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25.04.2023

Diversitätsbewusst und machtkritisch gestalten

Die Teilnehmenden erhalten ihre Zertifikate: Sarah Vecera (links, VEM) überreicht die Urkunden an Ahmad Shbat (Mitte, Haus Narnia) und Corinna Waltz (rechts, EMW). Foto: Anneke Bargheer

„Intersektionalität“ ist ein Ansatz, der davon ausgeht, dass verschiedene Formen von Diskriminierung nicht losgelöst nebeneinander stehen, sondern sich gegenseitig beeinflussen und verstärken (englisch: intersection = Straßenkreuzung). Schon 1851 beschrieb ihn die Schwarze Feministin Sojourner Truth: „Der Mann sagt, dass Frauen beim Einsteigen in eine Kutsche geholfen werden müsse […]. Mir hat noch nie jemand in einen Wagen geholfen. Bin ich etwa keine Frau? Ich habe 13 Kinder geboren und erlebt, wie die meisten von ihnen in die Versklavung verkauft wurden, und wenn ich um sie weinte, hörte mich keiner außer Jesus. Bin ich etwa keine Frau?“ Für diese Beobachtung der Mehrfachdiskriminierung als Schwarz und weiblich entwickelte die Juristin Kimberlé Crenshaw 1989 den Begriff „Intersektionalität“.

Die VEM widmete sich dem Umgang mit diesem Thema gemeinsam mit dem oikos-Institut der EKvW* und der Bundesakademie für Kirche und Diakonie (bakd). Auf der Weiterbildung „Intersektionalität in Veränderungsprozessen“ haben sich die 12 Teilnehmenden dieser Thematik in vier Modulen gestellt:

  1. Stimme und Sprache
  2. Netzwerken und Kooperationen
  3. Körper und Raum
  4. Gedächtnis und Emotionen.

Die Weiterbildung begann im September 2022 mit dem ersten Modul, sie endete vergangene Woche mit dem vierten und letzten Modul in Berlin. Fragen wie „Wer spricht wann?“ waren dabei ebenso Gegenstand kritischer Reflektion wie bestehende Ausschlussmechanismen, Ressourcenflüsse und Potentiale in der Gesellschaft. Die Teilnehmenden erhielten ein Zertifikat als Multiplikator*innen für Intersektionalität in Veränderungsprozessen.

Ahmad Shbat, Geschäftsführer der therapeutischen Lebensgemeinschaft Haus Narnia GmbH, sagt über seine Erfahrungen während der Weiterbildung: „Als Person, die in der Bildungs- und Jugendarbeit tätig ist, hat mir die Weiterbildung Inhalte und Impulse gegeben, die ich sehr gut anwenden kann, um sinnvolle Veränderung zu schaffen. Als von rassistischer Diskriminierung betroffene Person konnte ich durch den Austausch eine Entwicklung in meinem eigenen Prozess wahrnehmen.“

Corinna Waltz hat als Chefredakteurin des EMW an der Weiterbildung teilgenommen. Das EMW (Evangelische Mission Weltweit) ist als Gemeinschaft von evangelischen Kirchen, Werken und Verbänden der Dachverband der evangelischen Missionswerke in Deutschland. Sie sagt: „Die Vielfalt der Referent*innen, der umfassende inhaltliche Input und die intensive Zeit mit den anderen Teilnehmenden habe ich als sehr bereichernd erlebt. Ich freue mich, mit Kolleg*innen aus den Mitgliedsorganisationen der EMW weiter daran zu arbeiten, wie wir eine intersektionale und diskriminierungskritische Perspektive in unserer Arbeit stärken und Veränderung gemeinsam gestalten können. Ich hoffe, dass wir als Dach- und Fachverband hierzu Räume schaffen, Vernetzung ermöglichen und Zusammenarbeit fördern können.“

Wir freuen uns, die Weiterbildung gemeinsam mit der bakd und dem oikos-Institut zu einem guten Abschluss gebracht zu haben und wünschen den Teilnehmenden alles Gute für ihre Arbeit.

 

*EKvW = Evangelische Kirche von Westfalen

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