05.09.2024
Am 3. September wurde im „Museum auf der Hardt“ in Wuppertal das provokante neue Buch „Mission geht’s noch? – Warum wir postkoloniale Perspektiven brauchen“ vorgestellt. Auf 192 Seiten beleuchtet die Herausgeberin, Pfarrerin Dr. Claudia Währisch-Oblau, Leiterin der Abteilung Evangelisation der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) gemeinsam mit 16 internationalen Co-Autor*innen die vielschichtigen und herausfordernden Aspekte einer postkolonialen Mission.
Mission, so die Herausgeberin, sei eine Bewegung der heiligen Geistkraft Gottes, die alle menschlichen Programme, Pläne und Machtansprüche sprenge. Postkoloniale Mission bedeute, Macht abzugeben, Veränderung zuzulassen und Gottes Handeln in der Welt zu erwarten. Währisch-Oblau beschreibt eine Mission, die nicht länger das Projekt reicher Kirchen aus dem globalen Norden sei, sondern eine weltweite Bewegung von Menschen, die sich von Gottes Geistkraft in Bewegung setzen lassen – eine Bewegung von überall nach überall, in der alle Lernende sind.
Buchvorstellung und lebhafte Diskussionen
Rund 60 interessierte Gäste nahmen an der Buchvorstellung teil und erlebten einen anregenden Abend mit spannenden Gesprächen und Diskussionen. Die Veranstaltung fand in den Räumen der Archiv- und Museumsstiftung der VEM statt, was eine besondere Verbindung zu den historischen Ausstellungsstücken über Missionsgeschichte ermöglichte. Dieser Ort bot den idealen Rahmen, um über die Vergangenheit und Zukunft der Mission zu reflektieren und die Bedeutung einer postkolonialen Perspektive zu diskutieren.
In seinem Grußwort sprach Pfarrer Dr. Andar Parlindungan, VEM - Generalsekretär, über die Bedeutung des Buches für die Mission im 21. Jahrhundert. Ruth Atkinson, Verlagsleiterin, gab Einblicke in die Entstehungsgeschichte des Werkes und hob die Vielfalt der Perspektiven hervor, die das Buch auszeichnen.
Unter der Moderation von Thea Hummel, Diversity and Inclusion Coordinator der VEM, stellten dann die Herausgeberin und fünf der 16 Co-Autor*innen des Buchs ihre Erfahrungen und Einsichten zum Thema „Mission“ vor. Pfarrerin Dr. Elizabeth Silayo, Regionaler Dienst der VEM und Richard Aidoo, die beide als Missonar*innen aus dem globalen Süden in Deutschland leben, forderten dazu auf, migrantische Christ*innen als Partner*innen ernst zu nehmen. Diese Perspektiven seien wichtig, um die Kirchen in Deutschland dabei zu stärken, mit dem Evangelium in die Gesellschaft hinein zu wirken. Katharina Haubold und Justin Sathiskumar berichteten von neuen Formen von Gemeinde, die sie gemeinsam mit anderen entwickeln. „Wir planen nicht für die Menschen in unserem Stadtviertel, sondern mit ihnen. Denn Gott ist ja längst auch schon bei denen, die außerhalb der Kirche sind,“ betonte Haubold. Sarah Vecera, Koordinatorin Global Education mit dem Schwerpunkt der Antirassismus-Arbeit, kritisierte, dass internationale Mission immer noch viel zu stark vom Gedanken des weißen Rettertums geprägt sei.
Der Abend bot den Teilnehmenden nicht nur die Gelegenheit, mehr über die Ideen und Visionen einer postkolonialen Mission zu erfahren, sondern auch, in den Austausch über die eigene Sichtweise und Erfahrungen zu treten. Die positive Resonanz und die lebhaften Gespräche der Gäste untereinander, beim abschließendem Empfang ,spiegelten das große Interesse an den im Buch behandelten Themen wider und verdeutlichten die Relevanz einer neuen, diversitätsbewussten Mission. Musikalisch wurde der Abend begleitet von Daniel Njikeu.
Das Buch „Mission geht’s noch? – Warum wir postkoloniale Perspektiven brauchen“ ist ab sofort im Handel erhältlich und lädt dazu ein, sich kritisch mit der Rolle der Mission in der heutigen Welt auseinanderzusetzen.
Sarah Vecera und Thea Hummel nahmen das Buch zum Anlass, in ihrem Podcast Stachel & Herz ein Gespräch mit Dr. Claudia Währisch-Oblau zu führen: https://unitedinmissionpodcast.podigee.io/81-mission-postkolonial Einfach mal reinhören!
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