14.06.2024
Generalsekretär Pfarrer Dr. Andar Parlindungan beschrieb die Bedeutung der Barmer Theologischen Erklärung für Asien, Afrika und Deutschland. Foto: Martina Pauly, VEM
„Was Erinnern macht – Macht der Erinnerung“, unter diesem Titel veranstalteten der Evangelische Kirchenkreis und die Kirchliche Hochschule (KiHo) Wuppertal anlässlich des 90. Jahrestages der Veröffentlichung der Barmer Theologischen Erklärung vom 31. Mai bis 1. Juni 2024 eine Fachtagung mit einem Festgottesdienst in der Gemarker Kirche. Die Tagung fand unter der Leitung von Superintendentin Ilka Federschmidt und Prof. Dr. Nicole Kuropka „auf dem heiligen Berg“ der KiHo in Wuppertal statt.
In ihren Grußworten unterstrichen Präses Dr. Thorsten Latzel von der Evangelischen Kirche im Rheinland und Vizepräsident Ulf Schlüter von der Evangelischen Kirche von Westfalen die Bedeutung der Barmer Theologischen Erklärung als wichtigstes Dokument für den heutigen Protestantismus in Deutschland.
Dr. Andar Parlindungan, Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), beleuchtete in seinem Grußwort die weltweite Strahlkraft, die die Barmer Theologische Erklärung bis heute für die Kirchen im globalen Süden hat: „Kaum ein theologisches Dokument hatte mehr Einfluss auf die weltweite Christenheit als die Barmer Theologische Erklärung. Vielleicht ist der Nachhall der Erklärung für die Kirchen im Süden sogar inspirierender, motivierender und anregender als in Europa und Deutschland, wo sie entstanden ist.“
Als Beispiele nannte er das Bekenntnis von Belhar aus dem Jahr 1982, das die schwarze christliche Gemeinschaft im südlichen Afrika dazu inspirierte, sich gegen die rassistische Politik der Apartheid durch den Staat und seine Politik der weißen Vorherrschaft zu erheben. Aber auch die Menschen in seiner eigenen Kirche, der HKBP* in Indonesien, fühlten sich durch die Barmer Theologische Erklärung Ende der 1990er Jahre ermutigt. Sie leisteten Widerstand gegen die interventionistische, diktatorische Regierung unter Präsident Suharto, der die kritische Stimme der Kirchen für die Armen und Unterdrückten zum Schweigen bringen wollte.
Für Parlindungan ergeben sich zwei Aufgaben für heutige Kirchenleitungen aus der Erklärung:
„Seit 90 lehrt uns die Barmer Theologische Erklärung, hoffnungsvoll zu bleiben und dass die Kirche niemals aussterben wird, solange sie auf der Seite der Opfer und Marginalisierten steht. In der weltweiten Kirche finden die Menschen Hoffnung, Schutz und Sicherheit, weil sie in der Kirche Christus finden“, so Parlindungan.
Seiner Meinung nach werde eine Kirche, die ihre Aufmerksamkeit nur auf Budgetfragen richtet, bedeutungslos und für ihre Mitglieder unattraktiv, weil sie nur für sich selbst steht und keinen wirklichen Einfluss auf die Christenheit und globale Gesellschaft ausübe. Hier wünsche er sich, dass die Barmer Theologische Erklärung die Kirche heute dazu inspiriere, mutig für Frieden und Gerechtigkeit einzutreten und dabei die weltweite Gemeinschaft der Gläubigen zu stärken.
Hier finden Sie die Presseerklärung mit weiteren Informationen und historischen Hintergründen.
*HKBP = Huria Kristen Batak Protestan (Christlich-Protestantische Kirche der Batak)
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