Nächste reguläre Museumsöffnung: Sonntag, 1. Dezember 2024
Öffnungszeiten: Jeden 1. Sonntag von 14.00 - 17.00 Uhr und Dienstag - Donnerstag auf Anfrage
An und auf der Hardt sind wir international und engagiert dabei. Am Stand der Archiv- und Museumsstiftung der VEM ist in diesem Sommer wieder der Netzwerkpartner aus dem Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum Velbert zu Gast. Gemeinsam zeigen wir, wie vielfältig die Einrichtungen und Themen in unserem Netzwerk sind. Außerdem können Sie trickreich Schlösser öffnen, Musikinstrumente aus aller Welt ausprobieren und sich über das internationale Freiwilligenprogramm der VEM informieren. Nicht weit vom Festgelände am Botanischen Garten entfernt können Sie das Museum auf der Hardt besuchen (nur von 12 bis 17 Uhr, Eintritt frei).
Die Kooperation mit Institutionen und Museen aller Sparten ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Das gilt auch für die Unterstützung bei den Recherchen zu ihren Ausstellungsprojekten und die Bereitstellung von Exponaten aus unseren Beständen als Leihgaben für diese Projekte.
Auch in diesem Jahr ist die AMS durch verschiedene Leihgaben in Form von Objekten, Abbildungen und schriftlichen Dokumenten in fünf aktuellen Ausstellungen in der Region und darüber hinaus vertreten:
LWL-Museum Zeche Zollern, Dortmund: Die Ausstellung „Das ist kolonial“ zeigt Teile der Kolonialgeschichte Westfalens und arbeitet diese auf. Dabei ist auch die Archiv- und Museumsstiftung der VEM als Leihgeberin von Objekten und schriftlichen Dokumenten sowie bildlichen Darstellungen vertreten:
https://zeche-zollern.lwl.org/de/ausstellungen/das-ist-kolonial/
Hafenmuseum, Bremen: Gleiches gilt für die Ausstellung „Points of View“, die verschiedene Ansätze aus Kunst und Wissenschaft kombiniert, um eine facettenreiche Perspektive auf die deutsche Kolonialgeschichte im Bismarck-Archipel zu bieten. Auch hier ist die Archiv- und Museumsstiftung der VEM mit Leihgaben vertreten.
https://hafenmuseum-bremen.de/portfolio-item/points-of-view-ab-14-april-2024/
Museum Wiesbaden, Wiesbaden: „Der Hase ist des Jägers Tod — Kultur und Natur des südlichen Afrikas“ lautet der Titel der aktuellen Sonderausstellung des Museums Wiesbaden. Der historische Fokus liegt dabei auf den von der Rheinischen Mission entsandten Missionar Carl Berger, der um 1900 in Namibia tätig war. Die Ausstellung thematisiert die historischen Gemeinschaften zu Beginn der deutschen Kolonialherrschaft und sensibilisiert für die Auswirkungen des Kolonialismus und des Genozids an Herero und Nama. Ein Begleitbuch zur Ausstellung bietet auf 80 Seiten eine intensive Auseinandersetzung mit diesen Themen.
https://museum-wiesbaden.de/suedliches-afrika
Museum Hexenbürgermeisterhaus, Lemgo: Sonderausstellung „Ibalik Alogo. Aus Lemgo in die Kolonie.“
Das Zeitalter des europäischen Kolonialismus wirkte sich nicht nur in großen Metropolen wie Hamburg oder Berlin aus, sondern auch in Regionen wie dem westfälischem Lippe. Die Lemgoer Pastorensöhne Johannes und Ernst Neubourg, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Indonesien auswanderten und auf Tabakplantagen arbeiteten, sind ein Beispiel dafür. Die Sonderausstellung beleuchtet ihre kolonialen Lebenswelten und turbulenten Lebenswege. Das ermöglicht auch einen anderen Blick auf die Geschichte der Batak-Region in Sumatra als man ihn aus der damaligen Missionsarbeit der Rheinischen Missionsgesellschaft auf der Insel im Museum auf der Hardt in Wuppertal kennenlernen kann.
https://museen-lemgo.de/hexenbuergermeisterhaus/sibalik/
LVR-Freilichtmuseum, Lindlar: „Portraitiert: Helene Schmitz – Ein Leben für die Frauenrechte“ Mit diesem Gastbeitrag im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung „Land – Frauen- Arbeit in der Weimarer Republik“ ist die Archiv- und Museumsstiftung der VEM auch regional im Süden des Bergischen Landes in einer aktuellen Ausstellung vertreten. Vorgestellt wird die Wegbereiterin für die Emanzipation von Frauen in bewegten Zeiten. In Text und Bild erhalten Besucherinnen und Besucher einen Überblick über das Leben einer starken Frau und ihr Wirken als Missionsschwester in China und Deutschland.
Der Gastbeitrag ist eine Kooperation im Rahmen des Netzwerks Bergischer Museen.
Mit diesem Thema sind wir zu Gast im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung Land – Frauen- Arbeit in der Weimarer Republik im LVR-Freilichtmuseum in Lindlar
vom 5. Juli bis zum 30. September 2024.
Sie ist eine Wegbereiterin für die Emanzipation der Frauen während der Weimarer Republik. Schon in der Zeit des deutschen Kaiserreichs engagiert sich Helene Schmitz in christlichen Missionsvereinen für die Aus- und Fortbildung junger Frauen aus dem Arbeitermilieu und verschafft ihnen neue, selbstbestimmte Lebensperspektiven. Dann reist sie für die Rheinische Missionsgesellschaft nach China.
Erfahren sie mehr über die Geschichte einer engagierten und tatkräftigen Frau in unserem Gastbeitrag bei unserem Kooperationspartner in Lindlar. Die Kooperation findet im Rahmen des Netzwerks Bergischer Museen statt.
Lange erwartet sind sie nun endlich da:
Die neue Broschüre des Netzwerks gibt eine Übersicht über seine 28 teilnehmenden Museen in der Region und das Programmheft liefert im bewährten DIN-Langformat Informationen zu spannenden Veranstaltungen der Mitglieder ab Mitte Mai 2024.
Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM ist Gründungsmitglied im Netzwerk und auch in diesem Jahr wieder dabei. Ob mit Spiel und Spaß auf dem Fest rund um den Elisenturm, einem Gastbeitrag im Oberbergischen oder einer Sonderausstellung zum Jahresausklang.
Das Broschürenduo können Sie in allen Mitgliedsmuseen und den Tourismusinformationen der Region erhalten, oder als PDF-Datei unter www.bergischemuseen.de/presse-medien/ herunterladen.
Auf dem Johannes-Rau-Platz im Zentrum von Wuppertal-Barmen standen am vergangenen Freitag Inklusion und Barrierefreiheit im Mittelpunkt. Organisiert durch den Beirat der Menschen mit Behinderung fand dort der Aktionstag „Wuppertal barrierefrei 2024“ statt.
Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM (AMS der VEM) befand sich unter den 36 teilnehmenden Einrichtungen. Mit ihrem Museum auf der Hardt präsentierte sich zum ersten Mal in der langjährigen Veranstaltungstradition des Aktionstages damit auch ein Museum.
Grund für die Einladung war der Besuch von Jörg Schulte (stellvertretender Vorstand des Beirats und Mitglied des Organisationsteams für den Aktionstag) auf der Hardt im letzten Sommer. Gemeinsam mit den Mitarbeitenden der Stiftung fand dort eine Begehung bzw. Befahrung der Räumlichkeiten statt. Der Besuch war durch eine Kooperation im Rahmen des Netzwerks Bergischer Museen ermöglicht worden. Die Belange von auf einen Rollstuhl angewiesenen Menschen beim Museumsbesuch wurden so im Verlauf der Besichtigung thematisiert. Die Anmerkungen und Anregungen eines selbst betroffenen Experten ermöglichten es den Museumsmitarbeitenden, die vertraute Ausstellung einmal mit anderen Augen zu sehen. Sie sensibilisierten auf diese Weise für die Hindernisse, die sich für Rollstuhlfahrende an oft unvermuteten Stellen ergeben können. Aber auch andere Barrieren für Menschen mit körperlichen oder auch kognitiven Einschränkungen kamen zur Sprache.
Fazit: Die Sensibilisierung weckte den Wunsch nach Lösungen, und die AMS der VEM hat sich bereits mit kleineren Maßnahmen auf den Weg gemacht. Das Ziel bleibt eine möglichst weitgehende Barrierefreiheit.
Die Teilnahme am diesjährigen Aktionstag „Wuppertal barrierefrei“ hat die Mitarbeitenden auf diesem Weg bestärkt.
Am Freitag, 3. Mai 2024 von 12 bis 17 Uhr auf dem Johannes-Rau-Platz.
Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM ist mit einem Infostand vertreten.
Weitere Infos finden Sie hier im Programmflyer.
Einen kurzweiligen Abend verbrachten die rund 25 Besucher am Donnerstag im Museum auf der Hardt. Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM hatte im Rahmen ihrer Sonderausstellung Musik nach Noten - Die Bedeutung der Musik in der Missionsarbeit zu einem Vortrag über Musik eingeladen.
Prof. Anna Maria Busse Berger, Distinguished Professor of Music an der Universität Californien und Autorin des Buches The Search for Medieval Music in Africa and Germany, 1891-1961. Scholars, Singers, Missionaries, sprach über den afrikanischen Musikforscher Nicholas Ballanta und den Umgang mit Musik in der Bethel Mission. Die Zuhörer erfuhren viel über Musiktechniken, Herausforderungen und den Umgang der Missionare mit der lokalen Musik.
Rund um den Vortrag gab es Gelegenheit, die Sonderausstellung anzuschauen und bei einem Glas Wein ins Gespräch zu kommen.
Vom 1. bis zum 2. August 2023 waren namibische und deutsche Nachfahren der Missionarsfamilie Kleinschmidt zu Gast bei der Archiv- und Museumsstiftung der VEM. Manda /Uiras, Otto /Uirab aus Fransfontain, Ursula Trüper und weitere Familienmitglieder recherchierten in den historischen Beständen und besuchten dabei sowohl das Schrift- und Bildarchiv als auch das Museum auf der Hardt, um Informationen über das Leben ihrer gemeinsamen Vorfahren – den von der Rheinischen Missionsgesellschaft bereits in den 1840ern ins damalige Groß Namaland entsandten – Missionar Franz Heinrich Kleinschmidt und dessen Familie zu erfahren. Auch die Briefe des von der Finnischen Mission entsandten Missionars Rautanen – Franz Heinrich Kleinschmidts Schwiegersohn – sowie zahlreiche Stationsakten verschiedener historischer Missionsstationen (u.a. Rehoboth, Otjimbingue, Fransfontain) wurden dabei zu Rate gezogen.
Außerdem untersuchten sie, inwieweit sich die Geschichte der Swartbooi von Rehoboth über Otjimbingue, Ameib bis schließlich Fransfontein in den Missionsakten nachverfolgen lässt. Aus dem Besuch ergaben sich zahlreiche Anhalts- und Anknüpfungspunkte und Fragen für die weitere Erforschung ihrer Familiengeschichte.
Die AMS der VEM bietet Forscherinnen und Forschern die Möglichkeit, Akten, Dokumente, Bücher und Bilder selbstständig in höchster Qualität zu scannen.
