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02.02.2014

Tote bei neuem Ausbruch des Sinabung

Bei einem erneuten Ausbruch des Vulkans Sinabung in Nord-Sumatra/Indonesien sind mindestens 14 Menschen ums Leben bekommen. Vor Ort befanden sich auch die Moderatorin der VEM, Regine Buschmann, und VEM-Ratsmitglied Annette Salomo. Sie hatten am Samstag die Flüchtlingslager der Christlich-Protestantischen Karo-Batakkirche (GBKP) in Kabanjahe besucht und wurden in Sicherheit gebracht. Fast 30.000 Menschen sind seit dem erneuten Ausbruch des Vulkans Sinabung im September 2013 aus ihren Dörfern am Fuße des Berges geflohen. Über 6.000 von ihnen werden von Freiwilligen und Mitarbeitenden der GBKP betreut und versorgt.

Regine Buschmann berichtet: "Wir treffen uns mit dem Moderator der Kirche, Mathius Barus, im Büro des Moderamens. Das Gebäude ähnelt mehr einem Lagerhaus als dem Büro der Kirchenleitung. Auf allen Fluren stapeln sich die Hilfsgüter bis unter die Decke. Vor allem das Grundnahrungsmittel Reis, aber auch Milchdosen für die Kleikinder und stillenden Mütter, Kekse und Gewürze, Decken und Schlafmatten. Das Meiste sind Spenden von Gemeindegliedern der Karokirche oder Einzelpersonen. Ganze Wagenladungen voll werden hier abgeliefert. Dringend würde die Kirche ein Lagerhaus benötigen. 

Atmen fällt schwer

Während wir uns über Daten, Zahlen und Fakten der Flüchtlingsarbeit informieren lassen, wird der Himmel dunkel. Der Vulkan bricht aus. Der Himmel ist von einem Moment auf den anderen voller Asche. Dabei sind wir gut 10 Kilometer vom Vulkan entfernt. Als wir zum Flüchtlingslager aufbrechen, werden wir mit Mundschutz versorgt. Die Asche in der Luft kann man in ganz feinen Flöckchen sehen. Das Atmen fällt schwer. In minutenschnelle sind alle Fahrzeuge von einer dünnen Aschestaubschicht bedeckt. Wir erfahren am eigenen Leib, wie bedrohlich diese Situation seit Monaten für die Menschen ist.

Furchtbare Enge

Wir fahren zum Büro des Superintendenten von Kabanjahe. Es herrscht furchtbare Enge. Schon draussen im Hof wird deutlich, dass hier ein Flüchtlingslager untergebracht ist. Pickups sind hoch geladen mit Gemüse und Hilfsgütern, Spenden der Gemeinden. Ein Zelt ist aufgebaut als Lager und zur Registrierung der ein- und ausgehenden Waren. Im nächsten Zelt wird für die etwa 400 Frauen und Kinder gekocht, die hier untergekommen sind. 120 Kilogramm Reis pro Mahlzeit werden zubereitet. In einem Zelt sitzen Frauen und flechten Körbe. Augustinus Purba, der Koordinator der Flüchtlingsarbeit, erklärt uns: " Viele Frauen waren regelrecht depressiv als sie ins Lager kamen. Die Handarbeit hilft ihnen, den Tag zu strukturieren." Die Körbe werden verkauft, das Geld bekommen die Frauen.

Geburtsstation im Flüchtlingslager

In einem Nebenraum ist eine kleine Gesundheitsstation untergebracht. Hier ist auch eine Hebamme. Kinder werden immer geboren. Im großen Saal im Obergeschoss der Superintendentur sind eng aneinandergedrängt Frauen und Kinder untergebracht. Schlafmatten bedecken den ganzen Boden. Kinder laufen spielend herum. Frauen kauen Betel-Nüsse, ein leicht zu bekommendes Rauschmittel, welches die Schwere der Situation besser zu ertragen hilft. Die Flüchtlinge vermitteln uns immer wieder, wie wichtig es für sie ist, dass wir uns auf den Weg gemacht haben, um ihnen zu begegnen und uns ein Bild von ihrer Situation zu machen. Das stärkt und gibt ihnen Zuversicht.

Augustinus erzählt uns, dass die Regierung Menschen am Samstag erlaubt hat in Dörfer bis auf 5 Kilometer Entfernung zum Vulkan zurückzukehren. Das macht Hoffnung. Vor dem Haus steht ein Kleinbus der GBKP. Am aufgebrachten Logo erkennen wir, dass aus Spendenmitteln der VEM finanziert wurde. Der Bus ist ein Multifunktionsfahrzeug. Er bringt die Kinder aus den Lagern in die Schule, er transportiert Hilfsgüter und er fungiert als Krankenwagen.

Ganzes Dorf begraben

Die ganze Zeit fällt feine Asche vom Himmel, der Vulkan ist nicht zu sehen. Wir fahren dichter an den Berg heran. Hier wird auch der Ascheregen dichter. Plötzlich rasen Notarztfahrzeuge an uns vorbei. Anscheinend ist mehr passiert, als wir aus der Entfernung wahrnehmen konnten. Abends erfahren wir in den Medien, dass 14 Menschen gestorben sind. Einige werden noch vermisst. Vermutlich ist ein ganzes Dorf unter der Aschewolke begraben worden. Auch der VEM-Bus ist als Krankenwagen eingesetzt worden, das können wir in den Berichten sehen.

Alle Hoffnung für eine baldige Rückkehr in die Heimatdörfer ist durch diesen Ausbruch vernichtet worden. Die Flüchtlinge bitten uns zu beten. Für ein Ende der Ausbrüche und für eine baldiges Ende ihres Daseins als Flüchtlinge. Die GBKP leistet seit mehr als vier Monaten großartiges in der Versorgung der Flüchtlinge. Sie erhalten Unterstützung durch das örtliche Militär und andere lokale Hilfsorganisationen."

Die Vereinte Evangelische Mission bittet um Spenden für die Nothilfearbeit der GBKP: Spendenkonto 90 90 90 8 bei der KD-Bank eG, BLZ 350 601 90, Stichwort: Vulkan Sinabung. Auch online sind Spenden möglich: www.vemission.org.

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