21.01.2019
Rund 100 Teilnehmende, darunter Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Ehrenamtliche von Gemeinden, Hauptamtliche und eine Reihe christlicher Geflüchteter kamen am 19. Januar ins Weigle-Haus nach Essen, um unter der Überschrift "Kirche sein mit Geflüchteten" an einem umfassenden Erfahrungsaustausch teilzuhaben. Nach dem geistlichen Auftakt mit Gebeten in Deutsch, Arabisch und Farsi, präsentierten im ersten Teil der Veranstaltung zwei Kirchengemeinden ihr Engagement für Geflüchtete anhand praktischer Beispiele. Für die Kirchengemeinde in Wuppertal-Langerfeld erzählten die Gemeindepfarrerin, die engagierten Ehrenamtlichen und iranische Christen gemeinsam von ihren Eindrücken und Erfahrungen zum Beispiel in Taufkursen und Gottesdiensten. Im täglichen Miteinander werde oftmals klar, dass sowohl die alteingesessenen Gemeindeglieder als auch die Neumitglieder ihre interkulturellen Unterschiede überwinden müssen. Für die anwesenden iranischstämmigen Christinnen und Christen sei es selbstverständlich, sich weiterhin in der Gemeinde zu engagieren, beispielsweise mit der Gründung einer Fußballmannschaft für Jugendliche oder der Unterstützung bei der Integration von Neuankömmlingen. Die Gemeindeleitung hat sich aufgrund ihrer Arbeit mit Geflüchteten zum Ziel gesetzt, das Gemeindekonzept zu überarbeiten und neue Gottesdienstformen zu entwickeln. Die Gemeindepfarrerin Heike Ernesting meinte hierzu konkret: "Uns hat die Ankunft der Geflüchteten im Sinne einer Bereichung verändert. Wir lernen uns selbst wieder neu kennen, das tut uns gut. Als nächsten Schritt wollen wir auf Augenhöhe lernen. Allerdings merken wir auch, dass dies alles kein Selbstläufer ist. Es geht alles ganz langsam voran, oft fehlt die Zeit, neue Ideen umzusetzen, aber wir haben uns verändert, sind beweglicher und offener geworden und spüren unseren Glauben". In der zweiten Präsentation berichteten Pfarrer Michael Mertins mit Dorothea Mertins von der Christus-Gemeinde Lütgendortmund über ihre Arbeit mit Geflüchteten anhand einer Bildpräsentation, die
hier und in der Rubrik "Evangelisation" auf dieser Website abrufbar ist. In der anschließenden Gruppenarbeit tauschten sich die Teilnehmenden über konkrete Fragestellungen aus wie etwa über Taufkurse, Zugang zu Bibeln und Bildungsmaterialien in diversen Sprachen des Nahen Ostens, interkulturelle Gottesdienstgestaltung, Kirchenasyl, integrative Freizeiten und Feste, Role Models für Alleinerziehende, interkulturelle Hauskreise und Bibelstunden, Gemeindeformen für Menschen mit unterschiedlichen Weltanschauungen, integrative Gemeindeleitung oder wie sich Gemeinden, Themen und Methoden durch die zugewanderten Neumitglieder verändern. Besonders emotional ging es in den Arbeitsgruppen zu, in denen die Christinnen und Christen aus dem Iran von ihren persönlichen Glaubenserfahrungen mit positiven wie negativen Erlebnissen berichteten: "Wir haben geweint und gelacht", meinte eine deutsche Teilnehmerin. Organisiert und durchgeführt wurde die Veranstaltung von Christina Biere (Amt für Mission, Ökumene und Weltverantwortung der Evangelischen Kirche von Westfalen), Heike Ernesting (Evangelische Kirchengemeinde Wuppertal-Langerfeld), David Gabra (Weigle-Haus, Essen), Wolfgang Hüllstrung (Dezernat Ökumene, Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche im Rheinland), Christoph Nötzel (Zentrum Gemeinde und Kirchenentwicklung der Evangelischen Kirche im Rheinland), Claudia Währisch-Oblau (Leiterin Evangelisation, VEM), Sarah Vecera (stellv. Leiterin Region Deutschland, VEM), Jörg Spitzer (Programmreferent Evangelisation, VEM), Dina Kipker (Assistenz Evangelisation, VEM).
Hinweise und Materialien finden sich auf den folgenden Websites:
EKvW (Evangelische Kirche von Westfalen)www.kircheundmigration.ekvw.de : interaktive Seite mit Materialien und praktischen Impulsen Kontakt: Frau Pfarrerin Beate Heßler, Pfarrerin im Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung. Fachstelle "Gemeinsam Kirche sein mit Zugewanderten" und "Ökumenische Frauenarbeit", Olpe 35, 44135 Dortmund, Telefon: 0231-5409-74 oder
beate.hessler[at]moewe-westfalen.deEKiR (Evangelische Kirche im Rheinland) Die EKiR stellt ab 2019 jährlich 500.000 Euro für die Unterstützung „neuer Formen der Gemeindearbeit“ zur Verfügung, z. B. für Teilstellen für Pfarrer in Gemeinden oder Kirchenkreisen, Initiativen, Projekte usw. Gelder können über das Zentrum Gemeinde und Kirchenentwicklung beantragt werden, hierfür wird eine Projektstelle eingerichtet werden. Kontakt: Pfarrer Christoph Nötzel, Zentrum Gemeinde und Kirchenentwicklun, Fachbereich Missionale Kirche, Landespfarrer Christoph Nötzel, Missionsstraße 9 a | 42285 Wuppertal, Kontakt: Telefon 0202 2820-400|Mobil 0151 64417939, E-Mail
christoph.noetzel@ekir.d,www.gemeinde-kirchenentwicklung.ekir.de Innerhalb der EKiR gibt es den Internationalen Kirchenkonvent (IKK), der einmal jährlich eine Vollversammlung einberuft. Dieses Jahr findet die Vollversammlung am 6.4.2019 in Dortmund statt, anschließend wird ein Gottesdienst in der Lydia-Gemeinde in Dortmund gefeiert.
www.ikk.ekir.de, Kontakt: Pfarrer Wolfgang Hüllstrung, Kirchenrat Pfarrer Wolfgang Hüllstrung, Dezernent für Theologie / Christlich-Jüdischer Dialog, Ev. Kirche im Rheinland - Landeskirchenamt, Abteilung 1: Theologie und Ökumene, Hans-Böckler-Str. 7, 40476 Düsseldorf, Tel. 0211-4562-39, E-Mail:
wolfgang.huellstrung[at]ekir.deEKD (Evangelische Kirche in Deutschland)www.ekd.de, weiter: Schwerpunkte >> „Flucht und Integration“ >>“Gottesdienst und Migration“ enthält Materialien, Liturgien und Lieder in mehreren Sprachen, Arbeitshilfen, z. B. für Taufe, Trauerfeier etc. zusammengestellt von der liturgischen Konferenz der EK, Kontakt: Herr Oberkirchenrat Bendix Balke Oberkirchenrat, Referent für Gemeinden anderer Sprache und Herkunft, Telefon 0511 / 27 96 – 8394, Telefax: 0511 / 27 96 – 99 8394, E-Mail:
bendix.balke[at]ekd.de, Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), Kirchenamt, Herrenhäuser Str. 12, 30419 Hannover, <link typo3 www.ekd.de>www.ekd.de Dr. Martina Pauly