Durch die Anschaffung des Buch- und Dokumentenscanners wird der historische Bestand nach und nach digitalisiert. Die zum Teil über 180 Jahre alten Originaldokumente werden dadurch geschont und die digitalen Akten können zeitnah an Forschende, auch international, übergeben werden.
Auf Anfrage werden auch Dokumente oder Bilder aus dem Bestand durch Mitarbeitende digitalisiert und online übermittelt. Siehe Entgeltordnung (Download rechts)
Gerne können Sie sich bei Fragen zur Forschung allgemein aber auch zur Digitalisierung an uns wenden. E-Mail: archiv@vemission.org; Tel: +49 (0)202 89004 155
Ein Projekt im Rahmen von WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von NEUSTART KULTUR des Deutschen Bibliotheksverbands e.V. (dbv). Gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien.
Bedingt durch ihren Auftrag, neben dem Christentum ebenfalls westlich-europäische Bildung und Knowhow zu verbreiten, berührte die Bethel Mission nicht nur das religiöse Leben der in Deutsch-Ostafrika lebenden Gruppen. Unter anderem errichtete die Bethel Mission außerdem handwerkliche Betriebe. Dort bildeten deutsche Handwerksmeister Lehrlinge aus der Gesellschaft der Shambaa an aus Deutschland importierten Maschinen aus. Was waren sowohl Inhalte als auch Auswirkungen dieser Ausbildungsbetriebe? Auf diese und weitere interessante Fragen geht der Vortrag ein.
Referent: Christian Froese, Leiter des Schriftarchivs der Archiv- und Museumsstiftung der VEM
Der Eintritt ist frei
Ausstellung: Deutsche Missionsarbeit in Afrika. Ein Beitrag von Dr. Brigitta Hildebrand
ABGESAGT
Zum nun schon dritten Mal laden wir herzlich ein zum Neujahrskonzert der Archiv- und Museumsstiftung der VEM.
Am Sonntag, den 12. Januar 2020 um 11 Uhr im Museum auf der Hardt, steht das Neujahrskonzert in diesem Jahr unter dem Thema "Wandeln, Hören, Sehen."
Wie klang die Arbeit der Missionare und Missionarinnen? Auf diese Frage gibt das Neujahrskonzert musikalische Antworten. Der Wuppertaler Musiker Andre Enthöfer wird auf verschiedenen Instrumenten das Thema vorstellen. Mehrstimmig und vielschichtig wandelt er zwischen den Kulturen, mischt, kontrastiert und lässt die Arbeit der Mission in einem anderen Licht erklingen.
Das Neujahrskonzert ist abgestimmt auf die derzeitige Sonderausstellung im Museum auf der Hardt "Erst die Arbeit dann die Mission" als Teil des Themenjahres "Ganz viel Arbeit" der Bergischen Museen.
Wir bitten um verbindliche Anmeldung bis Mittwoch, 8. Januar 2020 unter
Tel:0202-89004-151
Eintritt: 15 €
Kaffee und Kuchen waren die Beilage. Im Hauptgang servierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Archiv- und Museumsstiftung der VEM gut fünfundzwanzig Gästen im Museum auf der Hardt Texte aus zwei Jahrhunderten Missionsarbeit. Die Briefe und Berichte von Männern und Frauen im Dienst der Rheinischen Missionsgesellschaft und der Bethel Mission lieferten erheiternde, informative und teils auch nachdenklich stimmende Einblicke in Leben und Arbeit für die Missionsbewegung. Ihre Verfasser und Verfasserinnen schrieben aus den Missionsgebieten in Afrika und Asien oder auch aus den Mutterhäusern der beiden Gesellschaften für ihre Unterstützergemeinden im Bergischen Land, Westfalen und darüber hinaus.
Den roten Faden durch die Lesung bildeten die Stationen der aktuellen Sonderausstellung „Erst die Arbeit, dann die Mission“: von den Vorarbeiten zur Verbreitung des Christentums, dem Erlernen und der Übersetzung der Bibel in die jeweils lokalen Sprachen über den Schul- und Ausbildungsbetrieb auf den Missionsstationen bis hin zum sogenannten Missionsärztlichen Dienst. So erfuhren die Zuhörer und Zuhörerinnen schließlich auch, wozu die Behandlung einer fiebrigen Erkrankung mit einfachsten Mitteln durch einen Missionar in Papua Neuguinea führen konnte. Denn die mit seiner Frau durchgeführte Schwitzkur, veranlasste einen „jungen Papuachrist“ wie es in der Anekdote im „Kleinen Missionsfreund“ aus dem Jahr 1924 heißt dazu, sich die Behandlung des „Auskochens“ durch den Missionar abzuschauen, um sie dann bei anderen Erkrankten in seiner Gemeinde selbst anzuwenden.
Die Veranstaltung war Teil des Themenjahrs „Ganz viel Arbeit“ 2019/2020, eines Kooperationsprojekts von 11 Bergischen Museen. Das Projekt befasst sich mit dem Thema Arbeit aus den verschiedenen Perspektiven der teilnehmenden Häuser und wird gefördert durch den Landschaftsverband Rheinland und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Dienstag, 19. November 2019, 16.00 Uhr
Eine Lesung im Rahmen der Sonderausstellung
Erst die Arbeit, dann die Mission - Der Alltag von Missionaren und Missionsschwestern in Afrika und Asien als Teil des Themenjahres„Ganz viel Arbeit“ der Bergischen Museen.
Eine Veranstaltung im MUSEUM AUF DER HARDT
Die Mitarbeiter der Archiv- und Museumsstiftung der VEM servieren Ihnen an der kleinen Kaffeetafel Heiteres, Besinnliches und Informatives aus historischen Texten zum Thema Missionsarbeit über Zeiten und Kontinente hinweg.
Zur Lesung in den Räumen des Museums auf der Hardt laden wir Sie ganz herzlich ein.
Museum auf der Hardt, Missionsstraße 9, 42285 Wuppertal
Wir erbitten Ihre Anmeldung bis Freitag, 15. November 2019, an ams[at]vemission.org oder per Telefon: 0202-89004-152
„Der eigentliche Schlüssel für die Arbeit von Missionaren und Missionsschwestern war die Sprache“, sagte Christoph Schwab von der Archiv- und Musemsstiftung der VEM gestern anlässlich der Eröffnung der Sonderausstellung im Museum auf der Hardt in Wuppertal. „Erst die Arbeit, dann die Mission – Der Alltag von Missionaren und Missionsschwestern in Afrika und Asien“ so der Titel der Ausstellung. Nicht die eigene Sprache sei gemeint, sondern die der „Anderen“, die Sprache der Menschen, zu denen sie kamen in Afrika, Asien und Ozeanien, betonte der Stiftungskurator. „Denn wer von seinem Gott nicht nur predigen, sondern auch verstanden werden wollte, der musste seine Zuhörerinnen und Zuhörer nicht nur verstehen, sondern auch sprechen.“ Die Ausstellung will Aufschluss geben über die Bedeutung des Schlüssels. Dazu gehöre auch die komplexe Vorarbeit zur Umsetzung der eigentlichen Aufgabe, für die die Missionare und Missionsschwestern entsandt worden waren – nämlich die Verbreitung des Christentums, so Schwab.
In mehreren Vitrinen werden rund ausgewählte Exponate präsentiert, darunter Bücher, Fotos, Zeichnungen und Alltagsgegenstände von Missionaren und Missionsschwestern wie etwa ein Holzschemel. Das Sitzmöbel wurde um 1908 in einer Schreinerei der Bethel Mission in der Usambara-Region hergestellt. Eine Schaufensterpuppe aus Pappmaché präsentiert anschaulich die Arbeitskleidung einer Schwester der Rheinischen Missionsgesellschaft: ein dunkelblaues Kleid mit Pelerine, weißem Kragen und weißer Haube. Auch ein Fotoalbum, das die Arbeit auf Sumatra zwischen 1922 und 1961 festhält, ist dabei. Ein kleines Tongefäß, ein Ofen aus Lehm, hinter Glas spannt einen Bogen in die Gegenwart. Dieses Exponat weist auf ein Projekt nachhaltiger Entwicklung der Anglikanischen Kirche in Ruanda hin, heute eine Mitgliedskirche der VEM. Die Sonderausstellung gibt einen intensiven Einblick in den Arbeitsalltag der Rheinischen Missionsgesellschaft und der Bethel Mission – fern der Heimat. Und sie zeigt, wie sich die Missionsarbeit von damals verändert hat und welche Arbeitsschwerpunkte die Nachfolgeorganisation der beiden Gesellschaften heute setzt.
Es sei ihr eine große Freude, stellvertretend für den Arbeitskreis Bergischer Museen das Grußwort zu sprechen, sagte Dr. Yvonne Gönster. Zu dem 2016 gegründeten Arbeitskreis Bergische Museen gehören zahlreiche Museen der Region; auch das Museum auf der Hardt in Wuppertal. Gemeinsam könne man mehr erreichen, sagte sie. „Denn jedes Museum hat es nicht leicht, sich Gehör und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Wenn man sich zusammenschließt, kann man nicht nur lokal, sondern auch überregional Besucherinnen und Besucher für sich gewinnen“, sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Deutschen Schloss- und Beschlägemuseums in Velbert. So kam es schließlich zur Zusammenarbeit. Das Themenjahr „Ganz viel Arbeit“ sei das erste größere Projekt dieses Arbeitskreises. Elf Museen der Region haben von Juni diesen Jahres bis Mai 2020 ein vielfältiges und umfangreiches Programm zusammengestellt, das begleitet wird von zahlreichen Führungen, Konzerten, Vorträgen und Lesungen. Auch eine klassische Bergische Kaffeetafel sei dabei, versichert Gönster. Das Themenjahr „Ganz viel Arbeit“ ist auch im Internet: www.bergischemuseen.de.
Aufgelockert wurde der Nachmittag mit Wolfgang Reimers am E-Piano. Der freischaffende Komponist und Pianist aus Wuppertal spielte unter anderem Stücke von Tom Wiggins, einem US-amerikanischen Komponisten aus dem 19. Jahrhundert.
Am Eröffnungstag besuchten rund 40 interessierte Gäste die Sonderausstellung „Erst die Arbeit, dann die Mission – Der Alltag von Missionaren und Missionsschwestern in Afrika und Asien“.
Das Projekt wird gefördert durch den Landschaftsverband Rheinland und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie acht Förder- und Trägervereine Bergischer Museen.
Erst die Arbeit, dann die Mission – Der Alltag von Missionaren und Missionsschwestern in Afrika und Asien
Das Museum auf der Hardt in Wuppertal eröffnet am 27. Oktober eine Sonderausstellung zum Themenjahr der Bergischen Museen
Wie arbeiteten Missionsschwestern und Missionare? Wohin wurden sie entsandt? Welche Vorarbeiten gab es zu erledigen, bevor sie ihre eigentliche Aufgabe, die Verbreitung des Christentums beginnen konnten? Welcher Mittel bedienten sie sich zur Umsetzung dieser Aufgabe? Wer arbeitete wie an diesem Vorhaben mit, und was ist schließlich aus dieser Arbeit geworden? Und können Dinge wie eine alte Nähmaschine, ein kleines Tongefäß oder ein dunkelblaues Kleid darüber Auskunft geben?
