13.02.2024
v.l.n.r.: Pfarrerin Monika Doering (JCM-Teammitglied, Christentum), Matan Rubenstein (Referent des jüdischen Vortrags), Karima Paustian (JCM-Teammitglied, Islam)
Taniya Hussain predigt beim Freitagsgebet. Zur Konferenz gehören die wöchentlichen Feiern aller drei Religionen. Alle sind eingeladen, teilzunehmen oder zuzuschauen.
Ebenfalls ein wichtiger Teil des Freitagsgebets: Das gemeinsame Gruppenfoto im Anschluss.
Mit der "Havdalah" wird der Shabbat am Samstagabend verabschiedet, die neue Woche beginnt.
"Frieden" auf Hebräisch und Arabisch: Gerade in konfliktgeladenen Zeiten ist die Konferenz ein wichtiger Ort der Ruhe und der Vergewisserung: Wir sind nicht allein mit unserem Wunsch nach Frieden. Alle Fotos: Katarzyna Kowalska NDS
Was bedeutet Heimat in unseren Religionen?
Die 51. internationale Konferenz zum Dialog von Juden, Christen und Muslimen (JCM) bringt in Ruanda, Deutschland und den Philippinen Menschen aus unterschiedlichen Religionen zusammen. Thema der Konferenz ist die Frage: Was ist Heimat? Jede der drei lokalen Konferenzen findet selbständig vor Ort statt, bestimmte Vorträge und Filme werden aber international übertragen. Das Herzstück der Konferenz sind die "Diskussionsgruppen". Hier sprechen die Konferenzteilnehmenden über das, was sie sich schon immer gegenseitig fragen wollten, aber vielleicht nie zu fragen gewagt haben. Alles, was in diesen Gruppen gesagt wird, ist vertraulich.
Prof. Issa Ziddy beantwortet die Frage der Konferenz so: „Im Islam ist Heimat einerseits ein physischer Ort, andererseits ein spiritueller und emotionaler Raum, um Frieden, Sicherheit und Glück zu finden.“ Er lehrt islamische Religionspädagogik an der staatlichen Universität von Sansibar.
Für Matan Rubenstein, humanistischer, zionistischer Jude aus Israel, bedeutet es häusliche Harmonie nach innen und Gastfreundschaft nach außen. Ob es sich auf einzelne Personen bezieht, auf familiäre Zusammenhänge oder ganze Nationen: Zwischen diesen beiden Aspekten liegt für ihn die Bedeutung von Heimat. Diese Heimat, diese Welt zu reparieren, ist für ihn Teil seiner Pflicht als Jude. Deswegen setzt er sich für Gerechtigkeit und Versöhnung zwischen Israel und Palästina ein.
Norita Sembiring, Leiterin der Bildungsabteilung der Vereinten Evangelischen Mission, beschreibt Heimat im Wandel: Durch Naturkatastrophen wie zum Beispiel Vulkanausbrüche verlieren Menschen ihre lokal gebundene Heimat. Nach einer Umsiedlung in Gebiete abseits vulkanischer Aktivität finden sie Heimat stärker in Prozessen als in Orten wieder. Heimat wird so zu einer Pilgerreise, in der die Gemeinschaft die Einzelnen trägt, so die Pfarrerin aus Indonesien.
In diesem Jahr ist die Konferenz mit insgesamt 100 Teilnehmenden auf allen drei Kontinenten etwas kleiner als in vergangenen Jahren. Die Vereinte Evangelische Mission unterstützt JCM seit mehreren Jahren finanziell, personell und mit ihren internationalen Netzwerken in Asien, Afrika und Europa. Interreligiöser Dialog gehört zur Mission und zum Selbstverständnis der VEM.
Die nächste Konferenz ist vom 16. bis zum 22. Juni 2025 geplant.
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