21.10.2013

Singles wollen sich vernetzen

Erstmals in der Geschichte der Vereinten Evangelischen Mission haben alleinstehende Frauen aus Afrika, Asien und Deutschland über ihren Status als "Single-Frauen" in Kirche und Gesellschaft diskutiert. Die Frauen kamen in der vergangene Woche im Internationalen Evangelischen Tagungszentrum "Auf Dem heiligen Berg" in Wuppertal zusammen.

Veränderte Lebensrealitäten

Die Zahl alleinstehender Frauen und alleinerziehender Mütter wächst stetig – nicht nur in Deutschland. Auch in Afrika und Asien steigt die Zahl der Frauen, deren Lebensrealität mit dem traditionellen Bild einer verheirateten Frau nicht mehr übereinstimmt. Dr. Helen Kijo-Bisimba aus Tansania erläuterte in ihrem Vortrag stellvertretend für andere Regionen, dass sowohl von alleinlebenden als auch von geschiedenen und verwitweten Frauen in Afrika eine Heirat erwartet wird. Ihre Bilanz: "Die Behandlung von Single-Frauen in unseren Gesellschaften verleugnet ihre Menschenrechte und bedeutet eine gesellschaftliche Ungerechtigkeit gegenüber alleinstehenden Frauen."

Alleinleben keine akzeptierte Option

Liza B. Lamis aus den Philippinen erklärte: "In unserer Kultur ist das Alleinleben niemals eine Option. Kirche und Gesellschaft klagen gleichermaßen über Frauen, die mit 28 Jahren noch immer alleine sind. Selbst wenn die Frauen einen akademischen Abschluss haben und in einem prestigeträchtigen Job gutes Geld verdienen, denken die Menschen: Diese Frau ist nicht vollständig."

Appell an die Kirchen

Abschließend appellierten die Frauen an ihre Kirchen, die Lebensrealitäten alleinstehender Frauen wahrzunehmen und die besonderen Anliegen von Single-Frauen sowohl in ihren Programmen als auch in ihrer Theologie aufzugreifen. Gleichzeitig waren sich die Frauen einig, dass es an der Zeit sei, selbst aktiv zu werden und in eigenen gesellschaftlichen, beruflichen, sozialen und kirchlichen Netzwerken Lobbyarbeit für alleinstehende Frauen zu leisten.