Die Ausstellung befasst sich mit diesen Fragen und gibt anhand von ausgesuchten Exponaten Einblicke in die Arbeit der Rheinischen Missionsgesellschaft und der Bethel Mission. Auch die ärztliche Gesundheitsversorgung, das Werkstätten-, Schul- und Ausbildungswesen sowie Sprachstudien und deren praktischer Nutzen werden thematisiert. Nicht zuletzt spannt die Ausstellung einen Bogen in die Gegenwart. Sie zeigt auf, wie sich die Missionsarbeit von damals verändert hat und welche Arbeitsschwerpunkte die Nachfolgeorganisation der beiden Gesellschaften heute setzt.
Dr. Yvonne Gönster vom Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum in Velbert wird für die Bergischen Museen ein Grußwort halten. Christoph Schwab, Kurator des Museums auf der Hardt, führt ein in die Sonderausstellung.
Das Projekt wird gefördert durch den Landschaftsverband Rheinland und das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.
Zeitgleich präsentiert das Museum anlässlich des 2020 in Wuppertal stattfindenden Engels-Jahres die Verbundenheit der Familie Engels mit der Wuppertaler Mission sowie mit der Unterbarmer Hauptkirche, wo die Missionare und Missionarinnen mit der Gemeinde ihre Aussendung feierten.
Eröffnungim Museum auf der Hardt
Missionsstraße 9 ∙ 42285 Wuppertal
27. Oktober 2019, 16 Uhr - Wir bitten um Anmeldung bis zum 23.10.2019
Dauer der Ausstellung
27. Oktober 2019 – 30. April 2020
Während der Sonderausstellung gelten erweiterte Öffnungszeiten:
jeden 1. und 3. Sonntag im Monat 14-17 Uhr
mittwochs 10-13 Uhr sowie auf Anfrage
Das Themenjahr im Internet: www.bergischemuseen.de
Interessiert und berührt waren die Kinobesucher nach der Vorführung des Films von Hans-Peter Lübke.
Im Cinema Wuppertal zeigte die Archiv- und Museumsstiftung der VEM inmitten der Stadt gemeinsam mit Hans-Peter Lübke seinen Dokumentarfilm.
Auf der Suche nach Paul – ein sehr persönlicher Film, der den Weg Lübkes in Namibia zeigt, auf der Suche nach seinem Freund Paul aus Kindertagen. Hans-Peter Lübke ist ein Kind der Mission. Sein Vater wurde 1959 von der Rheinischen Missionsgesellschaft als Theologe nach Namibia ausgesandt, Lübke jun. verbrachte dort die ersten 10 Lebensjahre. Die Freundschaft zu Paul hat er nicht vergessen, und das wird in seinem Film sehr deutlich. Ihm war es ein Bedürfnis, das wiederentdeckte Foto von Paul und ihm nicht nur mit Gedanken in die Vergangenheit wieder zur Seite zu legen. Er wollte Paul treffen, sehen, wie es ihm nach über 45 Jahren geht, ob er noch lebt.
Sie treffen sich wieder, ein bewegender Moment im Film, der auch die Zuschauer ergreift. Dann zeigt der Film, wie Paul heute lebt, die beiden Männer Seite an Seite. So wie in Kindertagen.
Am 29. Juli 2019 fand die Einweihung des neuen VEM-Büros der Region Asien in Pematangsiantar durch den Moderator, Dr. h.c. Willem Simarmata, statt. An der Veranstaltung nahmen zahlreiche Gäste und Mitglieder des VEM-Vorstands teil.
Das neue Bürogebäude wurde nach zeitgemäßen Gesichtspunkten konzipiert. Die Architektur ist die gekonnte Verschmelzung des traditionellen Batak-Stils mit modernen Stilelementen. Das Gebäude umfasst ein Erdgeschoss und ein erstes Stockwerk. In dem 320 m2 großen Erdgeschoss befinden sich das Arbeitsbüro, der Personalbesprechungsraum mit dem Raum des Büroleiters, die Lobby, Bibliothek, das VEM-Archiv, der Ausstellungsbereich, der Speiseraum sowie der Serverraum und das Lager.
Der Eingangs- und Ausstellungsbereich wird zukünftig um Objekte und Dokumente aus der Archiv- und Museumsstiftung der VEM ergänzt.
Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM versteht sich als das Gedächtnis der VEM-Geschichte für die Gegenwart. Das Museum auf der Hardt ist das Museum aller Mitglieder der VEM. Jetzt wurden unter dem Thema „Musik verbindet“ historische Schalmeien, Gesangbücher und Fotografien musizierender Gemeinden aus Tansania, Indonesien, China und Deutschland als Dauerleihgaben dem Leiter des Büros, Petrus Sugito, als Zeichen der Verbundenheit in der VEM, übergeben.
Trotz eher trüben Wetters war die Hardt rund um den Elisenturm wieder gut besucht. Besucher aus Wuppertal und Umgebung schlenderten entlang der zahlreichen Stände, informierten sich, kauften Handwerk und unterstützten damit den Botanischen Garten, Veranstalter des alljährlichen Festes, der in diesem Jahr sein 25jähriges Bestehen feiert.
Am Stand der Archiv- und Museumsstiftung der VEM und VEM informierten sich die Besucher über das Freiwilligenprogramm der VEM, über das Museum auf der Hardt und das neue Kooperationsprojekt www.bergischemuseen.de, an dem auch die Archiv- und Museumsstiftung der VEM teilnimmt. Das gemeinsame Themenjahr „Ganz viel Arbeit", das bis Mitte 2020 läuft, vereint zahlreiche bergische Museen, die sich mit eigenen Ausstellungen in ihren Häusern zu dem Thema präsentieren. Die AMS der VEM eröffnet ihre Sonderausstellung „Erst die Arbeit, dann die Mission“ am Sonntag, den 27. Oktober 2019.
Die Standbesucher konnten sich körperlich aktiv an der Tischtennisplatte der VEM betätigen und geistig herausfordern. Sprachkarten der Mitgliedskirchen der VEM führten zu engagierten Diskussionen, um welche Sprache es sich jeweils handeln könnte.
Stimmen starker Frauen – 25 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda
Am 24. Mai öffnete die Sonderausstellung „Stimmen starker Frauen – 25 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda“ im Wuppertaler Museum auf der Hardt.
Die Verarbeitung des Völkermordes in Ruanda 1994 war für das Projekt „Frauen in der Mission“ – eine Kooperation der Archiv- und Museumsstiftung der VEM und des Frauenreferates der VEM – eine besonders herausfordernde Aufgabe. Grundlage für die Ausstellung sei ein sechstägiger Workshop im März in Kigali gewesen, sagte Irene Girsang, verantwortlich für interregionale Frauenprogramme bei der VEM. Während dieser Begegnung lernten sich 17 Frauen, die den Genozid selbst miterlebten, näher kennen. Sie fassten schließlich den Mut, ihre Geschichten zu erzählen.
Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM und die VEM nahmen die Herausforderung an, über diese Thematik zu sprechen und Zukunftsperspektiven aufzuzeigen.
Im Rahmen einer Sonderausstellung veröffentlicht nun das Wuppertaler Museum auf der Hardt deren individuellen Erlebnisse. Die Geschichten der Frauen ermöglichen es, sich dem historischen Erbe der VEM und ihrer Partnerkirchen zu stellen, betonte Julia Besten, die Leiterin der Archiv- und Museumsstiftung der VEM. Sie schaffen Möglichkeiten für eine Versöhnung in der Gegenwart und sorgen für eine positive Entwicklung in der Zukunft.
Für die Begrüßung fand Volker Dally, Generalsekretär der VEM, die passenden Worte. Er dankte den rund 60 Gästen dafür, sich mit dieser sowohl schwierigen als auch schwerwiegenden Thematik zu beschäftigen. Einzig das Gespräch miteinander, so Dally weiter, ermöglichen Versöhnung, Veränderung und Frieden. Für ein solches Gespräch braucht es erhobene Stimmen – vor allem Stimmen derer, die die unvorstellbaren Grausamkeiten des Krieges und Völkermordes selbst miterlebten und bereit sind, über ihre Geschichten zu reden.
Eine Expertenrunde mit Mathilde Umuraza, VEM-Promotionsstipendiatin, John Wesley Kabango, Leiter der Abteilung Afrika der VEM, und Jochen Motte, stellvertretender Generalsekretär der VEM, diskutierte über den Genozid, dessen Hintergründe und Folgen. Uli Baege, verantwortlich für Projekte bei der VEM, und Christoph Schwab, Kurator der Archiv- und Museumsstiftung der VEM, moderierten die Expertenrunde zur Situation in Ruanda vor, während und nach 1994. Die Diskussionsrunde betonte, wie wichtig Aufklärung, Versöhnung und Dialog in Ruanda seien und nahm dabei auch die VEM und ihre Partnerkirchen in die Pflicht weiter einen Beitrag dafür zu leisten. Das sei die Basis für eine friedliche Zukunft und soziale Gerechtigkeit in Ruanda. „Schließlich tragen die Kirchen eine gesellschaftliche Verantwortung. Wir sind nicht nur politische, wirtschaftliche, und zivile Organisationen, sondern auch christliche Organisationen. Wir sollten Grenzen überwinden und Raum schaffen, um die Verantwortlichen herauszufordern aktiv zu handeln“, resümierte die Ruanderin Mathilde Umuraza.
„Was nur geredet wird, wird schnell vergessen – was gesehen wird, behält der Mensch ganz lange“, sagte VEM-Generalsekretär Dally. Mit diesen Worten brachte er den Sinn der Sonderausstellung auf den Punkt: Die Geschichten der Frauen auf den in der Sonderausstellung gezeigten Silhouetten sind Ergebnisse des Redens – nicht des Schweigens über den Völkermord vor 25 Jahren. Sie geben die Stimme der starken Frauen wider, die unerlässlich sind und einen großen Beitrag für den Rahmen leisten, in dem Veränderung und Frieden wachsen können. Getreu des Leitsatzes der Archiv- und Museumsstiftung: „Geschichte für die Gegenwart“ bietet das Museum auf der Hardt der – durch verschiedene mit Bezug auf Ruanda ausgestellten Exponaten erweiterten – Sonderausstellung einen würdigen und geschützten Ort.
Die Sonderausstellung läuft bis zum 1. September 2019 (Missionsstraße 9, Wuppertal).
Christian Froese
Archiv- und Museumsstiftung der VEM
Ausstellungeröffnung mit Expertenrunde – 25 Jahre nach dem Völkermord in Ruanda Archiv- und Museumsstiftung der VEM und VEM laden ein
29.03.2019
Petra Dittmar, Leiterin des LVR-Freilichtmuseums Lindlar, lud gestern zusammen mit den Kooperationspartnern aus elf Bergischen Museen zu Pressetermin auf das Gelände in Lindlar ein. Unter dem Titel "Ganz viel Arbeit" informierten die Vertreter der sehr unterschiedlichen Museen über ihr gemeinsames Ausstellungsprojekt.
Die Museen aus der Region werden sich mit Sonderausstellungen, Symposien, Vorträgen, Lesungen, und Musikveranstaltungenin ihren Häusern dem Thema Arbeit in seiner Vielschichtigkeit und jeweils angelehnt an die eigenen Bestände und Vermittlungsinhalte widmen. Den Auftakt zu diesem facettenreichen Veranstaltuungsparcours übernimmt das Werkzeugmuseum in Remscheid. Darauf werden in etwa monatlichen Abständen die weiteren Kooperationspartner mit ihren jeweiligen Sonderschauen folgen.
