Die Region Mittelrhein Lahn und Dill besteht aus den fünf Kirchenkreisen: Lahn und Dill (Wetzlar), Neuwied, Koblenz, Altenkirchen und Simmern-Trarbach. Die überwiegend ländliche Region ist geprägt durch den Weinanbau und bekannt für ihre Weinfeste, die die Kreativität anregen und Menschen verschiedener Kulturen zusammenbringen.
Die Arbeit der Kirche ist das Herz der Menschen am Mittelrhein. Kirchengemeinden und Kirchenkreise bieten eine Reihe von Aktivitäten für Frauen, Kinder, Männer, Jung und Alt an, ohne dabei Menschen mit besonderen Bedürfnissen zu vergessen. Die Gemeinden in dieser Region sind nicht nur lokal aktiv, sondern auch international vernetzt. Internationale und transkulturelle Verflechtungen werden durch Kontakte und Partnerschaften mit verschiedenen Ländern in Asien und Afrika realisiert. Seit vielen Jahren bestehen Partnerschaften mit Tansania, Kongo, Botswana, Namibia, Burkina Faso, Indonesien, den Philippinen und West Papua.
Der Regionale Dienst lädt in Zusammenarbeit mit dem VEKiST (Vereinigte Evangelische Kindertagesstätten im Kirchenkreis Simmern-Trarbach) herzlich zu einer ganztägigen Schulung zur Alle Kinder Bibel ein. Die Fortbildung befähigt dazu, die Alle Kinder Bibel in Klassenzimmern, Kindertagesstätten, zu Hause und während Gottesdiensten auf bedeutungsvolle Weise einzusetzen.
Die Alle KInder Bibel ist eine wertvolle Ressource, weil sie biblische Geschichten in Wort und Bild auf einfühlsame, rassismuskritisch und diversitätsbewusst, poetische, lebendige und kindgerechte Weise anbietet.
Datum: 27. März 2025
Zeit: 9:00 - 15:30 Uhr
Adresse: Paul Schneider Haus, Zeughaus Str. 4, 55469 Simmern
Anmeldung bei Pfarrerin Elizabeth Silayo, Regionaler Dienst der VEM
Regionaler Dienst: Impulse für Kirche und Gesellschaft
Obwohl der Regionale Dienst erst seit weniger als drei Jahren besteht, hat er bereits bemerkenswerte Arbeit geleistet und Kirche sowie Gesellschaft in vielfältiger Weise erreicht. Durch Programme, die Menschen aller Altersgruppen und Glaubensrichtungen berühren, hat der Regionale Dienst eindrucksvoll gezeigt, wie interkulturelles Arbeiten Brücken schlagen und Leben verändern kann. Besonders anerkannt ist unsere Arbeit in multikulturellen Kontexten, die darauf abzielt, Vorurteile abzubauen und jegliche Form von Diskriminierung und Unterdrückung zu bekämpfen.
Interkultureller Dienst in Kirche und Gesellschaft
Ein zentrales Prinzip der Kirche ist die Gemeinschaft (Koinonia). Damit die Kirche wachsen kann, muss sie dieses Prinzip bewusst leben. In vielen Gesellschaften fungiert die Kirche als ein Ort der Begegnung, an dem Menschen unterschiedlicher Kulturen und Glaubensrichtungen willkommen geheißen werden, um die Liebe Gottes zu feiern. Die Kirche sollte ein Raum sein, in dem Fremde willkommen sind und jeder die Möglichkeit hat, Frieden und Gemeinschaft im Hier und Jetzt zu erfahren.
Die Realität der Migration – sei es durch Flucht, Arbeit oder andere Gründe – stellt auch die Kirche vor neue Herausforderungen. Das bedeutet, dass wir als Kirche „mitziehen“ müssen: unsere Komfortzonen verlassen, gewohnte Denkmuster hinterfragen und mutig neue Wege der Integration und Inklusion gehen.
Workshops und Themen für eine vielfältige Gesellschaft
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, biete ich interkulturelle Workshops für Menschen aller Altersgruppen und Hintergründe an. Diese Workshops schaffen Räume für einen offenen Austausch über Themen wie Sprachbarrieren, Diskriminierung und die spezifischen Bedürfnisse internationaler Gesellschaften. Sie sind flexibel gestaltet und fördern die Begegnung auf Augenhöhe, was zu gegenseitigem Lernen und langfristigen Verbindungen führt.
