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„Unsere Hoffnung ist zurückgekehrt!“

In Bibungo sind alle Kinder gleich: Masengesho Gaudance, Leiterin von "Umwana Nkundi" (vorne, 4.v.r., in rot) mit Sarah Nephuth, VEM-Assistentin der Division Afrika (vorne, 4.v.l., in schwarz) und Pastor Benjamin Hategekimana, Partnership Committee Facilitator der EPR Kigali (vorne rechts, in grün) sowie den Teilnehmerinnen aus der Gemeinde.

Die Zahlen variieren weltweit, aber das Phänomen ist global: Mädchen im Teenageralter und junge Frauen werden schwanger von Männern, die meist älter und gesellschaftlich privilegierter sind – oft verheiratet und bereits Väter anderer Kinder –, und die sich dann jeder Verantwortung für Mutter und Kind entziehen. Gesellschaftlicher Ausschluss erschwert es den jungen Müttern zusätzlich, in ihrer neuen Situation zu navigieren.

 

Der Anstieg von Mutterschaft außerhalb stabiler Beziehungen ist ein Phänomen, das Länder auf allen Kontinenten in unterschiedlicher Stärke betrifft. Nach Zahlen von Statista (2023) leben rund 15,2% aller Kinder in Europa und 23,9% in den USA bei alleinerziehenden Müttern. In Asien werden, obwohl kulturelle Stimgmata die gemeldeten Zahlen wahrscheinlich nach unten drücken, steigende Zahlen alleinstehender Mutterschaft in Ländern wie Südkorea und den Philippinen gemeldet. Auf dem afrikanischen Kontinent sind die Zahlen derzeit am höchsten: rund 32% der Kinder leben in Haushalten mit alleinerziehenden Müttern. Ruanda erhebt ähnliche Zahlen.

 

In der Bibungo-Gemeinde der EPR* in Kigali entstand 2019 die Gruppe „Umwana Nkundi = Ein Kind ist wie jedes andere“, gegründet von vier Lehrerinnen. Mit nur vier Nähmaschinen und ohne eigenen Raum kommen 15 Mitglieder wöchentlich zusammen für Beratung, Gebet, Kompetenzförderung und gegenseitige Unterstützung. „Ich wurde gezwungen, mit jemandem zu schlafen, der mir Arbeit gegeben hat“, sagt Angelique Uwimbabazi. „Es ist ein Segen, dass ich während meiner Traumaheilung erkannt habe, dass ich mich nicht isolieren muss.“

 

Stigmatisierung abbauen, Gesellschaft öffnen

 

In der anglikanischen Diözese der EAR* in Kigeme nehmen derzeit 198 alleinerziehende Mütter an Programmen teil, die berufliche Ausbildung in Schneiderei, Friseurhandwerk und Kleingewerbe anbieten. Claudine Nyirabakure, eine der Teilnehmerinnen, berichtet: „Wir fühlten uns nicht mehr allein, unsere Hoffnung ist zurückgekehrt. Jetzt kann ich meine Haare machen, mir eigene Kleidung kaufen und sogar meine Familie unterstützen.“ Die Diözese thematisiert auch kulturelle Stigmata. Früher durften junge, unverheiratete Mütter weder ihre Kinder taufen lassen noch in Chören mitsingen. Durch Gespräche mit den Gemeinden beginnen sich Einstellungen zu verändern.

 

Die EPR und die EAR sind Mitglieder der Vereinten Evangelischen Mission (VEM). Pfarrer Dr. John Wesley Kabango, Leiter des Bereichs Afrika der VEM, arbeitet mit den beiden Kirchen zusammen. Für ihn haben diese Projekte eine ganz besondere Bedeutung: „Die Unterstützung für alleinerziehende Mütter in Ruanda ist entscheidend, weil es leider sehr viele von Frauen geführte Ein-Eltern-Haushalte gibt. Sie sind mit großen Herausforderungen konfrontiert wie Armut, Diskriminierung und mangelndem Zugang zu Grundversorgung wie Nahrung, Medizin, Bildung, Kleidung und Unterkunft. Sehr traurig ist auch, dass viele der jungen Mädchen von den Folgen des Völkermords an den Tutsi von 1994 betroffen sind“, sagt Kabango.

 

In der EAR-Diözese Cyangugu wurden in der Gemeinde Gashonga über 141 junge Frauen ausgebildet. Einige konnten mit Unterstützung von NGOs und staatlichen Partnerschaften wieder zur Schule gehen. Andere haben eigene Unternehmen gegründet oder ein Universitätsstudium aufgenommen. Die Kirche integriert auch Prinzipien von Vergebung und Versöhnung: In einigen Gruppen arbeiten Überlebende und frühere Täter Seite an Seite – ein Beispiel für den ganzheitlichen Ansatz der EAR.

 

Alleinerziehende Mütter gehören dazu

 

Eine alleinerziehende Mutter, die an der Initiative in Gashonga teilnimmt, sagt: „Wir hatten in unseren Träumen eine Vorstellung davon, wie es wäre, so eine Ausbildung zu bekommen. Aber nach der Geburt unseres Kindes haben wir die Hoffnung verloren. Jetzt fühlen wir uns wieder wertgeschätzt und gehören dazu.“

 

Diese Initiativen zeigen, wie VEM-Mitglieder ihre Mission leben: indem sie Würde und Chancen stärken und Ausgrenzung entgegentreten. In Bibungo, in Ruanda und in Asien, Afrika und Europa.

 

 

 

Hier lesen Sie den vollen englischen Bericht von Sarah Nephuth, Assistentin in der Division Afrika der VEM, von ihrem Besuch bei den Projekten zusammen mit Reuben Inganji, Project Officer der VEM.

 

 

 

*EAR = Eglise Anglicane au Rwanda (Anglikanische Kirche in Rwanda)

 

*EPR = Eglise Presbytérienne au Rwanda (Presbyterianische Kirche in Rwanda)

 

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