Das Museum auf der Hardt eröffnet seine Sonderausstellung Ende Oktober, wenn der Zeittunnel im benachbarten Wülfrath seine Schau über die Arbeit der Kalker im ehemaligen Kalksteinbruch witterungsbedingt wieder schließen muss. Auf der Hardt können Besucher und Besucherinnen in der Ausstellung "Erst die Arbeit, dann die Mission. Der Alltag von Missionaren und Missionsschwestern in Afrika und Asien." erhellende Einblicke in eine ganz andere Arbeitswelt nehmen. Anhand von ausgesuchten Exponaten wie beispielsweise einer Nähmaschine von einer Missionsstation in Namibia werden auch die Arbeitsfelder von Missionsschwestern und Missionaren jenseits ihrer Hauptaufgabe, der Verbreitung des Christentums, thematisiert. Und nicht zuletzt wird, wie wie in vielen anderen Häusern auch, der teils tiefgreifende Wandel auf diesen Arbeitsfeldern von ihren Anfängen vor nahezu 200 Jahren bis in die Gegenwart aufgezeigt.
Beendet wir das Themenjahr schließlich im Mai 2020 mit der Bedeutung der Pause für die "ganze Arbeit" im Bergischen Museum für Bergbau, Handwerk und Gewerbe in Bensberg/Bergisch Gladbach.
Gefördert wird das Themenjahr "Ganz viel Arbeit" durch den Landschaftsverband Rheinland sowie über das Förderprogramm Regionale Kulturpolitik des Landes NRW.
Eine gemeinsame Werbeplattform im Internet befindet sich aktuell im Aufbau. Termine und weitere Informationen werden noch vor Beginn der Veranstaltungen dort bereitgestellt.
Gerd Hankel verfolgt seit vielen Jahren die Entwicklung Ruandas. Er beschreibt, wie das Land wahrgenommen werden will - und wie es ist. Er ist Autor zahlreicher Beiträge zum humanitären Völkerrecht, zum Völkerstrafrecht und zum Völkermord in Ruanda, dessen juristische Aufarbeitung er seit 2002 untersucht.
Lesung im Museum auf der Hardt - Missionsstraße 9 - 42285 Wuppertal
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Eintritt frei - Spenden erbeten
Wir erbitten Ihre Anmeldung bis Mittwoch, den 6. Februar 2019, an ams[at]vemission.org
»Bamba, der Neffe des Zauberers« – Ein Stummfilm der Mission mit Livemusik
von Brunhild von Local/VEM
»Prosit Neujahr«, mit diesem Trinkspruch für 2019 begrüßte Julia Besten rund 40 Gäste am Sonntagmorgen zum Neujahrskonzert der Stiftung. Dabei betonte die Leiterin der Archiv- und Museumsstiftung der VEM, dass es kein Konzert im klassischen Sinne sei, vielmehr ein audio-visueller Neujahrsblick auf den Stummfilm »Bamba, der Neffe des Zauberers«aus dem Jahr 1939, der Arbeit und das Wirken der Mission im ehemaligen Belgisch-Kongo zeigt. Klavier, Trompete, Schlagzeug und Sopran begleiten den Film musikalisch, sozusagen als Uraufführung, so Besten. Die Filmmusik hat Benjamin Pfordt, Student der Musikhochschule Münster und ehemaliger Nord-Süd-Freiwilliger der VEM, geschrieben.
»Mich hat das Originalfilmplakat fasziniert«, sagte Volker Martin Dally, der Vorstandsvorsitzende der Archiv- und Museumsstiftung der VEM und Generalsekretär der VEM. Der Reinerlös sei damals bestimmt gewesen für die Rheinische Missionsgesellschaft in Wuppertal-Barmen. Schon damals haben also die Verantwortlichen gewusst, wie man mit schönen Veranstaltungen Fundraising machen kann.
Christoph Schwab, der Kurator der Archiv- und Museumsstiftung der VEM, erklärte dem Publikum, warum Filme wie Bamba gedreht wurden. Missionsfilme seien in erster Linie Werbefilme gewesen. Zum einen, um über die Arbeit der Missionsgesellschaften zu informieren, zum anderen, um Spenden einzuwerben. Interessant bei diesem Film sei vor allem ein Aspekt von Missionsarbeit, der sogenannte Missionsärztliche Dienst. Ein Thema, das in vielen Gesellschaften, nicht nur in Zentralafrika, auch heute noch aktuell sei, sei der Gegensatz zwischen »traditioneller Heilung«, aber auch dessen Kehrseite der Ächtung bis hin zur Tötung jener, die der Hexerei verdächtigt werden, und der sogenannten westlichen Schulmedizin. In dem Film werde ein ganz grundlegendes soziologisches Thema verhandelt, das Geschichte, Gegenwart, aber auch die Identität und das Selbstverständnis des Menschen ganz wesentlich bestimme. »Das Phänomen gesellschaftlicher Umbrüche, die das soziale Gefüge und die Beziehungen der Menschen untereinander in einer Gemeinschaft tiefgreifend verändern, das trifft auf die beiden Protagonisten des Films – Bamba und seinen Onkel – in ganz besonderer Weise zu.«
Der 40minütige Film ist rasch erzählt: Er zeigt die Geschichte des kleinen Jungen Bamba, der zu der ethnischen Gruppe der Bakongo gehört. Er wohnt bei seinem Onkel. So will es die Tradition. Der Onkel ist der traditionelle Heiler eines Dorfes im Mündungsgebiet des Flusses Kongo. Der Film handelt von der Bekehrung des kleinen Bamba zum Christentum und davon, wie sich schließlich das ganze Dorf einschließlich seines Onkels zum Christentum bekennt.
Das Publikum im Museum fühlt sich in die Stummfilmzeit versetzt. Mit dem kleinen Unterschied, dass die bewegten Bilder nicht vom Projektor gezeigt, sondern vom Laptop abgespielt werden. Wirklich stumm waren die Filme seinerzeit ja nicht. Es war üblich, Musik hinzuzufügen, um beispielsweise das lästige Rauschen des Projektors zu überspielen und den Darstellern auf der Leinwand Leben einzuhauchen. Meist haben Klavier- oder Orgelspieler die Bilder musikalisch emotionalisiert, weil sie improvisierend am besten der schnellen Abfolge der Bilder folgen konnten. Diesen Part haben diesmal Benjamin Pfordt und das kleine, aber feine Ensemble übernommen.
Viel Zeit und Leidenschaft hat Benjamin Pfordt darin investiert, die Musik für diesen längst vergessenen Film zu schreiben. Herausgekommen ist ein »Filmkonzert«, ein Ohren- und Augenschmaus. Pfordt und das Ensemble – alle vier studieren an der Musikhochschule Münster – haben eine Verbindung von zeitgenössischer Musik und Dokumentarstummfilm geschaffen.
Gänsehaut pur gleich zu Beginn mit einem kurzen Trompetensolo der mehrfach ausgezeichneten Preisträgerin bei »Jugend musiziert«: Annabell Bialas spielt die Trompete im vierköpfigen Ensemble. Auch die Stimme von Amanda Kyrie Ellison löst Gänsehaut aus. Etwa wenn sie das Vaterunser auf Kikongo singt, einer im Westkongo verbreiteten Bantusprache. Auch bei dem eigens komponierten Lied »O zola«, das auf dem Hohelied der Liebe basiert, stellt sich ein wohliger Schauer ein. Ein-, zweimal kommentiert die Masterstudentin des Operngesangs überraschend in der Art einer Moritatensängerin das bewegte Bild. Das Schlagzeug von Bennet Fuchs gibt den Takt vor und lässt das kongolesische Dorf lebendig werden. Fuchs beherrscht das Schlagzeug von Jazz bis Rock. 40 Minuten spielen sie ohne Pause. Die Musik ist bildsynchron. Eine Aufgabe, die höchste Konzentration erfordert. Mit Musik kann man viel erzählen. Das haben die vier Musiker an diesem Sonntagmorgen bewiesen. Alle vier haben eine Atmosphäre erzeugt, die Film und Musik verbindet und damit ein neues Gesamtkunstwerk für Augen und Ohren geschaffen. Das begeisterte Publikum dankte es ihnen mit anhaltendem Applaus.
Freuen Sie sich auf ein Neujahrskonzert der besonderen Art.
Der Stummfilm aus dem Jahr 1938 zeigt die Arbeit und das Wirken der Mission im Kongo. Benjamin Pfordt, Musikstudent der Universität Münster, hat eigens eine Filmmusik kompnoiert und wird live spielen.
Mit einem Glas Sekt stoßen wir gemeinsam an.
Zeit: Sonntag, 13. Januar 2019, 11.00 Uhr
Ort: Museum auf der Hardt, Missionsstraße 9, 42285 Wuppertal
Eintritt: 15 Euro
Um verbindliche Anmeldung wird gebeten bis zum 9. Januar 2019. Anmeldungen unter: Tel: 0202-89004-841 oder per Mail: ams@vemission.org
Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM eröffnete die von ihr konzipierte Ausstellung "Rheinisch in die Welt" gemeinsam mit Präses Rekowski auf der Landessynode der EKiR
Die AMS der VEM besucht Halle, Leipzig und Dresden
Erste Station der zweitägigen Informationsreise der kleinen Reisegruppe – Mitarbeiter der Archiv- und Museumsstiftung der VEM gemeinsam mit ihrem Vorstand – waren die Franckeschen Stiftungen in Halle. Im Mittelpunkt des Gesprächs zwischen der Reisegruppe und dem Direktor der Franckeschen Stiftungen Thomas Müller-Bahlke sowie weiteren Vertretern, stand unter anderem der Austausch und die Arbeitsweise in Archiv und Museum. Auch der Besuch des Archivs des Leipziger Missionswerkes, das als Depositum im Archiv der Franckeschen Stiftungen liegt, stand auf dem Programm. Während der Gespräche wurde über mögliche künftige gemeinsame Projekte gesprochen.
Auf ihrer zweiten Station, in Leipzig, wurde das Museum des Leipziger Missionswerkes, das insbesondere Jugend- und Konfirmandengruppen, aber auch von Partnerschaftsgruppen aus den Partnerländern des Missionswerkes genutzt wird, besucht.
Am zweiten Tag der Reise ging es nach Dresden. Das Deutsche Hygiene-Museum Dresden zeigt seit Mai dieses Jahres die Ausstellung Rassismus – Die Erfindung der Menschenrassen, die noch bis zum 6. Januar 2019 zu sehen ist. Die Archiv- und Museumsstiftung der VEM hat zu diesem Zwecke einige Objekte aus ihrem Bestand an das Museum in Dresden ausgeliehen. In Gesprächen mit Mitarbeiterinnen des Museums wurden Ausstellungsaufbau, Nutzung der Ausstellung durch Schulen für den Unterricht und die Auseinandersetzung mit der hauseigenen Geschichte diskutiert. 90 000 Besucher haben auch die ausgeliehenen Objekte der Archiv- und Museumsstiftung der VEM im Kontext der Ausstellung bis jetzt gesehen.