Zusätzlich arbeite ich auf Einladung von Kirchengemeinden mit Konfi-Gruppen. In diesen Gruppen beleuchten wir Themen wie „Taufe und Konfirmation im globalen Kontext“ und diskutieren globale Herausforderungen wie Rassismus und Diskriminierung in einem vertrauensvollen Umfeld.
Ein Beitrag für alle – für heute und die Zukunft
Diese Initiativen bieten nicht nur tiefere Einblicke in globale Zusammenhänge, sondern auch die Möglichkeit, Brücken zwischen Kulturen zu bauen. Durch den Austausch entstehen wertvolle Freundschaften und ein respektvolles Miteinander. Es ist eine Gelegenheit, Gottes reiche Gaben durch Migrantinnen und Migranten in der Kirche zu entdecken und die Kirche für die Zukunft stark zu machen.
Ich bin davon überzeugt: Unsere Gesellschaften brauchen interkulturelle Kirchen, um die Liebe, die Gaben und den Segen zu teilen, die Gott uns geschenkt hat. Es ist Zeit zu handeln!
Elizabeth Silayo schlägt Brücken im Regionalen Dienst
Als Pfarrerin im Regionalen Dienst schlägt Elizabeth Silayo seit Oktober 2022 im Süden der Evangelischen Kirche im Rheinland Brücken zwischen Menschen verschiedener Herkunft und Kultur. Die promovierte Theologin aus Tansania lebt mit ihrem Mann Rindemi Mwanga und den Kindern William (16) und Dorkas (12) in Rheinböllen auf dem Hunsrück. Mit ihrer ausgeprägten Fähigkeit Beziehungen zu knüpfen ist sie zur festen Größe des spirituellen Lebens der Region geworden. Sie bringt damit eine Vorstellung von globaler Ökumene in die ländliche deutsche Region. Damit folgt sie dem Konzept der VEM, die mit ihrem Regionalen Dienst den Gemeinden, Kirchenkreisen und Gruppen die internationale Verbundenheit der VEM-Gemeinschaft zugutekommen lassen will.
„Wenn wir international denken wollen, müssen wir vor Ort anfangen.“ So lautet ihr Credo und seit zwei Jahren arbeitet sie daran, diesen Grundsatz in den Kirchengemeinden praktisch umzusetzen. Tagtäglich ermutigt sie dazu, die Grenzen zu Menschen anderer Nationen und Kulturen zu überwinden und gibt dabei selbst das beste Beispiel. Sie ist überzeugt, dass man auf diese Weise viel voneinander lernen kann. Aus dieser Einstellung heraus lässt sie sich auch von Hindernissen nicht abschrecken. Nicht leicht war der Anfang kurz nach dem Ende der Corona-Pandemie. Es kam ihr zugute, dass sie nach … bereits gut Deutsch spricht. Trotz jahrelanger Fahrpraxis in Tansania musste sie hier die Führerscheinprüfung erneut ablegen. Das war unerlässlich, um sich in der Region weitestgehend ohne Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel mit dem Auto frei bewegen zu können. Aber auch das hat sie gemeistert.
Um ihren Weg zu verfolgen, beackert Elizabeth Silayo ein weites Feld. Als Pfarrerin im Regionalen Dienst der VEM ist sie in der Region Mittelrhein, Lahn und Dill unterwegs. Die Region besteht aus den Kirchenkreisen Lahn und Dill (Wetzlar), Neuwied, Koblenz, Altenkirchen und Simmern-Trarbach. Die Gemeinden in diesem Bereich sind nicht nur lokal aktiv, sondern auch international vernetzt. Internationale und transkulturelle Verflechtungen werden durch Kontakte und Partnerschaften mit verschiedenen Ländern in Asien und Afrika realisiert. Seit vielen Jahren bestehen freundschaftliche Beziehungen zu Tansania, Kongo, Botswana, Namibia, Burkina Faso, Indonesien, den Philippinen und West Papua.
So fügt sich Elizabeth Silayos Tätigkeit gut in das Geflecht von internationalen Kontakten ein. Sie wohnt in Rheinböllen und hat ein Büro in Koblenz, wo sie an einigen Tagen im Monat erreichbar ist. Ansonsten ist sie viel unterwegs, hat weite Strecken zu überwinden. Das macht ihr wenig aus, denn sie ist überzeugt: „Es ist wichtig, vor Ort zu sein, wenn man mit den Gemeinden arbeiten will.“ Für das breite Spektrum von Veranstaltungen, die sie anregt und begleitet, stellen meist die Kirchengemeinden Räume zur Verfügung.
