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02.12.2020

"United against COVID-19" im Kongo

Dr. Samuel Ngayihembako (Foto: VEM)

Eine Hygienestation der CBCA in Goma. (Foto: Hulda Vagheni/CBCA)

Lesen Sie nachfolgend einen Bericht des Leiters der Baptistischen Kirche in Zentralafrika (CBCA), Dr. Samuel Ngayihembako, über die Situation in den Provinzen Nord- und Südkivu:

"Wir in der CBCA sind Gott dankbar dafür, dass die Kirche bisher von der Corona-Krise weitgehend verschont geblieben ist. Unser Dank gilt auch unseren Partnern wie die VEM für ihre finanzielle Unterstützung in der Krise". Die CBCA hat mit Hilfe ihrer Partner und durch die Gnade Gottes diverse Aktivitäten zur COVID-19-Bekämpfung durchgeführt.

Kirchliches Leben

Zu Beginn des Jahres gab es in einigen Gebieten des Kivu "nur" die üblichen Rebellen und Milizgruppen als Störfaktor unserer kirchlichen Aktivitäten. Mit dem Erscheinen des Virus COVID-19 im März änderte sich jedoch vieles. Zunächst wurden die Gottesdienste nur in Familien und kleinen Gruppen gefeiert. Heute bieten die Kirchen mehrere Gottesdienste an, um große Menschenansammlungen zu vermeiden.

Politische Lage

Bisher wurden die Erwartungen der Bevölkerung an politische Strukturen nicht erfüllt. Trotz der Aktivitäten im Bereich der Menschenrechtsarbeit, haben Unsicherheit und Morde in verschiedenen Teilen der Provinz kein Ende gefunden. Insbesondere in der Stadt Beni ermordeten mutmaßliche NALU-Soldaten* unzählige Menschen, was massive Vertreibungen verursachte und teilweise alle Aktivitäten lähmte. Vor einigen Wochen sind 1.300 Insassen aus dem Gefängnis in Beni ausgebrochen. Diebstähle und Morde im gesamten Kivu-Gebiet waren die Folge dieses Ausbruchs.

Gesellschaftliche und wirtschaftliche Lage

Durch die Corona-Beschränkungen hat sich die Arbeitslosenrate erhöht, zum Beispiel bei den Personen, deren Broterwerb vom Reisen abhängt. Hinzu kommen die generell hohe die Inflation des kongolesischen Francs und vor allem die illegale Ausbeutung heimischer Ressourcen durch Unternehmen aus den Nachbarländern sowie durch multinationale Konzerne. Hinzu kommt, dass die Milizen die Ernte der Landbevölkerung stehlen und zerstören. Die Folgen: Einerseits werden die Lebensmittel in den Städten  knapp und andererseits ziehen die Menschen vom Land in die Städte.

Gesundheitssektor

Die meisten Menschen wenden generell keine Vorbeugemaßnahmen an. Diese Haltung wirkt sich ungünstig auf die Eindämmung der Corona-Pandemie aus, vor allem mit Blick auf kranke und ältere Menschen. Die meisten Kranken gehen zudem nicht ins Krankenhaus, weil sie befürchten, auf das Corona-Virus positiv getestet zu werden und anschließend vermeindlich tödliche Medikamente zu erhalten. Aber Gesundheitspersonal und Fachkräfte bemühen sich, diesen Fehlinformationen entgegenzutreten.
Der Kivu hat, nach der Hauptstadt Kinshasa, die zweithöchste COVID-19-Infektionsrate, allerdings mit abnehmender Tendenz. In der gesamten Demokratischen Republik Kongo sieht die Lage zurzeit wie folgt aus: 11.066 festgestellte Erkrankungsfälle, 303 Todesfälle, 10.362 Genesene. 

Unsicherheit und Armut im Kivu wurden durch die Corona-Pandemie, die unmittelbar auf die Ebola-Epidemie folgte, noch verstärkt. Die Kirche hat einige ihrer Mitglieder verloren, darunter einige Pastoren, Gemeindeälteste und zwei Geschäftsleute in der Handelsstadt Butembo.“

* Die islamistische Rebellengruppe Alliierte Demokratische Kräfte – Nationale Armee für die Befreiung Ugandas (ADF-Nalu) kämpft vom Osten des Kongo aus gegen die Regierung in ihrem Heimatland. (Anm. d. Red.)
 

 

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