Foto: In der Bibliothek der Franckeschen Stiftungen. Der Archivar, Jürgen Gröschl erklärt den Wiederaufbau der Bibliothek. Von links: Jürgen Gröschl, Wolfgang Apelt, Leiter Archiv und Bibliothek der AMS der VEM, Timo Pauler, Geschäftsführer der VEM und stellv. Vorsitzender der AMS der VEM, Christoph Schwab, Kurator der AMS der VEM, vorne: Volker Martin Dally, Generalsekretär der VEM und Vorstandsvorsitzender der AMS der VEM
Katholische Studierenden- und Hochschulgemeinde Münster und Evangelische Studierendengemeinde Münster laden ein:
Podiumsdiskussion mit Vertretern verschiedener christlicher Konfessionen (29.11.2018, 20.00 Uhr, Cafe Milagro, Münster) und Dokumentarstummfilm mit musikalischer Untermalung (04.12.2018, 20.00 Uhr, Cafe Weltbühne, Münster) in Kooperation mit der Archiv- und Museumsstiftung der VEM und der VEM
„Eine Mission kommt in die Jahre“ – 200 Jahre Barmer Missionsgesellschaft
Unter diesem Motto präsentieren sich Archiv- und Museumsstiftung der VEM und Vereinte Evangelische Mission ab 11.00 Uhr mit einem Stand auf dem Elisenturmfest auf der Hardt. Erfahren Sie Interessantes aus der Missionsgeschichte, probieren Sie, alte Handschriften der Missionare zu lesen und schreiben Sie Ihren Namen in Sütterlin.
Bewegen Sie sich an der kleinsten Tischtennisplatte und lernen Sie die Arbeit der VEM kennen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
"Zu Gast bei...", - Kooperationsprojekt mit dem Niederbergischen Museum Wülfrath. Unter diesem Motto stellen sich beide Museen im jeweils anderen mit kleinen Ausstellungen und verschiedenen Veranstaltungen vor. Vom 12. April bis zum 1. Juli haben Sie die Möglichkeit, die Gemeinsamkeiten beider Museen kennenzulernen.
Details zu unserem Kooperationspartner finden Sie hier:
Am 01.07.2018 findet von 15:00 bis ca. 17:00 Uhr eine Bergische Kaffeetafel mit Lesung im Museum auf der Hardt statt.
Es werden unterhaltsame und heitere Anekdoten rund um die Bergische Kaffeetafel und Erlebnisse aus der Arbeit der Mission seit ihrer Gründung im Jahr 1828 vorgetragen.
Diese Veranstaltung findet im Rahmen des großangelegten Kooperationsprojektes „Zu Gast bei…“ statt und ist zugleich die Abschlussveranstaltung des dreimonatigen Projektes.
Für diese Lesung in Verbindung mit einer ‚Bergischen Kaffeetafel‘ in Buffetform wird ein Betrag von EUR 15.- erhoben.
Anmeldungen bis zum 27.06.18 unter 02058/7826690.
Im Rahmen des Kooperationsprojektes „zu Gast bei…“ im Niederbergischen Museum Wülfrath, Bergstr. 22, 42489 Wülfrath
Am 17.06.2018 findet von 14:00 bis ca. 16:00 Uhr (die Fußball Fans brauchen keine Angst zu haben, etwas vom Spiel der deutschen Mannschaft gegen Mexiko zu verpassen) eine Bergische Kaffeetafel mit einer Lesung aus den Archiven der Mission statt. Es werden unterhaltsame und heitere Anekdoten und Erlebnisse aus der Arbeit der Mission in Wuppertal seit ihrer Gründung im Jahr 1828 vorgetragen.
Für diese Lesung in Verbindung mit einer ‚Bergischen Kaffeetafel‘ wird ein Betrag von EUR 15.- erhoben.
Um Anmeldungen bis zum 13.06.18 unter 02058/7826690 wird gebeten.
Die rund 30 Gäste des Abends waren alle überrascht, wie schnell 70 Minuten vergehen können. Das lag wohl insbesondere an Thomas Gerhold, dem Kantor der Evangelisch-Reformierten Kirche in Wülfrath, der den Stummfilm „In Jesu Dienst von Bethel nach Ostafrika“ aus dem Jahr 1928 musikalisch begleitete. „Musik zu bewegten Bildern zu machen, hat mich total gereizt“ sagt Gerhold.
Im Rahmen des Kooperationsprojektes „Zu Gast bei…“ hatte die Archiv-und Museumsstiftung der VEM den Film aus ihrem Archiv nach Wülfrath gebracht. Das Niederbergische Museum bot mit seinem Filmraum einen idealen Rahmen. Christoph Schwab, Kurator des Museums auf der Hardt in Wuppertal sagte schon vor Beginn: „Es wird Filmmusik sein, die in diesem Ambiente sehr schön widerspiegelt, wie ein solcher Film ausgesehen haben könnte“. Reisten doch die Missionare mit den Filmen durch das bergische Land, um Werbung für die Missionsarbeit zu machen.
Ergänzt wurde der Film außerdem mit Originalbegleittexten, das Publikum folgte gebannt dem Wiederaufbau der Rheinischen Missionsarbeit in Tansania Ende der 1920er Jahre und war sich einig: es soll nicht der letzte Stummfilmabend gewesen sein.
Besonderer Filmabend im Rahmen des Kooperationsprojektes der Archiv- und Museumsstiftung der VEM und des Niederbergischen Museums Wülfrath am Freitag, 27. April 2018, 19 Uhr im Niederbergischen Museum Wülfrath, Bergstraße 22, 42489 Wülfrath.
Das Niederbergische Museum Wülfrath und die Archiv- und Museumsstiftung der VEM in Wuppertal laden ein zu einem Filmabend der besonderen Art. „In Jesu Dienst von Bethel nach Ostafrika“, so heißt der Stummfilm aus dem Jahr 1928.
Ort der Veranstaltung ist das Niederbergische Museum in der Bergstraße 22 in Wülfrath.
Der Stummfilm, der den Weg der Missionare der Bethel Mission und ihre Arbeit in Tansania zeigt, wird musikalisch begleitet vom Wülfrather Kantor Thomas Gerhold. Wolfgang Apelt und Christoph Schwab von der Archiv- und Museumsstiftung der VEM aus Wuppertal werden zeitgenössische Texte lesen.
Der Stummfilm „In Jesu Dienst von Bethel nach Ostafrika“ wurde nach der Wiederaufnahme der Arbeit der Bethel Mission in der Region Usambara, Tansania, erstellt. Der gut 60minütige Film wurde als Werbemittel für die Menschen in der Heimat eingesetzt.
Während der Laufzeit des Kooperationsprojekts (12. April bis 1. Juli 2018) präsentieren sich beide Museen auch in den Ausstellungsräumen des jeweils anderen Hauses. Das weitere Rahmenprogramm finden sie hier:
www.vemission.org/museumarchive
www.niederbergisches-museum.de
„Wir möchten viele Menschen für beide Museen begeistern“. So brachte Karin Fritsche, Geschäftsführerin des Niederbergischen Museums Wülfrath, die Projektidee auf den Punkt. Das Kooperationsprojekt „Zu Gast bei …“ wurde offiziell am 12. April 2018 in der Stadt Wülfrath eröffnet. Die Idee, die dahinter steckt: Das Niederbergische Museum Wülfrath und das Museum auf der Hardt der Archiv- und Museumsstiftung der VEM präsentieren sich jeweils im anderen Haus. Schon bei der Vorbereitung entdeckten die beiden Museen zahlreiche Verbindungen und Gemeinsamkeiten. In einem bunten Programm können die Museumsgäste bis zum 1. Juli 2018 nun Neues aus der Region kennenlernen.
Das Niederbergische Museum Wülfrath bietet neben der Bergischen Kaffeetafel auch Konzerte, Lesungen und Sonderausstellungen. „Eine Leistung, die nur mit den rund 50 Ehrenamtlern möglich ist“, so Fritsche.
„Sinn der Kooperation ist, das kulturelle Umfeld noch besser kennenzulernen und neugierig zu machen auf das, was über die Stadtgrenze hinaus in der Nachbarschaft geschieht“, sagt Christoph Schwab, Kurator des Museums auf der Hardt in seiner Ansprache für den Kooperationspartner aus Wuppertal.
André Enthöfer, Wuppertaler Musiker und eng verbunden mit der Archiv- und Museumsstiftung der VEM, hatten die Wuppertaler „mitgebracht“. Seine Klarinetten-Improvisationen begeisterten das Publikum. Bei dem Stück „Lobe den Herrn“ stimmte das Publikum mit leisem Gesang ein.
Christa Hoffmann vom Niederbergischen Museum machte neugierig auf das, was im Museum auf der Hardt in Wuppertal zu sehen sein wird. „Wir haben eine Stube aufgebaut. Sie hat einen Kamin, sogar Waffeln finden Sie auf dem gedeckten Tisch“. Die Schale, die die Kaffeetropfen der Dröppelminna auffängt, sei ursprünglich für Schnaps vorgesehen. Es bleibt spannend, was die Besucherinnen und Besucher bei den kommenden Veranstaltungen in beiden Häusern erwarten wird.
Julia Besten, Archiv- und Museumsstiftung der VEM
Wie man ein Publikum in wenigen Minuten von Null auf Hundert bringt, hat an diesem Abend Singer und Songwriter Ees im Museum auf der Hardt der Archiv- und Museumsstiftung der VEM vorgemacht. Vor knapp hundert Leuten hat Namibias Jugendidol bei seinem Auftritt im Rahmen des Länderseminars Namibia & Botsuana der VEM die Museums-Bühne gerockt. Im farbenfrohen T-Shirt im Sun African Style, schwarzem Hut und Sneakers im Zebralook präsentiert der 34-Jährige zusammen mit seiner Gitarrenbegleitung Lars seinen ganz eigenen „NAM Flava“-Stil. Nam Flava, so bezeichnet Ees selber seine Musik-Richtung, eine Mischung aus Kwaito, African House, Afro Pop, Reggae und Hip-Hop. Kwaito ist eine Musikart, die in Südafrika entstanden ist, damals eine Antiapartheidmusik, heute eine flotte Tanzmusik, die Ees den Menschen in Deutschland näherbringen möchte. Ein bisschen mehr Sonne in die kalte Winterzeit bringen. In Namibia ist Ees, der eigentlich Eric Sell heißt, als einziger Weißer ein Star des Kwaito, der von einer treuen Fan-Gemeinde begleitet wird.
Der studierte Tontechniker mit deutscher Abstammung in fünfter Generation pendelt seit ein paar Jahren zwischen Windhuk und Köln und möchte seine positiven Lieder nach Deutschland, nach Europa bringen. Ees singt auf Englisch, auch finden Nam-Slang-Worte in seine Texte. Ein Mix aus Deutsch, Englisch und Afrikaans. Seine Songs drehen sich um Liebe und Sehnsucht, ums Erwachsenwerden der Jugendlichen im südlichen Afrika, um Hoffnung und Glück, auch wenn das Leben in Namibia so manch einem nicht viel zu bieten hat. Seine Texte sind das pralle Leben. Seine Fröhlichkeit ist ansteckend und seine gute Laune allgegenwärtig, in den Texten, den Melodien. Schon beim ersten Song „Woza December“ (Komm her, Dezember) sind die Zuschauer in Stimmung. „Musik ist da, um Menschen zu bewegen“, sagt Ees. Etwa mit dem nachdenklichen Song „Just do it!“, der die Leute auffordert, an den Start zu gehen, „auch wenn du mal wieder nicht weißt, was du willst oder wer genau du bist, geh hin, mach genau was du fühlst, steh auf!“
Ees weiß, wie man unterhält und das Publikum in seinen Bann zieht. Er flirtet mit dem Publikum, neckt seinen Gitarrenspieler, tanzt auf der Bühne. Bei dem Song „We are one“ gibt Ees die Regieanweisung ans Publikum, nicht zu klatschen, lieber zu singen „We got different faces but we are all the same. It’s our future! Let’s live our life!“ (Wir haben zwar unterschiedliche Hautfarben, aber wir sind alle gleich. Es ist unsere Zukunft! Lass uns unser Leben leben!). Die Energie, der Spaß, den Sänger Ees und seine Begleitung auf der Gitarre am gemeinsamen Musizieren haben, überträgt sich rasch auf die Zuhörer. Eineinhalb Stunden starke Präsenz auf der Museums-Bühne. Mit der Zugabe Again `n Again bescherte Ees dem Publikum einen bewegenden Abschluss. Und das Publikum belohnte das unplugged Konzert an außergewöhnlichem Ort mit minutenlangem lautstarken Applaus und spontanen Tanzeinlagen. Am Ende hielt es niemand mehr auf den Stühlen im Ausstellungsraum. Bei dieser energiegeladenen Musik musste man sich ganz einfach bewegen, tanzen, mitsingen.