Eine promovierte Pfarrerin aus Tansania, die im tiefsten Hunsrück und Westerwald wohnt und arbeitet? Da gibt es reichlich Gelegenheit, Grenzen zu überwinden. Was dabei hilft, ist in den Augen von Elizabeth Silayo eine grundsätzliche theologische Frage: Wer ist mein Nächster? Um den Menschen nahe zu kommen, fängt sie in der Nachbarschaft an. Ein Spaziergang mit der Nachbarin, auf dem man ins Gespräch kommt, sich nach der Arbeit, den Hobbys oder den Enkelkindern erkundigt und über das Wetter redet, ist oft der Anfang einer Beziehung. „Man muss immer im Kleinen anfangen“, sagt Elizabeth Silayo. Aus einem Gespräch im Kirchencafé nach dem Gottesdienst kann die Idee eines evangelisch-katholischen Gottesdienstes entstehen, der im Kirchenkreis Simmern-Trarbach inzwischen zwei Mal im Jahr an wechselnden Orten gefeiert wird. „Es gibt viele Möglichkeiten, wir müssen sie nur innovativ nutzen“, lautet ihre Erfahrung.
Sie wirbt um Vertrauen, um die nächsten Schritte zu gehen: Sie regt Frauengruppen zum Gespräch über spirituelle Themen an und eröffnet damit Chancen, Grenzen zu überwinden. Dazu bieten etwa die Interkulturellen Wochen willkommenen Anlass, die in der Region verschiedene Kulturen und Religionen zusammenführen. „Da können wir unseren Glauben mit Muslimen, Juden und Angehörigen freier Gemeinden feiern“, meint sie.
Um sich überall bekannt zu machen, ist Elizabeth Silayo in verschiedenen Ausschüssen der rheinischen Kirche aktiv. Dabei fragt sie sich oft: „Warum sind in diesen Gremien keine Menschen anderer Herkunft und Kultur vertreten?“ Ihrer Meinung nach haben deutsche Kirchen ein deutliches Defizit an Internationalität. „Die Kirche in Deutschland sollte sich internationaler aufstellen und ihre Türen für die Menschen öffnen, die aus aller Welt hierherkommen“, meint sie. „Es gibt hier viele freie Kirchen oder Männer und Frauen aus anderen Regionen der Welt. Warum sollen wir nicht mit ihnen zusammenarbeiten und internationale Perspektive gewinnen?“
Inzwischen ist die tansanische Pfarrerin eine feste Größe im Leben der Kirchengemeinden. Sie organisiert zusammen mit einem Team in der Weihnachtszeit ein interkulturelles Fest in Simmern, bietet Fortbildung für Kita-Erzieherinnen und Erzieher zum Thema Antirassismus an, hilft Kindergottesdienst-Gruppen, die Möglichkeiten der „Alle-Kinder-Bibel“ zu entdecken und bindet Jugendliche bei der Organisation interkultureller Begegnungen ein, indem sie Popcorn produzieren oder Waffeln backen. Diese Aktivitäten ergeben sich aus einer Gruppe offener Jugendarbeit. Sie sieht hier eine besondere Aufgabe für die Kirche. „Religiöse Sozialisation geschieht nicht mehr in den Familien“, stellt sie fest. „Junge Leute interessieren sich für religiöse Themen, aber sie wissen nicht, wie man betet.“ Darum ist sie viel mit Jugendlichen unterwegs, hört ihnen zu, bietet ihnen geschützte Räume, um sich frei äußern zu können. Anders als bei Frauengruppen, die feste Strukturen brauchen, finden sich die jungen Leute bei ihr in wechselnder Besetzung im Gemeindehaus in Rheinböllen ein. Toleranz und Flexibilität ist nach Meinung von Elizabeth Silayo ein gutes Rezept, um sie für die Kirche zu gewinnen. So sieht Basisarbeit aus, wie sie im Lehrbuch steht und ihrer Überzeugung entspricht. Sie bekennt: „Das ist der Brennpunkt in meinem Herzen.“
Marion Unger
IBAN: DE45 3506 0190 0009 0909 08
SWIFT/BIC: GENODED1DKD
spenden@vemission.org
0202-89004-195
info@vemission.org
0202-89004-0
presse@vemission.org
0202-89004-135