26.08.2024
In Solingen ist am Freitag der Albtraum einer jeden freien und pluralistischen Gesellschaft passiert, als ein Mensch wahllos auf Menschen eingestochen hat und dabei drei tötete, viele verletzte und unzählige traumatisierte.
Wir sind fassungslos und ohne Worte, wie die meisten von uns, und spüren Trauer und Wut und finden keine richtigen Worte.
In der Fassungslosigkeit und in der Suche mit dem Umgang damit sind wir gleichzeitig aber auch davon überzeugt, dass dieses Gefühl erstmal sein darf, bevor man vorschnell Lösungen sucht. Vorschnell Schubladen und Kategorien aufmacht und Menschen absichtlich oder unabsichtlich in Gut und Böse aufteilt.
Uns besorgt, dass genau das aber schon passiert, in rechen Medien, in der Politik und allen voran in den Kommentarspalten auf den Sozialen-Medien. Menschen mit Migrationshintergrund, Geflüchtete und vor allem Muslim*innen geraten pauschal in den Fokus.
Ein Mann, der vor vielen Jahren aus dem Iran migrierte, sagte am Rande einer Trauerveranstaltung in Solingen am Samstag, dass er auf der einen Seite völlig unter Schock stehe, weil ein iranischer Freund von ihm selber Opfer des Anschlags geworden sei. Und gleichzeitig fürchte er nun wieder pauschale Vor-Verurteilung durch Menschen in seinem Umfeld und im täglichen Leben. Das mache ihm Angst in der Trauer und Wut. Er möchte namentlich nicht genannt werden, weshalb wir seinen Namen hier nicht erwähnen.
Aus Trauer und Wut dürfen kein Hass werden. Trauer und Wut dürfen nicht dazu führen, dass wir das Denken und Mitfühlen einstellen. Deshalb rufen wir alle unsere Mitarbeiter*innen und Menschen, die uns als VEM nahestehen dazu auf, wachsam zu sein und den oftmals einfachen Antworten reflektiert gegenüberzustehen. „Wo Worte fehlen, fehlen Gesten vielleicht nicht“, sagte Stadtdechant Mohr am Samstag in Solingen.
Auch in der Trauer und Wut, können wir einen Teil dazu beitragen, dass diese Welt und Gesellschaft mit Liebe überschüttet wird. Vielleicht grade jetzt! Wir rufen dazu auf, im Gespräch zu bleiben und da wo es notwendig ist, auch mal die andere Perspektive ins Gespräch einzubringen.
Lass uns dazu beitragen, dass die Gesellschaft sich nicht spaltet, sondern vor allem wir als Christ*innen der Kitt sind, der verbindet, zusammenhält und dabei Hoffnung und Liebe versprüht.
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