Auch nach dem Konzert nimmt sich Ees Zeit für seine Fans, die zum Teil weit angereist sind. Ein Star zum Anfassen. Das Konzert im Museum hat gezeigt, dass eine Veranstaltung an einem ungewöhnlichen Ort ein Weg sein kann, neue interessierte Menschen – vor allem junge Menschen – zu begeistern.
Pfarrer Joachim Dührkoop vom Gemeindedienst für Mission und Ökumene (GMÖ) eröffnete am Samstag das Länderseminar Namibia & Botsuana. Ees erzählte an diesem Morgen aus erster Hand über seine Jugend im südlichen Afrika. Eingeladen hatte die Vereinte Evangelische Mission und die Archiv- und Museumsstiftung der VEM. Rund 50 interessierte Gäste waren der Einladung nach Wuppertal gefolgt. Auch hier nimmt sich Ees Zeit für seine alten und neuen Fans, und erzählt ausführlich über seine Kindheit und Jugend in Namibia. Und darüber, wie stolz er heute sei, ein Namibier zu sein. Seine Sneakers sind mit der namibischen Flagge bedruckt. Als er 1983 in Windhuk zur Welt kommt, war Namibia noch der kleine Bruder Südafrikas und Ees, alias Eric Sell, ein kleiner Namboy, der „Wellblechdeutsch“ sprach. 1990 wurde Namibia unabhängig und Ees eingeschult. Zum ersten Mal durften „schwarze“, „weiße“ und „coloured“ Kinder gemeinsam zur Schule gehen. Für ihn sei das damals normal gewesen.
Sein Interesse für Musik, für Kwaito wurde während der Schulzeit geweckt. „Ich habe zwar kein Wort verstanden, aber die Musik war klasse.“ Das Wort Kwaito setzt sich zusammen aus „Kwai“ ist afrikaans und heißt total angesagt, „to“ steht für Township – also das Angesagte aus dem Township: einfach nur laut sein, pfeifen, tanzen. Seit 2004 macht Ees Kwaito-Musik. Die Meinung der Kritiker ist anfangs geteilt: Darf ein weißer Afrikaner Kwaito machen? Schwarze Namibier fühlten sich getäuscht und meinten, dass er ein Schauspieler sei. Heute wissen diese Kritiker, dass auch ein weißer Namibier Kwaito genauso gut spielen kann wie ein Schwarzafrikaner.
„Über Musik lässt sich eine neue Identität Namibias vermitteln“, davon ist Ees überzeugt. Die fortschreitende Digitalisierung habe in den vergangenen Jahren auch die Musikbranche in Namibia extrem verändert. Vor 20 Jahren gab es dort praktisch keine Musikindustrie, sagt Ees. Heute haben 99 Prozent der Jugendlichen in Namibia ein Smartphone, vernetzen sich über Facebook oder andere Plattformen mit der ganzen Welt. Die sozialen Netzwerke sind aus dem Leben der meisten Jugendlichen in Namibia nicht mehr wegzudenken. Wie einflussreich die sozialen Netzwerke sind zeigt der Aufruf von Ees Anfang März: Unter dem Motto „#itsup2us“ hatte Ees mit einer Videobotschaft alle Namibierinnen und Namibier aufgerufen, am 21. März, dem Unabhängigkeitstag, die Initiative zu ergreifen und etwas für eine saubere und grünere Umwelt zu tun: zum Beispiel Müll aufsammeln oder Bäume pflanzen und sich für sozial Schwache einzusetzen. Hundertausendfach wurde der Aufruf geteilt. Die Reaktionen in Namibia waren unterschiedlich. Viele der älteren Generation hätten seinen Aufruf negativ bewertet. Ees habe quasi als Weißer versucht, den Namibiern zu sagen, wie sie ihren Unabhängigkeitstag feiern sollen. Ein Weißer, der vom System Apartheid profitiert habe, so die Argumentation. Finanzminister Schlettwein habe getweetet, dass jeder seinen eigenen Dreck täglich wegmachen, und dass der Unabhängigkeitstag nicht durch einen Säuberungstag ersetzt werden solle. Präsident Geingob meinte, dass das schon lange seine Idee gewesen sei und rief die Menschen auf, am 1. Mai etwas für das Land zu tun. Doch 90 Prozent der Jugendlichen – schwarze wie weiße – fanden die Aktion „cool“. Die Jugendlichen in Okahandja beispielsweise hätten sich gleich nach dem Aufruf dazu entschlossen, ihre Stadt „sauber zu machen“. Ein Beispiel, wie soziale Medien Menschen motivieren, vor allem junge Menschen, sich für ein sauberes Umfeld zu engagieren. In Afrika leben prozentual gesehen so viele junge Menschen wie nirgendwo sonst in der Welt.
Ein interessantes Seminarthema, wo der ein oder andere Seminarteilnehmer sicher etwas für sich mitnehmen konnte und inspiriert wurde im Blick auf die Arbeit mit den Kirchen und Gemeinden in Namibia.
Brunhild von Local (Foto: VEM)
Im Rahmen des VEM-Länderseminars Namibia & Botsuana konzertiert und spricht Ees über die Jugendkultur im südlichen Afrika
Afrikanische Rhythmen zwischen Kwaito, African House, Afro Pop und Hip Hop werden am Freitag, 16. März, 19 Uhr, das Museum auf der Hardt in einen Konzertsaal verwandeln. An diesem Abend wird Ees im Museum auf der Hardt seinen ganz eigenen Stil präsentieren. „NAM Flava“ bezeichnet er selber seine Musik-Mischung aus dem südafrikanischen Kwaito, African House, Afro Pop und Hip Hop. In seiner Heimat Namibia ist Ees bereits ein Superstar. Er beschäftigt sich in seiner Musik mit der Kultur der Jugendlichen im südlichen Afrika. Wie leben, fühlen und denken die jungen Menschen?
Der 34-jährige Namibier mit deutscher Abstammung hat sich auch international bereits einen Namen gemacht. So schrieb, produzierte und sang Ees beispielsweise in Deutschland den offiziellen Song der Fußballweltmeisterschaft 2010 von Bild Online. Für den Radiosender WDR 2 hat er den Song „Get your hands up“ komponiert und gesungen. Ees hat bislang 13 Alben veröffentlicht und wurde für seine Musik mit wichtigen Preisen ausgezeichnet, wie den MTV Africa Music Awards, den Namibia Music Awards und den afrikanischen Grammy KORA Awards für das beste Album. Im Rahmen eines unplugged Konzertes wird Ees seine Arbeit vorstellen und praktische Einblicke in die Jugendkultur Namibias geben. Am darauf folgenden Tag wird er im Rahmen einer Diskussionsrunde aus erster Hand über Jugendkultur im südlichen Afrika berichten.
Das Länderseminar beginnt mit dem Konzert am Freitag, 16. März 2018, 19 Uhr, Missionsstraße 9, Wuppertal. Eine Anmeldung ist erforderlich bis zum 6. März ams@vemission.org– Tickets für das Konzert kosten 18 Euro pro Person, inklusive eines Freigetränks. Das Länderseminar endet Samstag, 17. März, 15 Uhr.
Hörprobe auf youTube: EES – "On the road again"
https://www.youtube.com/watch?v=toKfvXkZ3zo
Hörprobe auf youTube: EES – "Again 'n again"
https://www.youtube.com/watch?v=3vJQrsQl20c&lc=z12ntxdbixjqtntku223wdpoxx20fxstj
"Wir holen uns die Länder direkt ins Haus und möchten einen Gruß im Geiste von Hoffnung, Freundschaft und Frieden übermitteln," mit diesen Worten begrüßte Julia Besten, Geschäftsführerin der Archiv- und Museumsstiftung der VEM (AMS), die zahlreichen Gäste des erstmals veranstalteten Neujahrskonzerts am 21. Januar im Museum auf der Hardt in Wuppertal. Letztere freuten sich über eine kurzweilige Performance des neunköpfigen deutsch-indonesischen Ensembles unter der Leitung des Berufsmusikers Ropudani Simanjuntak. Das traditionelle indonesische Angklung-Spiel wurde begleitet von zeitgenössischen Instrumenten wie E-Piano, Bass- und E-Gitarre. Professionell vorgetragener Gesang und Tanz aus Bali verzauberten die Zuschauerinnen und Zuschauer über rund eine Stunde. Bei den Liedern handelte es sich mehrheitlich um Kirchen- und Segenslieder aus Bali und Java.
In seinem Grußwort verwies Pfarrer Volker Martin Dally, Vorstandsvorsitzender der Archiv- und Museumsstiftung und der Vereinten Evangelischen Mission, auf den hier feststellbaren positiven Synkretismus, da die Verschmelzung von indonesischen Kulturelementen mit der christlichen Religion neue volksreligiöse Kultformen hervorgebracht habe. Er schlussfolgerte, dass diese Indigenisierung des Glaubens, trotz großer Kritik einiger Missionare in der Vergangenheit, die christliche Religion in den damaligen Missionsfeldern letztlich gestärkt habe - das starke Wachstum der Kirchen in Afrika und Asien sei der Beweis. Die Aufgabe der Archiv- und Museumsstiftung bestehe darin, diesen Schatz zu bewahren, neu zu bewerten und die Ergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, beispielsweise in Form dieses Neujahrskonzerts.
Die Malerei von Nyoman Darsane ist noch bis zum 23. Februar 2018 im Museum auf der Hardt auf dem Heiligen Berg in Wuppertal zu sehen.
„Rassismus. Die Erfindung von Menschenrassen“ im Deutschen Hygiene-Museum Dresden, die bis Januar 2019 laufen wird. Eine Ausstellung, die bereits im Vorfeld zahlreiche Diskussionen angeregt hat.
Die Archiv- und Museumsstiftung ist Kooperationspartner und hat mehrere Schriftstücke, Karten und Objekte aus und über Namibia an das Museum ausgeliehen
Exklusives Konzert mit Musik und Tanz aus Bali im Rahmen der Ausstellung „Das Wort wird Tanz“
Mit einem exklusiven Konzert balinesischer Musik und Tanz beginnt die Archiv- und Museumsstiftung der VEM das Jahr 2018. Die Stiftung lädt ein zum Neujahrskonzert am Sonntag, 21. Januar 2018 um 11 Uhr in das Museum auf der Hardt (Missionsstraße 9, Wuppertal-Barmen). „Dies ist der erste Neujahrsempfang der Stiftung“, sagt Geschäftsführerin Julia Besten. Und sie verspricht ein buntes Programm mit balinesischer Musik, die den Vormittag auflockern wird. Ein indonesisches Musik-Ensemble mit Keyboard, E- und Bass-Gitarre, Trommel und Bambus-Flöte bringt traditionelle und zeitgenössische Klänge aus Bali. Zur Künstlergruppe unter der Leitung von Ropudani Simanjuntak gehören auch zwei Sänger und zwei Tänzer.
