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23.05.2021

Vulkanausbruch bedroht Goma

Zwei aktive Vulkane liegen nur 25 km entfernt von der Millionenstadt Goma im Osten der Demokratischen Republik Kongo.

Glutheiße Lava setzte Häuser in Goma in Brand. (Fotos: CBCA)

Rund 25 km nördlich der ostkongolesischen Stadt Goma (Demokratische Republik Kongo) ereignete sich am Abend des 22. Mai 2021 ein gefährlicher Vulkanausbruch. Ein Mitarbeiter der örtlichen Baptistischen Kirche in Zentralafrika (CBCA), ein VEM-Mitglied, berichtet wie folgt: "In der Nacht vom 22. auf den 23. Mai 2021 brach in der Stadt Goma eine große Panik aus, verursacht durch einen Vulkanausbruch auf der Nordseite der Stadt. Es war gegen 18 Uhr als die Bevölkerung des Bezirks Kibati von einem Lavastrom aus dem Vulkan Nyiragongo am Rande des Virunga-Nationalparks überrascht wurde, der sich in Richtung der Grenze zwischen Kongo und Ruanda bewegte. Es begann mit heißem Ascheregen, einem großen Grollen und einem anschließenden Erdbeben, das auf dieser Seite des Parks zu spüren war."

Die Bewohner brachen sofort alle ihre Aktivitäten ab und kehrten in ihre Häuser zurück. Der Himmel über dem nördlichen Teil der am Kivu-See gelegenen Stadt Goma war bereits rot gefärbt - ein zweifelsfreier Beweis dafür, dass es eine Eruption gegebeben haben musste. Aus welchem der beiden aktiven Vulkane, Nyamuragira oder Nyiragongo, die Lava an diesem Samstag-Abend strömte, konnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht ermittelt werden. Der Vulkanausbruch setzte einen Evakuierungsplan vom Osten in den Westen der Stadt in Gang. Die Bevölkerung in Goma und der benachbarten Stadt Gisenyi in Ruanda leidet noch heute unter dem Trauma des folgenschweren Vulkanausbruchs im Jahre 2002. 

Der Bevölkerung wurde geraten, Ruhe zu bewahren. Dennoch gab es Beschwerden über den Mangel an eindeutiger Information bzw. über widersprüchliche Informationen in den sozialen Medien. Die UN-Friedensmission im Land, Monusco, begann mit Aufklärungsflügen über der Stadt Goma, um zu ermitteln, welcher Vulkan ausgebrochen ist und welche Schäden entstanden sind. Einige Fotos und Videos, die im Umlauf sind, zeigen stark beschädigte Häuser. "Die gesamte Bevölkerung hat Angst; die Menschen flohen, weil sie nicht wussten, was sie tun sollten", schreibt Christine Musongya, eine Mitarbeiterin der örtlichen Baptistischen Kirche in Zentralafrika (CBCA).

Drei der sieben Dorfgruppen wurden zerstört

Das Forschungszentrum in Goma, Pole Institute, berichtet der VEM, dass das Gebiet rund um den Nyiragongo-Vulkan stark betroffen sei. Drei der sieben Dorfgruppen wurden zerstört. Nach Abgleich der Informationen aus verschiedenen Quellen wie der lokalen Verwaltung und laut den Berichten der betroffenen Einwohner ist bislang bestätigt, dass es sich dabei um die folgenden Gruppen bzw. Dörfer handelt: Kibati-Gruppe mit den Dörfern Kipopo und Bukanda-Kyabwato. Die Buvira-Gruppe mit den Dörfern Kiguri; Bushwaga und Vubiro. Und die Munigi-Gruppe mit den Dörfern Bushagara / Bushwarura, Buhima; Bushara; Kabaya; Kasenyi; Rukoko und Ngangi 1 / Buhene.

Tausende Menschen flohen entweder aus dem östlichen in den westlichen Teil der Stadt Goma oder in die Nachbarstadt Gisenyi in Ruanda, wo die Regierung des Nachbarlandes um 1 Uhr morgens die Grenze öffnete. In Ruanda wurden etwa 3.000 Flüchtlinge in Schulen und einem Stadion untergebracht. Die geflohenen Menschen konnten nur wenige Habseligkeiten mitnehmen. Ein Ranger des Virunga-Nationalparks, der sich ganz in der Nähe der Vulkane befindet, warnte unterdessen, dass die Eruption ähnlich gefährlich wie im Jahre 2002 sei und empfahl, den Bereich des Flughafens von Goma unverzüglich zu räumen.
Christian Kambale, Mitglied der CBCA-Kirchenleitung, schreibt: "Aus Sicherheitsgründen haben wir in der Nacht begonnen, unser Büro in Richtung des westlichen Stadtteils von Goma zu evakuieren, in der Hoffnung, dass es dort sicherer ist." Der frühere CBCA-Kirchenleiter und vormalige VEM-Mitarbeiter, Pfr. Dr. Kakule Molo, teilt uns mit: "Der Vulkanausbruch ereignete sich gestern um 19 Uhr. Wir waren gezwungen, unser Haus zu verlassen, wie viele andere auch. Wir danken Gott, dass die Eruption jetzt zum Stillstand gekommen ist, bevor die Lava den Kern der Stadt erreicht hat. Wir sind jetzt wieder zu Hause und hoffen, dass das Schlimmste überstanden ist".

Örtliche Kirche beantragt Nothilfe

Die CBCA-Kirche beantragte Nothilfe, um die Bevölkerung angesichts der Katastrophe mit dem Notwendigsten zu unterstützen. Hierzu gehören unter anderem: Lebensmittel, Trinkwasser, die Bereitstellung von grundlegenden Haushaltsgegenständen und Notunterkünften sowie eine psychosoziale Unterstützung und Begleitung, die Wiederherstellung der Strom- und Wasserversorgung, die Unterstützung der Gastfamilien, die ihre vertriebenen Mitbürger aufnehmen und versorgen, eine schnelle Wiederaufnahme des Schulunterrichts, sobald die Regierung dies zulässt sowie die Unterstützung der wirtschaftlichen Aktivitäten von Frauen, die ihre Familien ernähren.

Wir bitten um Ihre Gebete für die Menschen in Goma und Ruanda, die durch den jüngsten Vulkanausbruch ihre Häuser verloren haben. Wir beten auch dafür, dass die Vulkaneruption dauerhaft zum Stillstand kommt und dass eine gut organisierte Nothilfe jetzt die betroffenen Menschen erreicht.

Pfr. Dr. John Wesley Kabango (Leiter der Abteilung Afrika der VEM)

 

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