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15.04.2025

Islam und Christentum: Wie geht Tradition weiter?

Internationale Erfahrungen teilen: Die Seminargruppe nach der Morgenandacht mit Prof. Dr. Khorchide (2.v.l.), Pfarrer Lange-Sonntag (4.v.r.) und VEM-Generalsekretär Pfarrer Dr. Parlindungan (l.). Foto: Johannes Schermuly, VEM

Interreligiöser Dialog zwischen Islam und Christentum findet auf verschiedenen Ebenen statt – nur zwischen den Amtspersonen beider Religionen gibt es bisher keine festen Institutionen dazu. Dabei können auch Pfarrer*innen und Imame in ihrer Arbeit sehr von der Spiritualität und den Erfahrungen der jeweils anderen Religion profitieren. Umso wichtiger, hier miteinander ins Gespräch zu kommen, dachten sich Pfarrer Ralf Lange-Sonntag und Prof. Dr. Mouhanad Khorchide, als sie dieses Seminar gemeinsam mit dem oikos-Institut der VEM-Mitgliedskirche EKvW* entwickelten.

 

Strukturen des Zusammenkommens

Jetzt treffen sie sich für drei Tage zu elft, um gemeinsam diesen Dialog in Fahrt zu bringen. Ein Besuch im Missionshaus der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) in Wuppertal gehört zum Programm dazu: Die Seminargruppe gestaltet die Morgenandacht in der Kapelle des Missionshauses und unterhalten sich mit den Mitarbeitenden. Khorchide sieht die Notwendigkeit für solche Gespräche schon in der Ausbildung: „Man spricht immer von Imame-Aus- und Weiterbildung, und ich finde, das hier sollte Bestandteil von Ausbildung und Weiterbildung sein: Wir brauchen Strukturen des Zusammenkommens zwischen Imamen und Pfarrerinnen und Pfarrern.“ Er ist Professor für islamische Religionspädagogik und Leiter des Zentrums für Islamische Theologie an der Universität Münster.

Zum Thema des Seminars fährt er fort: „Wir brauchen diese Strukturen, weil wir heute in einer pluralen Gesellschaft leben, wo es Anfragen gibt, die an uns alle gestellt werden, wie gerade unser Thema: ‚von Generation zu Generation, die Weitergabe von Traditionen‘: Was ist heute noch relevant für die nächsten Generationen, für die jungen Menschen, wenn es um Religion geht? Warum interessieren sich offensichtlich immer weniger junge Menschen für religiöse Fragen? Das sind Fragen, die genauso ans Christentum wie an den Islam gestellt werden heute. Deshalb ist es schön, die gemeinsam zu erörtern und gemeinsam ins Gespräch zu kommen.“

 

Internationale Erfahrung nutzen

Ralf Lange-Sonntag ist Beauftragter der EKvW für den interreligiösen Dialog. Für ihn ist die VEM ein besonders guter Ort, um mehr darüber zu erfahren, wie dieser Dialog geführt werden kann: „Wir treffen uns hier als Muslime und Musliminnen, als Christen und Christinnen, aber wir haben ja hier mit der VEM einen Global Player, der sich schon seit Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigt. Die VEM-Mitgliedskirchen in Afrika und auch in Asien haben ja ganz lange Erfahrungen im christlich-muslimischen Dialog. Wir möchten gerne hören: Wie läuft es in Indonesien zum Beispiel, oder in Tansania? Wie läuft es da zwischen Christen, Christinnen und Muslimen, Musliminnen? Ist das etwas, wovon wir auch hier in Deutschland lernen können? Das ist so die Grundidee, an den Ressourcen der VEM, an dem Schatz, der da ist, teilhaben zu können.“ Dazu sprechen sie bei der VEM mit Generalsekretär Pfarrer Dr. Andar Parlindungan, der ihnen die Arbeit der VEM in Asien, Afrika und Europa vorstellt, Fragen beantwortet und mit ihnen bespricht, wie Religionen ihre Tradition weitergeben können.

Für die Zukunft hoffen Khorchide und Lange-Sonntag, diesen Dialog verstetigen und institutionalisieren zu können.

 

*EKvW = Evangelische Kirche von Westfalen

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