Volker Martin Dally, der Generalsekretär der Vereinten Evangelischen Mission, wird zum neuen Jahr eine kurze Ansprache halten. Anschließend kann die aktuelle Ausstellung „Das Wort wird Tanz“ des balinesischen Künstlers Nyoman Darsane besucht werden.
Der Neujahrsempfang ist eine gute Chance, einen Einblick in die Arbeit der Stiftung und des Museums zu erhalten.
Wir erbitten Ihre verbindliche Anmeldung wegen begrenzter Platzzahl bis Mittwoch, 17. Januar 2018 an ams[at]vemission.org. Eine Karte kostet 15 Euro.
Öffnungszeiten – Museum auf der Hardt für die Dauer der Ausstellung
Donnerstag, Freitag und Sonntag: 11-17 Uhr, Dienstag 13-16 Uhr und auf Anfrage
Ausstellung „Das Wort wird Tanz“ – Christliche Kunst aus Bali mit Bildern von Nyoman Darsane im Museum auf der Hardt der Archiv- und Museumsstiftung der VEM in Wuppertal eröffnet
„Kunst ist ein Mittel, um Gottes Gegenwart in der Welt darzustellen“, mit diesen Worten eröffnete Julia Besten die Ausstellung mit Bildern von Nyoman Darsane. Dieses Mittel habe auch der balinesische Künstler eingesetzt, um Gottes Gegenwart auf der hinduistisch geprägten Insel zu bezeugen, betonte die Geschäftsführerin der Archiv- und Museumsstiftung der VEM.
Als Mitglied des Stiftungsvorstands begrüßte Timo Pauler die knapp 60 Kunstinteressierten, die der Einladung gefolgt waren, darunter auch die Leiterin der Ökumene-Abteilung der rheinischen kirche, Barbara Rudolph, und den Stadtverordneten der Grünen, Peter Vorsteher, sowie Mitarbeitende aus afrikanischen und asiatischen Mitgliedskirchen der Vereinten Evangelischen Mission, die sich zurzeit zum Arbeitsaustausch in der Wuppertaler Zentrale treffen. Pauler teilte seine ganz persönlichen Gedanken über den Titel der Ausstellung „Das Wort wird Tanz“ mit. Er habe sich gefragt, warum man diesen Titel gewählt habe und nicht „Das Wort ward Fleisch“ – so wie es im Johannesevangelium stehe. Im Namen des Vorstands dankte er dem Stiftungsteam für die ausgezeichnete Vorbereitung der Ausstellungseröffnung.
Kurator Christoph Schwab stellte den Künstler Darsane und seine Malerei vor. „Die Malerei eines Mannes, der in ganz verschiedenen kulturellen Traditionen verwurzelt ist“, sagte er.
Nyoman Darsane wurde 1939 auf der indonesischen Insel Bali in eine hinduistische Familie hineingeboren. Aufgewachsen in dieser balinesisch-hinduistischen Tradition hat sich der heute 78jährige Künstler schon früh für das Christentum interessiert, das europäische Missionare im 19. Jahrhundert auf die Insel brachten. Mit 17 Jahren ließ er sich taufen. Studiert hat Darsane unter anderem an der Kunsthochschule der javanischen Hafenstadt Semarang, wo er neben der darstellenden Malerei auch Kunstpädagogik, klassische chinesische Maltechniken und Farbenlehre kennenlernte. Der Spross einer Musikerfamilie war bereits früh mit den traditionellen Künsten Balis vertraut. In seinen Bildern spiegeln sich die künstlerischen Ausdrucksformen der hinduistischen religiösen Tradition, denen sich viele Menschen in seiner Heimat als Hindus verbunden fühlen. Etwa die Formen und intensiven bunten Farben des traditionellen balinesischen Tanzes. „Religiöse Inhalte im Hinduismus drückt er durch den balinesischen Tanz aus.“ Aber auch christliche Elemente finden sich in seiner Malerei wider. „Spätestens seit Ende der 1970er Jahre ist die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Christentum ein zentrales Thema seiner Arbeiten“, sagte Christoph Schwab. „Darsane vermittelt zwischen zwei Polen: Seiner aus Überzeugung gewählten und auf Bali noch sehr jungen Religion auf der einen und den Menschen Balis, die in ihrer großen Mehrheit fest in den hinduistisch-balinesischen Traditionen verwurzelt sind“, so der Kurator der Museumsstiftung. Die farbenfrohe balinesische Kultur spiegelt sich in seiner Malerei ebenso wider wie verschiedene christliche Elemente. In Darsanes Bildern tanzen einem die Worte der Bibel regelrecht entgegen, so habe es Huub Lems, Mitglied der Protestantse Kerk in Nederland, einmal formuliert.
23 Bilder präsentiert das Museum auf der Hardt bis zu 23. Februar 2018: Aquarelle, Acryl auf Leinwand, Tuschezeichnungen, auch ein Batikbild ist darunter. Bunte, intensive Farben prägen das Werk Darsanes. Und der balinesische Tanz. „Er ist fester Bestandteil der Kultur auf Bali. Der Titel der Ausstellung „Das Wort wird Tanz“ heißt nichts anderes, als dass Christus auf Bali angekommen ist“, sagte Christian Sandner. Der Gemeindepfarrer in Rheydt, gewährte den Kunstinteressierten Einblicke in die Malerei Darsanes. Sandner war fast 14 Jahre lang beim Gemeindedienst für Mission und Ökumene und hatte 2009 im Rahmen einer Kontaktreise den Künstler in seinem Atelier auf Bali besucht. „Der balinesische Tanz, die Angklung-Musik und die Wayang-Figuren haben ihn geprägt“, meinte Sandner. Die Titel der Bilder stammen fast alle aus der biblisch-jüdischen Tradition. Etwa Jesus und die Ehebrecherin oder Jonah und der Wal. Immer wieder tauchen die beiden biblischen Schwestern, Maria und Martha, in seinen Bildern auf. Auch sie tanzen. Was faszinierte den Künstler an der Geschichte der beiden Frauen? Maria, zurückhaltend, die interessierte Zuhörerin und Gesprächspartnerin auf der einen Seite, und Martha, leidenschaftlich, ihre emsige und aktive Schwester, auf der anderen Seite. Doch anstatt den Gegensatz der beiden Charaktere im Bild festzuhalten, zeigt Darsane, was sie verbindet, dass sie zusammengehören. Diese Sehnsucht nach Harmonie ist typisch balinesisch. Sie spiegelt sich im Blick der beiden Schwestern wider. „Darsane stellt immer wieder Fragen zum Christentum wie beispielsweise diese: ‚Wer ist Jesus Christus?‘. Seine Antwort: Er zeichnet Christus als javanischen Christen“, sagte Christian Sandner. Nyoman Darsane möchte die in der Bevölkerung tief verwurzelte balinesische Kultur und Tradition nicht zerstören. Vielmehr möchte er durch die Begegnung und den Kontakt mit dem Christentum Fremdes angleichen und in das eigene Leben eingliedern und damit vielleicht eine neue Kultur schaffen.
Der Wuppertaler Musiker Andre Enthöfer begeisterte mit seinen Saxophon-Soloeinlagen das kunstinteressierte Publikum. Den Ökumeneschlager „Dalam Jesus kita bersaudera“ (In Jesus sind wir Geschwister) erkannte so mancher Museumsgast gleich nach den ersten Tönen des Holzblasintrumentes und der ein oder andere Fuß tippte im Takt den Klassiker der indonesischen Musik.
Die Bilder (50 x 30 cm bzw. 60 x 40 cm), können käuflich erworben werden.
Die Ausstellung ist vom 14. November 2017 bis zum 23. Februar 2018 im Museum auf der Hardt der Archiv- und Museumsstiftung der VEM (Missionsstraße 9, Wuppertal) zu sehen.
Öffnungszeiten für die Dauer der Sonderausstellung:
Donnerstag, Freitag und Sonntag von 11.00 – 17.00 Uhr
Dienstag von 13.00 – 16.00 Uhr
Einlass bis 30 Minuten vor Schließung
Eintritt: 4€/ermäßigt 3€ für die Dauer der Sonderausstellung
Eine wiederentdeckte Großmutter in der Mission, ein Chinese aus Hongkong, der dankbar ist, dass die Mission vor langer Zeit in seine Heimat kam. Diese und viele andere Geschichten mehr erzählten die Besucher am Stand der Archiv- und Museumsstiftung der VEM auf dem 6. Wuppertaler Geschichtsfest.
Bei bestem Wetter war der Platz am Bahnhof Loh, direkt an der Trasse, stets gut besucht. Viele Wuppertaler und Gäste interessierten sich für die Missionare und Missionarinnen und die Geschichte der Rheinischen Mission, die vor über 180 Jahren im Tal der Wupper ihren Anfang nahm.
Der Förderverein des Botanischen Gartens Wuppertal e.V. lädt am 19. und 20. August 2017 wieder ein zu einem Erlebniswochenende rund um den Elisenturm. Ab 11 Uhr können die Besucher an über 50 Festständen schauen und selbst aktiv werden.
Auch die Archiv- und Museumsstiftung der VEM gemeinsam mit der Vereinten Evangelischen Mission ist wieder aktiv am Samstag von 11-18 Uhr dabei. Informationen und Spiel erwarten Sie. Besuchen Sie uns am Stand Nummer 04 unweit des Elisenturmes.
Die Ausstellung „Der Luther-Effekt - 500 Jahre Protestantismus in der Welt“ ist seit Mitte April 2017 im Martin-Gropius-Bau in Berlin zu sehen. Sie ist eine von drei nationalen Sonderausstellungen zum 500. Reformationsjubiläum 2017, die unter dem Titel 3xhammer.de gezeigt werden. Die Schau zeigt exemplarisch anhand von vier Ländern (Schweden, USA, Südkorea und Tansania) die Geschichte und Entwicklung der Reformation in der Welt.
Ein kostenfreies Begleitheft zur Ausstellung führt den Besucher informativ durch die Ausstellung. Im Faltblatt des Veranstalters heißt es: „Das Deutsche Historische Museum präsentiert den „Luthereffekt“ im Martin-Gropius-Bau, Berlins internationalem Ausstellungshaus, mit rund 500 Exponaten. Darunter befinden sich herausragende Kunstwerke ebenso wie aussagekräftige Alltagsgegenstände. Viele dieser Objekte werden erstmals in Deutschland zu sehen sein.“
Unter den Objekten befinden sich auch einige Objekte aus den Beständen der Archiv- und Museumsstiftung der VEM. Insbesondere die Darstellung der Reformationsentwicklung in Tansania, dessen Abteilung den Untertitel Mission und Selbstbestimmung trägt, wird durch Objekte, Texte und Bilder aus dem Bestand der Stiftung präsentiert. Unter anderem sind dies eine große Makondekrippe und ein Lebensbaum, sowie historische Bilder aus der frühen Arbeit der Bethelmission und eine Halskette mit Kreuzanhänger der Maasai.
