28.05.2019
Am 24. Mai öffnete die Sonderausstellung „Stimmen starker Frauen – 25 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda“ im Wuppertaler Museum auf der Hardt.
Die Verarbeitung des Völkermordes in Ruanda 1994 war für das Projekt „Frauen in der Mission“ – eine Kooperation der Archiv- und Museumsstiftung der VEM und des Referates für interregionale Frauenprogramme der VEM – eine besonders herausfordernde Aufgabe. Grundlage für die Ausstellung sei ein sechstägiger Workshop im März in Kigali gewesen, sagte Irene Girsang, verantwortlich für interregionale Frauenprogramme bei der VEM. Während dieser Begegnung lernten sich 17 Frauen, die den Genozid selbst miterlebten, näher kennen. Sie fassten schließlich den Mut, ihre Geschichten zu erzählen.
Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM und die VEM nahmen die Herausforderung an, über diese Thematik zu sprechen und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.
Im Rahmen einer Sonderausstellung veröffentlicht nun das Wuppertaler Museum auf der Hardt deren individuellen Erlebnisse. Die Geschichten der Frauen ermöglichen es, sich dem historischen Erbe der VEM und ihrer Partnerkirchen zu stellen, betonte Julia Besten, die Leiterin der Archiv- und Museumsstiftung der VEM. Sie schaffen Möglichkeiten für eine Versöhnung in der Gegenwart und sorgen für eine positive Entwicklung in der Zukunft.
Für die Begrüßung fand Volker Dally, Generalsekretär der VEM, die passenden Worte. Er dankte den rund 60 Gästen dafür, sich mit dieser sowohl schwierigen als auch schwerwiegenden Thematik zu beschäftigen. Einzig das Gespräch miteinander, so Dally weiter, ermöglichen Versöhnung, Veränderung und Frieden. Für ein solches Gespräch braucht es erhobene Stimmen – vor allem Stimmen derer, die die unvorstellbaren Grausamkeiten des Krieges und Völkermordes selbst miterlebten und bereit sind, über ihre Geschichten zu reden.
Eine Expertenrunde mit Mathilde Umuraza, VEM-Promotionsstipendiatin, John Wesley Kabango, Leiter der Abteilung Afrika der VEM, und Jochen Motte, stellvertretender Generalsekretär der VEM, diskutierte über den Genozid, dessen Hintergründe und Folgen. Uli Baege, verantwortlich für Projekte bei der VEM, und Christoph Schwab, Kurator der Archiv- und Museumsstiftung der VEM, moderierten die Expertenrunde zur Situation in Ruanda vor, während und nach 1994. Die Diskussionsrunde betonte, wie wichtig Aufklärung, Versöhnung und Dialog in Ruanda seien und nahm dabei auch die VEM und ihre Partnerkirchen in die Pflicht, weiter einen Beitrag dafür zu leisten. Das sei die Basis für eine friedliche Zukunft und soziale Gerechtigkeit in Ruanda. „Schließlich tragen die Kirchen eine gesellschaftliche Verantwortung. Wir sind nicht nur politische, wirtschaftliche, und zivile Organisationen, sondern auch christliche Organisationen. Wir sollten Grenzen überwinden und Raum schaffen, um die Verantwortlichen herauszufordern aktiv zu handeln“, resümierte die Ruanderin Mathilde Umuraza.
„Was nur geredet wird, wird schnell vergessen – was gesehen wird, behält der Mensch ganz lange“, sagte VEM-Generalsekretär Dally. Mit diesen Worten brachte er den Sinn der Sonderausstellung auf den Punkt: Die Geschichten der Frauen auf den in der Sonderausstellung gezeigten Silhouetten sind Ergebnisse des Redens – nicht des Schweigens über den Völkermord vor 25 Jahren. Sie geben die Stimme der starken Frauen wider, die unerlässlich sind und einen großen Beitrag für den Rahmen leisten, in dem Veränderung und Frieden wachsen können. Getreu des Leitsatzes der Archiv- und Museumsstiftung: „Geschichte für die Gegenwart“ bietet das Museum auf der Hardt der – durch verschiedene mit Bezug auf Ruanda ausgestellten Exponaten erweiterten – Sonderausstellung einen würdigen und geschützten Ort.
Die Sonderausstellung läuft bis zum 1. September 2019 in der Missionsstraße 9, Wuppertal-Barmen.
Christian Froese, Archiv- und Museumsstiftung der VEM
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