organisationen beschlossen. Dazu gehören beispielsweise die Weigerung, Steuern zu zahlen und die Aussetzung aller wirtschaftlichen Aktivitäten über einen Zeitraum von zehn Tagen. So wurden ab dem 5. April 2021 alle sozioökonomischen Aktivitäten eingestellt und auch die Schulen in den Städten Butembo und Beni sowie in deren Außenbezirken geschlossen.
Menschenrechtsvereinigungen, die in den Gebieten von Beni und Lubero arbeiten, haben sich in einem Brief an den Sonderbeauftragten des Generalsekretärs der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo gewandt, um die Passivität der MONUSCO (UN-Truppen) anzuprangern und die UN-Truppen zu bitten, den Osten der DR Kongo zu verlassen. Viele junge Menschen aus den Bürgerrechtsbewegungen demonstrierten am Dienstag, den 6. April 2021 öffentlich vor dem MONUSCO-Büro in Beni, um ihrem Ärger Ausdruck zu verleihen.

Reaktionen der kongolesischen Behörden und der UN-Mission

Die kongolesischen Behörden in der Provinz Nord-Kivu riefen die Menschen dazu auf, die MONUSCO und die Einrichtungen der Vereinten Nationen nicht anzugreifen. Der stellvertretende Vertreter des UN-Generalsekretärs, Khassim Diagne, der für die Operationen und den Schutz in der Demokratischen Republik Kongo zuständig ist, erklärte im Radio Okapi wie folgt: "Es ist notwendig, die Kräfte zwischen der FARDC (den Streitkräften der DR Kongo) und der MONUSCO zu bündeln, um die bewaffneten Gruppen bekämpfen zu können". Er kündigte auch an, eine  MONUSCO-Spezialbrigade im Sinne einer schnellen Eingreiftruppe aufzustellen, um effektiver gegen die Bedrohungen durch die ADF-NALU vorgehen zu können.

Appell

Die aktuelle Situation in den Regionen Beni und Butembo verdient die besondere Aufmerksamkeit der gesamten internationalen Gemeinschaft, um einen Völkermord zu stoppen, der in aller Stille begangen wird. Jede Woche erreichen uns Nachrichten über neue viele brutale Morde. "Mögen alle diejenigen Menschen, die guten Willens sind, die Schreie und das Weinen der vielen tausend Frauen, Kinder und Männer hören, deren Leben auf eine Art und Weise zerstört wird, die jenseits des menschlichen Verständnisses liegt", appelliert der CBCA-Kirchenpräsident Pfarrer Samuel Ngayihembako.

Pfarrer Dr. John Wesley Kabango, Leiter der Abteilung Afrika der VEM

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