Die Ausstellung ist bis zum 5. November zu sehen. Anlässlich des Kirchentages in Berlin bietet das Museum allen Besucherinnen und Besuchern in diesen Tagen freien Eintritt zur Ausstellung.
Am Montag, den 3. April 2017 eröffnet die Ausstellung „Der geteilte Himmel – Reformation und religiöse Vielfalt an Rhein und Ruhr“ in der Zeche Zollverein im Ruhrmuseum in Essen. Die Ausstellung findet statt im Rahmen der „Refo 500 – connecting you. Then and now.“ Sie ist Teil der bundesweiten Kampagne „Am Anfang war das Wort. Luther 2017 – 500 Jahre Reformation” und thematisiert das Jubiläum als zentrale Ausstellung für das Land Nordrhein-Westfalen.
In zehn Kapiteln wird die 500-jährige Geschichte der Reformation an Rhein und Ruhr im Wandel der Zeit von den Anfängen bis in die Gegenwart erzählt. Dabei weitet sich der Fokus über den evangelischen Horizont hinaus und bezieht die Vielfalt religiöser Gemeinschaften in der Region ein. Die Auseinandersetzungen und Kompromisse mit der katholischen Kirche sind ebenso präsent wie die jüdische Glaubensgemeinschaft und die im Verlauf der Geschichte erst in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts hinzukommenden muslimischen und buddhistischen Gemeinden in der Region.
Im Faltblatt des Veranstalters heißt es zu der Ausstellungsgestaltung des Architekten Bernhard Denkinger: „Er entwickelte für die vielen religiösen Gemeinschaften einen gemeinsamen Himmel, der als Decke den industriellen Ausstellungsraum der Kohlenwäsche überspannt.“
Es werden über 800 Objekte von 250 Leihgebern gezeigt. Darunter befinden sich auch einige Objekte aus den Beständen der Archiv- und Museumsstiftung der VEM. So werden Gegenstände aus dem ‚heimatlichen‘ Kontext der Missionsarbeit in Deutschland zu sehen sein. Unter anderem sind dies ein historisches Quartettspiel, das die Missionsgebiete der Rheinischen Missionsgesellschaft vorstellt, sowie ein Werbeplakat für die Mission aus dem Jahr 1884.
Darüber hinaus werden jedoch auch ein rituell genutztes Buch der Batak aus Sumatra gezeigt sowie Gegenstände aus der Usambara Region in Tansania, die aus der Sammlung der Bethel Mission stammen.
Von Christoph Schwab
Sonderausstellung mit Arbeiten der namibischen Künstlerin Imke Rust wurde am 10.März 2017 eröffnet
Die Ausstellungseröffnung im Museum auf der Hardt der Archiv-und Museumsstiftung der VEM bildet den Auftakt des diesjährigen Länderseminars Namibia im Internationalen Evangelischen Tagungszentrum ‚Auf dem heiligen Berg‘.
Gezeigt werden unter Anderem fotografische Dokumentationen von Kunstprojekten der Künstlerin Imke Rust, die sie in der Wüste und an der Atlantikküste Namibias umgesetzt hat.
Die ökologische Situation in ihrem Land und die Auseinandersetzung mit den ökonomischen Begehrlichkeiten im Hinblick auf die Ressource Land sind zentrale Themen der Werke.
Imke Rust sucht nach Lösungswegen, wie die Menschen im heutigen Namibia die geerbte Vergangenheit verarbeiten und eine friedliche, lebenswerte Zukunft haben können. Als Nachfahrin deutscher Missionare in 5ter Generation in Namibia ist es aber auch ihr Anliegen, ihre eigene Position als weiße, deutschsprachige Afrikanerin und die Frage von Schuld und Vergebung zu reflektieren.
Objekte und historische Dokumente aus den Beständen der Archiv- und Museumsstiftung der VEM stellen dabei auch eine Verbindung zu der Familiengeschichte der Künstlerin her.
Ort: Museum auf der Hardt, Missionsstraße 9
Ausstellungseröffnung: 10.03.2017, 19 Uhr
Dauer der Ausstellung: 10.03. bis 04.04.2017, Di-Do 9 bis 15 Uhr nach vorheriger Anmeldung, Sa. 01.04. 14-17 Uhr
Das Städtische Museum Schloss Rheydt widmet sich unter dem Titel „Aufbruch in die Ferne - mit Gladbacher Reisenden durch die Jahrhunderte" der Historie des Reisens.
Ausgangspunkt der Ausstellung sind sechs Mönchengladbacher, ihre Motivation, ihre Ziele aber auch ihre Aktivitäten vor Ort. Hieran anknüpfend werden die Veränderungen und Entwicklungen des Unterwegsseins vom Mittelalter bis zur Neuzeit aufgezeigt. Als einschneidendes Ereignis in der Geschichte der Mobilität gilt dabei die technische Entwicklung der Eisenbahn im 19. Jahrhundert, mit der Reisen schneller und komfortabler wurde. Ein gesonderter Ausstellungsbereich wird sich unter dem Titel „Komfort auf Schienen - mit Luxuszügen durch Europa" dem Phänomen der Komfortreise widmen und die Fahrt im Luxuszug um 1900 beleuchten.
Souvenirs und Postkarten erinnern schließlich an das Glück in der Ferne. Sie führen den Besucher zurück in die heimatlichen Gefilde und beleuchten die Andenkenvielfalt, die von touristischen Objekten bis zu kulturellen Erinnerungsstücken reicht.
Die Archiv –und Museumsstiftung der VEM unterstützt mit der Leihgabe von Bild- und Schriftmaterialien die Ausstellung.
Laufzeit der Ausstellung: 12.März-30. Juli 2017
Ankündigung "Stolen Moments - Namibian Music History Untold"
Autorin: Christel Kiel. Reihe herausgegeben von: Archiv und Museumsstiftung der VEM, Wuppertal.
Die verschiedenen ansässigen Heiler und Wahrsager der Maa-sprechenden Gesellschaften des östlichen Afrikas sind unter dem Namen llÓibonok bekannt. Als Vermittler zwischen den Welten wird ihnen Hochachtung und Ehrfurcht, gleichzeitig aber auch Angst entgegengebracht. Sie waren stets Fremde und Außenseiter innerhalb der Gemeinschaft, sowohl durch ihre Abstammungslinie als auch aufgrund ihrer Tätigkeit, und in den Anfangszeiten der Missionierung sahen die Missionare in ihnen Zauberer und von Dämonen besessene, die das Evangelium von den Maasai fernhielten oder die Maasai vom Evangelium.
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts hatten sie einen durchaus ernstzunehmenden, wenn auch langsam schwindenden Einfluss auf die Gesellschaft. Wie sahen die Vertreter der Lutherischen Kirche die llÓibonok? Und wie schätzten die Heiler das Christentum ein, nachdem sich herausgestellt hatte, dass die fremde Religion nicht nur eine vorübergehende Modeerscheinung war? Dies sind die zentralen Fragestellungen des vorliegenden Werks.
Das Interesse der Autorin, zu Maasai-Wahrsagern und ihrer Beziehung zur christlichen Kirche zu forschen, wurde geweckt, als sie zur Geschichte der Maasai-Missionen in der nord-östlichen Diözese der Lutherischen Kirche von Tansania arbeitete. Dabei stellte sie fest, dass das Verhältnis zwischen Kirche und Wahrsagern bislang nicht überprüft worden war, obwohl von christlichen Pastoren erwartet wurde einige der Aufgabenfelder, die vor dem Aufkommen des Christentums traditionell von den llÓibonok ausgeübt wurden, zu übernehmen.
Der erste Teil dieser Arbeit befasst sich mit den in Tansania ansässigen llÓibonok, der Arbeit die sie bis 1999 geleistet haben und den Mitgliedern des Tilián-Klans, welche die Autorin persönlich getroffen hat. Im zweiten Teil wird ein allgemeiner Überblick über die Arbeit der damals praktizierenden Wahrsager und Heiler präsentiert. Teil 3 beleuchtet die Umstände und Begebenheiten des Zusammentreffens von Missionaren und Wahrsagern und versucht einen Eindruck von der Einstellung der Christen des 20. Jahrhunderts zu den llÓibonok zu vermitteln. In einem abschließenden Kapitel versucht die Autorin, auf der Bibel basierende Kriterien für eine funktionierende Beziehung und mögliche Zusammenarbeit der in bestimmten Gemeinden praktizierenden Christen und Wahrsager herauszuarbeiten.
Zur Kultur und Sprache der Maasai ist in unserem Programm eine umfassende annotierte Bibliographie erschienen:
2015
12 Seiten römisch, 146 Seiten,
1 Karte, 10 Farbfotos, 2 s/w Fotos, Glossar
Textsprache(n): Englisch
Format: 160 x 240 mm, 380 g, Broschur, €29,80
Begleitmaterial: A Bibliography of the Maa Language and the Maasai People (ISBN 978-3-89645-710-3)
Es handelt sich hier um eine farbenfroh bemalte Becak aus Indonesien. In Deutschland sind solche durch Muskelkraft betriebene und in ganz Süd- und Südostasien eingesetzte Personentransporter in der Regel besser bekannt unter ihrem indischen Namen (Fahrrad-) Rikscha. Das Dreirad-Prinzip einer wahlweise hinter dem Sattel oder vor dem Lenker des Fahrers angebrachten Sitzbank für ein bis zwei Fahrgäste ist jedoch bei allen Fahrzeugen dieser Art gleich.
Auch in Indonesien gehören die Becaks zum Alltag, werden aber vor allem in den größeren Städten mehr und mehr von motorgetriebenen Fahrzeugen verdrängt. In Metropolen wie der Hauptstadt Jakarta sind sie schon lange aus dem Straßenbild verschwunden. In kleineren Orten und auf dem Land findet man sie jedoch nach wie vor häufig im Einsatz.
Diese Becak ist mit ihren ca. 15 Jahren ein vergleichsweise junges Objekt in der Sammlung. Sie wurde von Doris und Michael Brandt, zwei langjährigen Mitarbeitern im Dienste der Mission, in Solo auf der Insel Java erworben, verbrachte später einige Zeit in Wuppertal und Herne, bis sich das Ehepaar schließlich entschloss, sie an die Archiv- und Museumsstiftung der VEM zu übergeben. Insofern wurde mit dem Gefährt trotz seines jugendlichen Alters und Erscheinungsbildes auch schon ein kleines Stück Missionsgeschichte geschrieben.
Sommerliche Ausfahrten wird es mit der Becak aus technischen Gründen allerdings nicht mehr geben. In den Räumen des Museums auf der Hardt wird sie aber in Zukunft dauerhaft zu sehen sein und einen Eindruck vom Leben auf den Straßen Indonesiens vermitteln.
Museum auf der Hardt
Besucheradresse:
Missionsstraße 9
42285 Wuppertal
Tel: 0202-89004-152
Postadresse:
Rudolfstraße 137
42285 Wuppertal
Öffnungszeiten Museum auf der Hardt
Jeden 1. Sonntag im Monat 14.00 – 17.00 Uhr und auf Anfrage
Einlass bis 30 Minuten vor Schließung
Weitere Besuchsmöglichkeiten nach Anmeldung
Eintritt: 3€/ermäßigt 2€
IBAN: DE45 3506 0190 0009 0909 08
SWIFT/BIC: GENODED1DKD
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